Hecking öffnet Wood die Tür. Ewerton sitzt in Brasilien fest, Santos dagegen schon zurück. “Polle“ fehlt. Sieben Testspiele geplant.

Die HSV-News am Freitag, den 21. Juni 2019:

  • Neue Chance für Wood unter Hecking
  • Olic schaut beim HSV-Training zu
  • Pollersbeck fehlt verletzt
  • HSV plant sieben Testspiele
  • Ewerton sitzt in Brasilien fest
  • Santos nach Babyurlaub zurück
  • Hecking freut sich auf Kinsombi

An Ablöse beteiligt? Kinsombi reißt Scherze

Hat er nun oder hat er nicht? Neuzugang David Kinsombi soll 300.000 Euro (zehn Prozent) seiner 3-Millionen-Euro-Ablöse selbst bezahlt haben, um von Kiel zum HSV wechseln zu können. So zumindest hatte es der "Kicker" berichtet. Außerdem soll der damalige Trainer Hannes Wolf den Mittelfeldleader zwei Tage nach seiner Schienbein-Operation im Krankenhaus besucht und ihm damit einen Wechsel schmackhaft gemacht haben.

"Darüber haben wir in der Kabine einige Scherze gerissen", sagte Kinsombi am Freitag. Also alles Fake News? "Weiter möchte ich mich dazu nicht äußern", sagte der neue Mann und hinterließ damit viele fragende Gesichter. Offenbar darf sich jeder Fan seinen Teil dazu denken. Denn ähnlich hatte sich Kinsombi bereits Anfang Mai in einem Abendblatt-Interview geäußert: "Ich habe die Geschichte auch gelesen und musste ein wenig schmunzeln."

Hecking öffnet Wood die Tür

Als Dieter Hecking am Freitag nach Rückkehrer Bobby Wood gefragt wurde, musste er erst einmal durchschnaufen. Dann aber sammelte der erfahrene Coach seine Worte und sicherte dem größten Sorgenkind beim HSV seine Unterstützung zu.

"Man sieht im Training, dass er seine Chance suchen möchte. Ich werde die Tage mit ihm ein Gespräch führen, um zu erfragen, wie er seine Situation einschätzt und warum es in den vergangenen Wochen in Hannover und auch davor in Hamburg nicht gut für ihn lief", sagte Hecking, um nach einer kurzen Pause zu ergänzen, "eines ist aber auch klar: Mich interessiert die Vergangenheit wenig."

Hecking: "Wood ist spielfreudig"

Eigentlich galt Wood vor allem wegen seines Zweitligaspitzengehalts von 2,1 Millionen Euro als Verkaufskandidat. Doch nach einem schlechten Jahr beim HSV sowie einer unbefriedigend verlaufenden Leihe an Hannover mangelt es an Interessenten. Und so müssen die Hamburger den US-Stürmer wohl oder übel wieder aufbauen. "Wir sind nicht in der Situation, in der wir ihn beiseitestellen sollte, da die Baustelle Kader nach wie vor extrem groß ist. Jeder hat die Möglichkeit, sich so zu präsentieren, dass er dem Kader guttut", sagte Hecking.

Der Hamburger Trainer weiß, dass Wood ein Spieler ist, der mehr Vertrauen braucht als andere, um an seine Leistungsgrenze zu gehen – möglicherweise auch mal eine Streicheleinheit. In seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach wollte Hecking den Angreifer gleich zweimal verpflichten – im Sommer 2017 und 2018. Es ist dem 54-Jährigen also durchaus zuzutrauen, dass er einen Plan mit Wood hat. Und so äußert er sich auch: "Bobby hat bisher einen spielfreudigen Eindruck hinterlassen, er ist körperlich sehr präsent." Na dann: auf ein Neues!

Olic schaut beim HSV-Training zu

Hecking zurück, Pollersbeck fehlt

Der eine kommt, der andere geht: Einen Tag nach der standesamtlichen Hochzeit seiner Tochter Theresa in Bad Nenndorf kehrte Dieter Hecking zurück auf den Trainingsplatz. Bei seiner zweiten Einheit als HSV-Coach musste er auf Torhüter Julian Pollersbeck verzichten, der wegen Rückenproblemen pausieren musste. "Bei ihm hat der Muskel ein bisschen zugemacht", sagte Hecking nach der Einheit. Dabei handelt es sich aber um keine größere Verletzung. Schon am morgigen Sonnabend könnte "Polle" wieder einsteigen.

