Jarolim: HSV hängt nicht von Hunt ab. Krahn verbucht Teilerfolg. Holtby grüßt aus Mailand. Rexhepi überragt bei Länderturnier.
Verliert der HSV auch Lasogga?
Verliert der HSV im Sommer nach Lewis Holtby einen weiteren Sympathieträger? Drei Monate vor Saisonende ist noch völlig unklar, ob der Vertrag mit Stürmer Pierre-Michel Lasogga verlängert wird. Die Entscheidung hängt offenbar keineswegs nur davon ab, ob der Aufstieg gelingt.
Laut einem "Kicker"-Bericht sind Verein und Spieler grundsätzlich an einer Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses (in der Bundesliga) interessiert. Finanziell liege man allerdings "weit auseinander".
Hintergrund: Der HSV hat sich selbst eine Gehaltsobergrenze von zwei Millionen Euro pro Spieler verordnet, und auch die soll für Lasogga nicht ausgereizt werden. Für den Topstürmer (17 Saisontore in 22 Pflichtspielen) käme das einer Halbierung seiner Bezüge von bislang etwa 3,4 Millionen Euro gleich. Er hatte als einziger HSV-Profi keine Einbußen durch den Abstieg hinnehmen müssen.
Lasogga (27) sehe sich deshalb nach Alternativen um – genau wie HSV-Sportvorstand Ralf Becker. Laut "Kicker" stehen die Zeichen "eher auf Abschied". Ein möglicher Ersatz soll der Bochumer Lukas Hinterseer (27) sein, der wie Lasogga in der laufenden Zweitliga-Saison schon 13-mal getroffen hat. Seine Verpflichtung ist nach Abendblatt-Informationen allerdings keineswegs so konkret, wie erste Medienberichte suggerierten.
Morich schießt Rothosinnen ins Pokalfinale
Sein Bundesliga-Frauenteam wickelte der HSV 2012 aus finanziellen Gründen ab. Aktuell fristet die erste Mannschaft ein Schattendasein in der viertklassigen Oberliga Hamburg. Immerhin: Kommende Saison könnte es im DFB-Pokal für die "Rothosinnen" einmal wieder gegen eine deutsche Topmannschaft gehen. Durch einen 2:1-Sieg gegen Ligaverfolger TSC Wellingsbüttel steht der Tabellenführer im Finale des Hamburger Oddset-Pokals.
Carla Morich traf doppelt für den HSV (19., 70. Minute), Jana Bothmann konnte für Wellingsbüttel in der Nachspielzeit noch verkürzen. Finalgegner ist am Himmelfahrtstag der Oberliga-Dritte Union Tornesch, der im Halbfinale die klassentiefere zweite HSV-Mannschaft mit 6:1 abfertigte und so ein vereinsinternes Endspiel verhinderte.
Krahns erster Teilerfolg mit der U16
Elijah Krahn vom HSV hat bei seinem zweiten Einsatz für die U-16-Nationalmannschaft sein erstes Erfolgserlebnis verbuchen können. Zwei Tage nach der 0:2-Niederlage im ersten von zwei Testspielen in Italien kam der 15 Jahre alte Mittelfeldspieler am Montagmittag in Rom mit den DFB-Junioren zu einem 0:0 gegen den Gastgeber.
"Ich war am Samstag schon zufrieden mit unserem Spiel, heute haben wir aber andere Begebenheiten vorgefunden. Der Platz war viel besser", sagte DFB-Trainer Christian Wück. "Wir waren deutlich überlegen, haben uns viele Torchancen erarbeitet, aber leider keine Treffer erzielt."
Wück hatte sein Team gleich auf acht Positionen verändert. Krahn wurde diesmal zur Halbzeit eingewechselt. Die nächste internationale Bewährungschance ergibt sich für ihn beim traditionellen Schülerländerspiel gegen Frankreich am 28. Mai (11 Uhr) in Berlin.
