Stürmer sieht Team nach Jatta-Debatte gestärkt. HSV-Fans triezen KSC-Liebling. Westermann feiert, Ex-Trainer Wolf vor Debüt.

Die HSV-News am Mittwoch, den 14. August 2019:

  • Nachwuchs-Spalier vor dem Training
  • Hinterseer ohne Druck gegen Bochum
  • Stürmer würde gegen den Ex jubeln
  • Hinterseer erkennt neuen Teamgeist
  • Sakai wechselt zu Vissel Kobe
  • HSV-Fans triezen Ex-KSC-Torhüter
  • Gastspiel in Karlsruhe ausverkauft
  • HW4 hat einen Grund zu feiern
  • Neuer Bericht zu Bakery Jatta
  • Im Video: Marcell Jansen als Top-Joker
  • Hannes Wolf gibt sein Sky-Debüt

Nachwuchs steht für die Profis Spalier

Die letzte öffentliche Trainingseinheit vor dem Zweitligaspiel gegen den VfL Bochum (Freitag, 18.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) begann für die HSV-Profis am Mittwoch mit einer besonderen Begrüßung.

Beim Abgang vom Volksparkstadion in Richtung Übungsplätze standen Fußballschüler in HSV-Trikots auf der Treppe Spalier. Unter Anleitung der Co-Trainer Dirk Bremser und Tobias Schweinsteiger motivierte der Nachwuchs Xavier Amaechi & Co. per Handschlag und mit einer LaOla.

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Hinterseer macht sich gegen Bochum keinen Druck

Bereits vor dem Training stellte sich Lukas Hintereseer den Fragen der Medienvertreter. Dabei warnte der Stürmer noch einmal eindringlich vor seinem vermeintlich angeschlagenen Ex-Verein, über den er sich "mit den Jungs vom Analyseteam" bereits ausgetauscht habe.

"In den letzten zwei Jahren hatten wir auch immer unsere Schwächephasen. Aber immer, wenn keiner mehr mit uns gerechnet hatte, haben wir wieder ein sehr gutes Spiel gemacht", sagte Hinterseer über die Bochumer.

"Das ist sicherlich eine Mannschaft mit Qualität", sagte Hinterseer. Nur konstant abrufen könne sie es nicht. Der Liga-Auftakt des VfL verlief mit einer Niederlage in Regensburg (1:3) und einem späten Remis gegen Bielefeld (3:3) nicht nach Wunsch, zudem entgingen die Westfalen beim knappen 3:2-Sieg im DFB-Pokal beim hessischen Fünftligisten Baunatal nur knapp einer Blamage.

Doch das zähle nach Hinterseers Ansicht am Freitag nicht mehr. "Ich weiß noch, wie wir letztes Jahr nach Hamburg gefahren sind – da will man den HSV schon ärgern!", sagte der Neuzugang. Er selbst mache sich gegen seine früheren Kollegen "keinen großen Druck", sagte der Österreicher: "Das Wichtigste sind die drei Punkte. Wer die Tore macht, ist egal."

Hinterseer würde auch gegen Bochum jubeln

Sollte er allerdings gegen seinen Ex-Verein treffen, behalte er sich im Gegensatz zu manch anderem Fußballer seinen normalen Torjubel vor. Für viele Profis gilt es als ungeschriebenes Gesetz, aus Respekt gegen den früheren Arbeitgeber eher innezuhalten, als sich nach außen zu freuen.

"Als ich mit Bochum gegen Ingolstadt gespielt habe, hatte ich auch getroffen und gejubelt", erinnerte sich dagegen Hinterseer. Allerdings sei der Jubel wie bei ihm üblich nicht übertrieben ausgefallen.

Lukas Hinterseer zelebriert in der Regel eher zurückgenommen – so wie hier nach seinem ersten Treffer für den HSV im Pokal gegen Chemnitz.
Lukas Hinterseer zelebriert in der Regel eher zurückgenommen – so wie hier nach seinem ersten Treffer für den HSV im Pokal gegen Chemnitz. © Imago/Karina Hessland

Generell freue er sich durchaus über ein eigenes Erfolgserlebnis, aber mehr noch über eine Führung oder einen Sieg der Mannschaft.

Ein Hintertürchen für eine besonderer Geste nach einem möglichen Treffer gegen den VfL ließ sich Hinterseer aber dann doch noch offen. "Lassen wir uns überraschen, wenn es so weit kommen sollte", sagte der 28-Jährige.

Hinterseer: "Sind noch enger zusammengerückt"

Ohnehin sei der Teamgedanke im aktuellen Hamburger Kader laut Hinterseer äußerst ausgeprägt. "Wir sind als Mannschaft noch enger zusammengerückt", sagte der Angreifer vor dem Hintergrund der Jatta-Debatte oder auch dem engen Pokalspiel in Chemnitz. "So ein Pokalsieg, auch wenn es im Elfmeterschießen war, lässt einen noch einmal zusammenrücken", sagte Hinteresser: "Man hat ja gesehen, wie wir uns alle gefreut haben." Letztlich wüssten auch die Fans zu würdigen, wenn die Spieler auf dem Platz alles für den Erfolg probieren würden.

