Hamburg. Fußballer und Handballerinnen des HSV feierten 1953 gemeinsam. Das war der Beginn des Paares Seeler.

Auf dem Fußballplatz hat Uwe Seeler unzählige Siege errungen. Und auch, als es darum ging, Ilka Bucks Herz zu erobern, gab es Konkurrenz – von seinem guten Freund und HSV-Mitspieler Klaus Stürmer. „In der Silvesternacht 1953/54 wollte meine Fußballtruppe mit unseren Handballmädels gemeinsam feiern“, erinnert sich Uwe Seeler. „Wir schickten den Klaus als unseren Abgeordneten zu den Damen mit einer Einladung. Er kam mit einer Zusage zurück. Die Fete war heftig und lang. Was meine Sympathie zu Ilka, der Torhüterin der Handballerinnen, betraf, da spielte ich defensiv. Ein Tänzchen, etwas Small Talk, mehr nicht.“

Uwe Seeler 1954: Damals gehörte er schon zur deutschen U-18-Auswahl.
Uwe Seeler 1954: Damals gehörte er schon zur deutschen U-18-Auswahl. © Witters

Am nächsten Tag stand ein Spaziergang an der Elbe auf dem Programm. Seeler und Stürmer fuhren nach Eppendorf in die Isestraße 79, um Fräulein Buck abzuholen. Original-Erinnerung Uwe Seeler: „Schlitzohr Stürmer wollte Ilka dabei mit einer Tafel Schokolade überraschen, klingelte und verschwand im Hausflur. Ich wartete gelangweilt im Auto. Nach wenigen Minuten war Klaus wieder unten, zuckte mit den Schultern und sagte nur: ,Dicker, bei der süßen Deern hab ich keine Chance. Du sollst jetzt raufkommen und sie abholen.‘ Ich erwiderte verdattert, dass ich keine Schokolade hätte. Klaus grinste mich an und sagte: ,Macht nix, ich hab Ilka meine gegeben und gesagt, dass die von dir sei.‘“ Die Folgen sind bekannt. Eine Ehe seit jetzt 60 Jahren

Legendär ist Seelers Rede anlässlich seiner Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt 2003: „Ilka war mein bester Treffer.“ Drei Töchter haben sie zusammen: Kerstin (geboren 1961), Helle (1963) und Frauke (1967), deren Sohn Levin Öztunali es dem Großvater nachgemacht hat und heute in der Fußball-Bundesliga für Mainz 05 spielt.