Paderborn. Abwehrspieler Lacroix hat keine Zukunft beim HSV. Van Drongelen könnte dagegen ein Gesicht des Neustarts werden. Eine Abrechnung.

In dieser Form ist der HSV nicht einmal zweitligatauglich. Planlos, mutlos und ohne Esprit in den Zweikämpfen: Bei der 1:4-Schmach in Paderborn verspielten die Hanseaten auch die letzten Aufstiegsträume. Nach dem achten sieglosen Spiel in Folge und nur 16 Rückrundenpunkten – der Bilanz eines Absteigers – muss sich der Club nun ernsthafte Gedanken machen, wie man sich im Sommer neu aufstellen will. Von den Verlierern von Paderborn werden einige keine Zukunft mehr in Hamburg haben. Der verpasste Aufstieg ist hochverdient – die Einzelkritik einer erneut enttäuschenden HSV-Mannschaft:

Mickel: An ihm lag es sicher nicht, auch wenn der Pollersbeck-Vertreter beim 0:1 nicht die allerbeste Figur machte. Bewahrte sein Team sogar vor einer noch größeren Schmach.

Bates (bis 45.): Der wöchentliche HSV-Bock trug diesmal einen schottischen Namen. Sein Ballverlust in der 25. Minute war der Anfang vom Ende. 

Hunt (ab 46.): Sein Einwechsel-Effekt verpuffte nach exakt 23 Sekunden. Auch danach kein Faktor mehr.

Lacroix: Die Wahrscheinlichkeit, dass der HSV nach diesem Auftritt die Zwei-Millionen-Euro-Kaufoption zieht, dürfte gegen null Prozent gesunken sein.

Van Drongelen: Neben Mickel der Einzige, der sich von der ersten bis zur letzten Minute gegen den drohenden Untergang wehrte. Könnte ein Gesicht des Neustarts sein.

Narey: Bezeichnend für seinen dramatischen Formzerfall im Jahr 2019, wie kläglich er die Großchance in der 31. Minute vergab.

Gideon Jung bestätigte seine Formschwäche auch in Paderborn. Doch warum stand er überhaupt in der Startelf?
Gideon Jung bestätigte seine Formschwäche auch in Paderborn. Doch warum stand er überhaupt in der Startelf? © Witters | Unbekannt

Jung (bis 71.): Selbst bei seinen Versuchen, den Gegner zu foulen, kam er zu spät. Ein Sinnbild des Absturzes.

Wintzheimer (ab 71.): Bemitleidenswert, wenn man in so einem Spiel als Stürmer eingewechselt wird.

Janjicic: Mit seinem 90-minütigen Dauertrab schläferte sich der Schweizer selbst ein. Ob er mitbekommen hat, dass der Aufstieg schon verspielt ist?

Sakai: Der vermeintliche Führungsspieler war einmal mehr der personifizierte Unsicherheitsfaktor.  

Santos: Schoss sich mit seinen Eckbällen die Füße wund. Half dem Team aber weder als Zehner noch als Sechser weiter. 

Jatta (bis 56.): Der beste HSV-Profi der Rückrunde machte ausgerechnet im wichtigsten Spiel der Saison seine schwächste Partie.

Arp (ab 56.): Hatte seit Wochen noch auf seinen letzten Moment im HSV-Trikot gehofft. Er sollte trotz aller Versuche nicht mehr kommen.

Lasogga: Der Pokalheld von Paderborn war an diesem Tag nur ein Liga-Lüftchen. Sein letztes Spiel für den HSV wird ein ganz trauriges.