Nach dem Sieg gegen Chemnitz scharten sich die HSV-Profis um Torhüter Daniel heuer Fernandes, um sich gegenseitig zu herzen. Hinterseer (3.v.l.) hatte seinen Elfmeter verwandelt.
Nach dem Sieg gegen Chemnitz scharten sich die HSV-Profis um Torhüter Daniel heuer Fernandes, um sich gegenseitig zu herzen. Hinterseer (3.v.l.) hatte seinen Elfmeter verwandelt. © Imago/Sven Simon

Sakai bringt dem HSV noch eine Ablöse

Gotoku Sakais HSV-Zeit ist endgültig Geschichte. Nach vier Jahren und 124 Pflichtspielen verlässt der ehemalige Kapitän die Hansestadt und heuert in seiner Heimat bei Vissel Kobe an.

Beim japanischen Erstligisten unterschrieb er am Mittwoch kurz vor Ende der Sommertransferperiode einen neuen Vertrag. Da Sakai zuvor auch in Hamburg noch für ein Jahr gebunden war, erhält der HSV sogar noch eine Ablöse für den 28-Jährigen. Diese soll sich auf rund 500.000 Euro belaufen.

Vom HSV wurde der Außenverteidiger via Twitter mit einem Video seiner besten Szenen verabschiedet.

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Mehr zu Sakais Abgang lesen Sie hier.

Ex-KSC-Keeper wird regelmäßig getriezt

Vier Jahre nach der Relegation gegen den HSV wird der damalige KSC-Torhüter Dirk Orlishausen noch immer in hübscher Regelmäßigkeit an die denkwürdige Niederlage erinnert.

"Ich kriege jedes Jahr über Instagram von HSV-Fans eine Geburtstagskarte geschickt, entweder mit dem Bild von Díaz oder wo man mich sieht, wie ich dem Ball hinterherschaue", verriet Orlishausen im Karlsruher Fan-Podcast "Wildparkbruddler".

1. Juni 2015: Marcelo Diáz trifft in der Nachspielzeit zum 1:1-Ausgleich gegen den KSC.
1. Juni 2015: Marcelo Diáz trifft in der Nachspielzeit zum 1:1-Ausgleich gegen den KSC. © Imago/ActionPictures

Zur Erinnerung: Am 1. Juni 2015 rette Marcelo Díaz den HSV im Rückspiel in Karlsruhe mit einem Freistoßtreffer in die Verlängerung. Dort sicherte sich der Bundesliga-Dino durch den 2:1-Siegtreffer durch Nicolai Müller ein weiteres Mal den Klassenverbleib.

Während auf Hamburger Seite Glückseligkeit herrschte, erhielt beim Gegner Tristesse Einzug. "Nach dem Spiel war ich froh, dass ich relativ schnell in Urlaub konnte", erinnerte sich Publikumsliebling Orlishausen nun noch einmal.

Das Problem: Im Flieger saß er prompt neben einem HSV-Fan ("Da dachte ich: 'Oh mein Gott, wir werden Freunde!'") – und am Urlaubsziel auf den Kapverden kam es noch dicker.

Dort seien ihm im Hotel direkt zwei Spielerinnen des Frauen-Bundesligisten SC Sand in HSV-Trikots über den Weg gelaufen. "Es sollte mich nie in Ruhe lassen", erzählte Orlishausen.

In der Verlängerung wurde Orlishausen (l.) ein weiteres Mal düpiert.
In der Verlängerung wurde Orlishausen (l.) ein weiteres Mal düpiert. © Imago/Sportfoto Rudel

Gut möglich, dass er auch morgen wieder aufgeschreckt wird. Dann feiert der heutige Torwarttrainer des Drittligisten Hansa Rostock seinen 37. Geburtstag – nette Grüße aus Hamburg nicht ausgeschlossen.

HSV-Spiel in Karlsruhe ausverkauft

In der Liga treffen der HSV und der KSC am übernächsten Spieltag (Sonntag, 25. August) im Wildparkstadion übrigens erstmals seit dem Relegations-Drama wieder in einem Pflichtspiel aufeinander.

Am Mittwoch vermeldete der KSC "ausverkauft" – allerdings bietet das im Umbau befindliche Stadion aktuell auch nur 15.330 Zuschauern Platz. Auch für den Gästebereich sind keine Tickets mehr erhältlich.

Heiko Westermann ist ein Jahr älter

Apropos Geburtstagskinder: Heiko Westermann ist zwar noch ein Jahr jünger als Orlishausen, darf dafür aber heute schon feiern. Der ehemalige Verteidiger ist seit Mittwoch 36 Jahre alt.

