Hamburg. Günter Netzer und Gerhard Delling feiern Comeback in der Bucerius Law School und sprechen über Aufstiegschancen des HSV.
13 Jahre lang unterhielten Günter Netzer (75) und Gerhard Delling (60) zwischen 1998 und 2000 das deutsche TV-Publikum in der ARD mit ihren klugen und unterhaltsamen Analysen nach den Länderspielen. Am Montagabend gaben sie auf Einladung des Übersee-Clubs im voll besetzten Hörsaal der Bucerius Law School ein Comeback – und bewiesen dabei, dass sich immer noch die Bälle perfekt zuspielen können.
Delling sorgte für Heiterkeit, als er die „Labbadia-Einheit“ einführte: „Das ist der Abstand zwischen der Entlassung und Wiedereinstellung des selben Trainers“ – nämlich elf Kollegen. Netzer, der einst als Manager den HSV zu Meisterschaften und dem Europapokalsieg 1983 geführt hat, musste natürlich auch seinem Ex-Club Stellung beziehen. „Es gab viele Gründe, warum der HSV den Gang in die Zweite Liga antreten musste“, sagte er, „es hat jahrelang im Verein von A bis Z nicht gestimmt, der HSV war teilweise richtungslos, obwohl es Leute gegeben hätte, die für Ordnung hätten sorgen können.“
Günter Netzer verfolgt die HSV-Spiele immer noch
Die Spiele der Hamburger verfolgt er immer noch, zuletzt auch das 1:1 in Sandhausen. Auch wenn Netzer die spielerischen Qualitäten in der Mannschaft vermisst („Darüber müsste es der HSV regeln, kämpfen können alle Teams“), so glaubt er dennoch, dass die Chancen für den Aufstieg besser stehen als in der Vorsaison: „Mit Dieter Hecking hat der HSV den richtigen Trainer, er ist ein wunderbarer Arbeiter, der den Fußball versteht.“ Was Netzer begeistert: „Dass noch immer so viele Zuschauer ins Stadion kommen.“