Hamburg. Exklusiv: Unternehmer attackiert den HSV-Vorstandsboss. Warum Eugen Block für Felix Magath ist und wen er ins Boot holen will.

Der Hamburger Unternehmer Eugen Block hat sich gut vorbereitet, als er das Hamburger Abendblatt am Montagmittag zum Gespräch in sein Hotel Grand Elysée einlädt. Handschriftlich hat sich der Unternehmer Notizen gemacht. Seit Tagen ist Block unruhig. Er will einfach etwas loswerden. Sein Unmut richtet sich gegen den HSV. Genauer gesagt: gegen HSV-Chef Bernd Hoffmann.

Block bestellt sich einen Kaffee und legt gleich los. „Herr Hoffmann ist machtgetrieben und rücksichtslos“, sagt Block. „Er macht alles im Alleingang.“ Der 78-Jährige stört sich daran, dass die Vorgänge beim HSV für Außenstehende nicht nachvollziehbar seien. „In jedem börsenorientierten Unternehmen gibt es Transparenz. In der HSV Fußball AG ist das nicht der Fall. Es wird alles verschleiert. Ich wünsche mir eine Transparenzoffensive.“

HSV: "Im Aufsichtsrat gibt es zu viele Jasager"

Schon seit Wochen ist Block verärgert über die Situation beim HSV. Als der Club am vergangenen Freitag innerhalb weniger Stunden erst Sportvorstand Ralf Becker freistellte und nur wenig später mit Jonas Boldt gleich seinen Nachfolger präsentierte, wollte Block seinen Ärger nicht mehr für sich behalten. Vor allem in den Aufsichtsrat, der die Arbeit des Vorstandes um den Vorsitzenden kontrollieren soll, hat Block sein Vertrauen verloren. „Im Aufsichtsrat gibt es zu viele Jasager.“

Der Unternehmer (u. a. Blockhouse, Jim Block, Elysée) ist nicht nur bekennender HSV-Fan und seit seiner aktiven Zeit bei den HSV-Amateuren vor 40 Jahren Mitglied im Verein, er pflegt mit seinem Hotel auch seit Jahren eine Partnerschaft mit dem Club. Das Grand Elysée ist das Mannschaftshotel des HSV. Dass sein Vorstoß für Ärger mit dem Club führen könnte, nimmt er in Kauf. „In einer seit Jahren funktionierenden Partnerschaft muss man Kritik auch mal aushalten können.“

Eugen Block bringt Felix Magath ins Spiel

Block hat mit seinem Unternehmen auch eine Loge im Volksparkstadion gemietet. Zwei- bis dreimal pro Saison geht er selbst zu den Spielen. Er hat eine klare Vorstellung, wer den HSV wieder in eine bessere Zukunft führen könnte: Felix Magath. Das hat er dem früheren Spieler, Manager und Trainer des HSV auch schon persönlich gesagt und positive Signale empfangen. „Felix Magath steht bereit. Er ist ein leidenschaftlicher HSVer. Mit ihm würde der Aufstieg gelingen. Davon bin ich überzeugt.“

Am Dienstagnachmittag will Block auch den Verein von seiner Idee überzeugen. Dann hat er Marcell Jansen zum Gespräch eingeladen. Den e.V.-Präsidenten könnte sich Block sehr gut in der Rolle des Vorstandsvorsitzenden vorstellen. „Marcell Jansen könnte ein Leuchtturm des HSV werden.“ Block wird allerdings viel Überzeugungsarbeit leisten müssen, um Jansen für seine Idee zu gewinnen. Schließlich hat Jansen als Vereinspräsident und Mitglied des Aufsichtsrats der AG auch ein enges und gutes Verhältnis zu Hoffmann. Der Clubchef selbst wollte sich auf Abendblatt-Nachfrage zu den Aussagen nicht äußern.

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Für Block steht fest: „Es muss ein großer Neuanfang her. Mit Hoffmann kann es den nicht geben“, sagt der Unternehmer am Ende des Gesprächs und schiebt noch hinterher: „Das können Sie ruhig schreiben."