Bei Hamburgs Fans genießt Heiko Westermann (2010 bis 2015 beim HSV) nach wie vor Kultstatus.
Bei Hamburgs Fans genießt Heiko Westermann (2010 bis 2015 beim HSV) nach wie vor Kultstatus. © Witters

Nach seiner letzten Station bei Austria Wien hatte Westermann im vergangenen Jahr seine Profi-Karriere beendet. Aktuell arbeitet er als Co-Trainer der U-15-Nationalmannschaft beim DFB.

Für den HSV hatte "HW4" insgesamt 173 Pflichtspiele bestritten – so viele, wie für keinen anderen Club. Entsprechend erinnerte sich der HSV auch heute an seinen ehemaligen Kapitän und gratulierte dem früheren Nationalspieler mit einem Videogruß zum Ehrentag.

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Neuer Bericht zu Bakery Jatta

Und wann hat Bakery Jatta Geburtstag? Im diesem Fall bleibt die Sportbild am Ball. Das Magazin, das die teils hitzige Debatte um die Identität des HSV-Angreifers vor Wochenfrist angestoßen hatte, liefert in seiner aktuellen Ausgabe weitere Auffälligkeiten im Zuge der angestrebten Wahrheitsfindung.

Dabei handelt es sich um Beobachtungen wie einen inzwischen gelöschten gambischen Zeitungsartikel über ein Probetraining von Bakary Daffeh beim italienischen Drittligisten Piacenza aus dem Januar 2015. Bei Daffeh könnte es sich nach bisherigen Recherchen des Blatts möglicherweise um Bakery Jatta handeln.

Bakery Jatta (l., mit Bobby Wood) wurde beim Pokalspiel in Chemnitz von den HSV-Fans besonders gefeiert.
Bakery Jatta (l., mit Bobby Wood) wurde beim Pokalspiel in Chemnitz von den HSV-Fans besonders gefeiert. © Imago/Jan Hübner

Überhaupt soll sich Daffehs Spur seit Mitte 2015 verloren haben. Laut Sportbild wurde Jatta zwischen 2014 und 2016 in der Fifa-Datenbank als Spieler von Brikama United aus Gambia geführt. Für diesen Verein soll auch Daffeh Zeitungsberichten zufolge gespielt und Tore geschossen haben – ohne, dass dieser Name wiederum bei der Fifa innerhalb dieses Zeitraumes im Zusammenhang mit Brikama auftauchte.

Gemeinsamkeiten soll es zwischen Jatta und Daffeh auch bei dem Spitznamen geben. Beide Spieler sollen in der Vergangenheit "Kanu" gerufen worden sein, Jatta unter anderem bei einem Turnier mit der gambischen Hobby-Nationalmannschaft im August 2014 in Bremen, über das seinerzeit der Weser Kurier berichtet hatte.

In der vergangenen Woche hatte die Sportbild Zweifel an der Identität des Gambiers geäußert. Bei dem aktuellen Bericht wird kein Autor angegeben. Gegen Jatta läuft derzeit ein Anhörungsverfahren durch das Bezirksamt Hamburg-Mitte. Auch der DFB-Kontrollausschuss lädt den Gambier zu einer Anhörung. Der Spieler hat zwei Wochen Zeit, sich zu äußern.

Blitz-Joker Jansen ist effizient wie keiner

Marcell Jansen hat schon in seinem zweiten Oberligaspiel seine Torquote beim HSV III aus der Vorsaison erreicht. Beim 4:2-Sieg am vergangenen Wochenende bei Curslack-Neungamme stellte der Präsident des Gesamtvereins in der 68. Minute den Endstand her.

Jansen war erst Sekunden zuvor eingewechselt worden, damit traf er wie beim vorangegangen 6:1 gegen Tornesch erneut als Joker. Bislang benötigte der Ex-Profi im Schnitt 24 Minuten für einen Treffer – mit Abstand der Bestwert innerhalb der dritten Mannschaft.

Hier gibt es Jansens Streich gegen Curslack noch einmal im Video:

Hannes Wolf gibt sein Sky-Debüt

Wie abendblatt.de bereits berichtete, hat sich Sky für die kommende Bundesligasaison ein neues Experten-Trio gesichert, das ausschließlich aus ehemaligen HSVern besteht. Ab sofort werden Ex-Trainer Hannes Wolf sowie die langjährigen Spieler René Adler und Mladen Petric für den Bezahlsender arbeiten.

Jetzt ist klar, wer den Anfang machen darf: Am ersten "Super Sonntag" analysiert Hannes Wolf die Erstligaspiele Eintracht Frankfurt gegen Hoffenheim und Union Berlin gegen RB Leipzig. Zum Sky-Expertenpool gehören außerdem noch der Rückkehrer und frühere HSV-Boss Heribert Bruchhagen sowie St. Paulis Technischer Direktor Ewald Lienen.