Jarolim: HSV hängt nicht von Hunt ab
Der frühere HSV-Kapitän David Jarolim glaubt nicht, dass der Aufstieg von der Genesung seines verletzten Nachfolgers Aaron Hunt (Faszienriss) abhängt. „Natürlich ist Aaron wichtig für das Team. Er hat eine hohe Qualität, ist ein Spieler, der den Unterschied ausmacht. Trotzdem darf man jetzt nicht heulen, weil er nicht da ist. Man muss es akzeptieren. Der HSV hat auch ohne Hunt genug Qualität“, sagte der 39 Jahre alte Tscheche der "Hamburger Morgenpost".
Andere wie Vizekapitän Lewis Holtby müssten nun die Verantwortung übernehmen. Dass sich der frühere Nationalspieler hängenlässt, weil sein Vertrag beim HSV nicht verlängert wird, glaubt Jarolim nicht: „Ich habe das in ähnlicher Form selber beim HSV erlebt. Das ist kein Problem. Lewis ist charakterlich so stark, es wird ihn jetzt nicht belasten.“
Spaß machte Jarolim der HSV zuletzt beim 4:0-Sieg im Derby beim FC St. Pauli. "Der Präsident von St. Pauli hat ja vorher ganz schön Theater gemacht und erzählt, dass der Fußball-Gott dafür sorgen soll, dass der HSV nicht aufsteigt. So etwas macht man nicht. Vom HSV gab es auf dem Platz dann genau die richtige Antwort“, sagte Jarolim. Zwischen 2003 und 2012 bestritt er 344 Spiele für den HSV.
Rexhepi überragt in der HFV-Landesauswahl
Acht U-16-Jugendliche des HSV sind am Wochenende für die Hamburger Auswahl im Einsatz gewesen. Beim Länderturnier des Norddeutschen Fußballverbandes auf der Anlage des TuS Germania Schnelsen belegte der Gastgeber bei schwierigen Platzverhältnissen den zweiten Platz.
Beim 1:1-Unentschieden gegen Schleswig-Holstein zum Auftakt erzielte Arlind Rexhepi den Ausgleichstreffer. Rexhepi legte im zweiten Spiel gegen den späteren Turniersieger Bremen auch den 1:2-Anschlusstreffer durch Bjarne Fedkenhauer vom FC St. Pauli auf. Zum Ausgleich reichte es allerdings nicht mehr. Beim 2:1-Sieg gegen Niedersachsen zum Abschluss brachte Rexhepi die HFV-Landesauswahl mit 1:0 in Führung. Den 2:1-Siegtreffer erzielte HSV-Kollege Bent Andresen.
Jansen verlängert beim HSV III
Vereinspräsident Marcell Jansen bleibt aktives Mitglied des HSV. Der frühere Profi will auch in der kommenden Saison für die dritte Mannschaft auflaufen. Jansen (33) verlängerte seinen Vertrag mit dem Tabellenführer der Landesliga Hammonia um ein Jahr.
Beim 2:0-Sieg in Rantzau am Wochenende wurde der WM-Dritte von 2006 und 2010 in der 75. Minute eingewechselt. Es war Jansens siebter Pflichtspieleinsatz (drei Tore) in dieser Saison.
Holtby auf Kurzurlaub in Mailand
Führt der Weg von Lewis Holtby nach dem besiegelten Aus beim HSV im kommenden Sommer etwa in die Serie A? Gemach! Der Kurztrip des früheren Nationalspielers in die Modemetropole Mailand dürfte eher dem Privatvergnügen gedient haben.
Möglich gemacht hatte das verlängerte Wochenende HSV-Trainer Hannes Wolf. Die Vorbereitung auf das Spiel in Bochum (Sonnabend, 13 Uhr) beginnt für die Profis erst am Dienstag um 13 Uhr. Holtby war zuletzt mit den Glasgow Rangers in Verbindung gebracht worden.