HSV plant sieben Testspiele vor Saisonstart

Die beiden Testspiele bei den Fünftligisten Meiendorfer SV Hamburg (26. Juni/(19 Uhr) und TSV Buchholz 08 (29. Juni/15 Uhr) sowie das Duell gegen den belgischen Spitzenclub RSC Anderlecht (13.30 Uhr) im Rahmen des Volksparkfests am 20. Juli stehen bereits fest. Vier weitere Testspiele werden folgen: Vor dem Trainingslager im österreichischen Kitzbühel (8. bis 14. Juli) wird der HSV einmal mehr gegen den dänischen Erstligisten Aarhus GF antreten. Ein genauer Termin steht allerdings noch nicht fest.

In Österreich werden zwei weitere Testspiele gegen noch unbekannte Gegner folgen. Ein insgesamt siebtes kommt vor dem Anderlecht-Spiel hinzu.

Ewerton sitzt in Brasilien fest

Das Interesse ist längst öffentlich hinterlegt. Der HSV will Ewerton und Ewerton will zum HSV. Das Problem: Aktuell sitzt der Innenverteidiger in seiner brasilianischen Heimat fest. Wegen fehlender Unterlagen für die Verlängerung seiner Aufenthaltserlaubnis, wird er wohl erst Anfang kommender Woche nach Deutschland zurückfliegen können. Das berichtet die "Mopo". Sobald sich Ewerton mit den Behörden einigt, wird er voraussichtlich von seiner Ausstiegsklausel in Höhe von zwei Millionen Euro Gebrauch machen und nach Hamburg wechseln.

Santos ist zurück beim HSV

Nach seinem verlängerten Babyurlaub ist Douglas Santos zurück in Hamburg. Gemeinsam mit dem niederländischen U-21-Nationalspieler Rick van Drongelen absolvierte der Brasilianer am Freitag die sportmedizinische Untersuchung. Laut Clubangaben werden beide Profis am Sonnabend ins Mannschaftstraining einsteigen.

Der türkische U-21-Nationalspieler Berkay Özcan kehrt am Montag (24. Juni) zurück in die Hansestadt und wird am kommenden Dienstag mit seinen Kollegen trainieren. Vasilije Janjicic, Schweizer U-21-Nationalspieler, kehrt am 29. Juni zurück und wird folgerichtig am darauffolgenden Tag mit dem Training einsteigen. Der Schotte David Bates (Innenbandverletzung) muss dagegen noch drei Wochen pausieren.

Hecking freut sich auf Kinsombi

Er war der Wunschspieler von Ex-Sportvorstand Ralf Becker. David Kinsombi entschloss sich auch wegen der überzeugenden Gespräche mit dem Manager sowie Ex-Trainer Hannes Wolf für einen Wechsel von Kiel nach Hamburg. Doch inzwischen wurden sowohl Becker als auch Wolf beurlaubt.

Offenbar muss sich der zentrale Mittelfeldspieler deshalb aber keine Sorgen um seine Rolle beim HSV machen, wie Neu-Trainer Hecking durchblicken ließ. "Wenn er das macht, was ihn in Kiel ausgezeichnet hat, nämlich voranzugehen, dann wird er auch hier eine gute Rolle im zentralen Mittelfeld einnehmen", sagte der Coach, der sich über seinen neuen Führungsspieler informierte und dabei nur Positives hörte. "Ich habe den einen oder anderen Bekannten in Kiel, der mir schon gesagt hat, dass ich mich auf ihn freuen kann."

Kinsombi stützt Heckings These

Auch Kinsombi sieht im Austausch der sportlichen Leitung keine Auswirkungen auf seine Motivation. "Das sind Veränderungen, mit denen man immer rechnen muss. Sicherheiten gibt es nie", sagte der Profi, der seinen Schienbeinbruch komplett auskuriert hat. "Ich bin immer so gefahren, dass ich mich nie für Personen, sondern fürs Große und Ganze, für den Verein entschieden habe."

Über den verpassten Aufstieg des HSV habe er sich nicht geärgert, meinte der Mittelfeldspieler, obwohl er sich ihn gewünscht hatte. Er gab jedoch zu: "Ich möchte so hochklassig wie möglich spielen."