Hamburg. Hannes Wolfs Wechsel nach Genk beendet ein HSV-Kuriosum. Ex-Trainer Markus Gisdol wehrt sich gegen Huub Stevens.

Es war eine selbst für den HSV einmalige Situation. Als Hannes Wolf vor rund einem Jahr das Amt von Christian Titz als Hamburger Cheftrainer übernahm, bezahlte der HSV gleich vier Fußballlehrer gleichzeitig.

Der Vertrag von Markus Gisdol (freigestellt im Januar 2018) lief noch bis Sommer 2019, ebenso die Verträge von Bernd Hollerbach (freigestellt im März) und von Titz (freigestellt im Oktober). Doch auch Wolf durfte nur acht Monate beim HSV bleiben. Im Mai war auch für den 38-Jährigen Schluss. Trotzdem lief sein Vertrag noch bis Sommer 2020.

HSV spart durch Wolfs Job 300.000 Euro

Seit Dienstag steht jetzt nur noch ein Cheftrainer auf der Gehaltsliste der HSV Fußball AG: Dieter Hecking. Sein Vorgänger Wolf unterschrieb einen Vertrag beim kriselnden belgischen Meister KRC Genk. Der HSV spart sich dadurch die restlichen Gehaltszahlungen von rund 300.000 Euro.

Im Gegensatz zu seiner Zeit in Hamburg bringt Wolf auch seinen langjährigen Co-Trainer Miguel Moreira mit nach Genk. Kurioserweise trifft der 38-Jährige am Sonnabend (20.30 Uhr) gleich in seinem ersten Spiel bei Royal Excel Mouscron auf seinen Hamburger Vorvorgänger Hollerbach, der seit dieser Saison in Belgien arbeitet.

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Ex-HSV-Trainer Gisdol wehrt sich gegen Stevens

Auch Hollerbachs Vorgänger Markus Gisdol hat seit Dienstag einen neuen Job. Der Ex-HSV-Coach stellte sich als Trainer des 1. FC Köln vor. Dabei wehrte sich Gisdol gegen die Skepsis an seiner Person und die Kritik seines früheren Schalker Kollegen Huub Stevens („Ich denke, dass er kein Trainer ist, der die nächsten drei, vier Jahre für Köln arbeiten wird.“).

Am Dienstag hieß es voller Selbstbewusstsein: „Ich weiß, warum ich hier bin und was ich leisten kann“, meinte der 50-jährige Gisdol, der gemeinsam mit dem neuen Kölner Sportchef Horst Heldt seine Arbeit aufnahm.

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HSV-Coach Hecking spricht offen über Jatta

Gisdol ist in Köln der fünfte Trainer in den vergangenen zwei Jahren – das ist die gleiche Quote wie die des HSV. In Hamburg liegt die Hoffnung auf eine längere Trainerhaltbarkeit nun auf den Schultern von Dieter Hecking. Der 55-Jährige sprach am Dienstag im „Bild“-Podcast „Phrasenmäher“ über seine ersten Monate beim HSV.

„Ich habe versucht, hier alles auf ein Normalmaß herunterzubrechen“, sagte Hecking. Besonders gefordert wurde der Chefcoach dabei rund um den Fall Bakery Jatta. Hecking schildert im „Phrasenmäher“ ganz offen, wie er am Tag des „Sport Bild“-Berichts ein Gespräch mit dem Gambier über die Identitätsvorwürfe führte.

„Baka hat mir versichert, dass er nichts erwartet, was ihm schaden kann. Er hat mir emotional erzählt, wie er nach Deutschland gekommen ist. So eine Geschichte kann man nicht erfinden“, sagte Hecking. Seine Konsequenz: „Ich hatte das Gefühl, dass da die Wahrheit steckt, und war dann auch bereit, mit ihm durchs Feuer zu gehen.“