Hunt lobt Teamgeist. Leipzig bietet für Calhanoglu. Für Hwang fällt Neujahrsfest zweimal aus. Warum Hoffmann auf E-Sport setzt.

Hunt: Diese Mannschaft ist ein Team

Aaron Hunt hat seine Vertragsverlängerung beim HSV trotz des Abstiegs aus der Bundesliga nicht bereut. "Es fühlt sich immer noch gut an. Denn wir haben eine spannende Aufgabe. Ein Grund, warum ich hiergeblieben bin, ist, dass wir etwas mit dem Verein schaffen können, nämlich direkt wieder aufzusteigen", sagte der Kapitän des Zweitliga-Spitzenreiters in einem am Donnerstag auf der Clubhomepage veröffentlichten Interview. "Das hat mich von Anfang an mehr angespornt als die Tatsache, dass wir in der 2. Liga spielen", fügte der 32 Jahre alte Profi hinzu.

Den im Sommer vorgenommenen Umbruch beim HSV, der mit 37 Punkten als Spitzenreiter vor dem 1. FC Köln (36) und dem FC St. Pauli (34) in die Winterpause gegangen ist, sieht er als gelungen an. "Für mich haben wir vom Potenzial, von den spielerischen Elementen und von dem, was wir imstande sind zu leisten, mit die beste Mannschaft der Liga", glaubt der erfahrene Mittelfeldakteur. Und fasste seine Ansicht so zusammen: "Wir sind ein richtiges Team."

Die sportliche Leitung habe bei der Kaderzusammenstellung "einen sehr guten Job" gemacht, lobte der Routinier. "Dieses Jahr haben wir eine Mannschaft zusammen, die wirklich Fußball spielen will. Das war in den letzten Jahren nicht immer in der Breite so." Klares Saisonziel sei der Aufstieg, betonte Hunt. "Wir haben alle ein großes Ziel im Mai. Da sind wir auf einem guten Weg, aber jetzt ist erst Halbzeit. Bis jetzt haben wir eine gute Punkteausbeute, aber bei uns ist keiner dabei, der in der Kabine herumläuft und tönt, wie gut wir sind", sagte Hunt. Und forderte: "So muss es auch weitergehen."

Übernimmt Gisdol Hannover?

Markus Gisdol bewahrte den HSV 2017 vor dem Abstieg. Im Januar 2018 musste er gehen.
Markus Gisdol bewahrte den HSV 2017 vor dem Abstieg. Im Januar 2018 musste er gehen. © dpa | Daniel Reinhardt

Knapp ein Jahr nach seiner Entlassung beim HSV könnte Markus Gisdol eine neue Rettungsmission in der Bundesliga starten – beim kleinen HSV. Wie der "Kicker" berichtet, hat Hannover 96 mit dem Trainer Kontakt aufgenommen – mit Erfolg. Gisdol (49) könne sich vorstellen, den abstiegsbedrohten Club im Winter zu übernehmen. Er sei „theoretisch schon für einen neuen Job verfügbar“. Vom früheren Kölner und Dortmunder Coach Peter Stöger habe sich Hannover dagegen eine Absage eingehandelt.

Hannover war zuletzt unter Trainer André Breitenreiter nach sechs Spielen ohne Sieg auf den 17. Tabellenplatz zurückgefallen. Gisdol hatte den HSV 2017 vor dem Abstieg bewahrt. Im Januar dieses Jahres musste er nach einer Serie von vier Niederlagen gehen. 2013 hatte er die TSG Hoffenheim sensationell zum Klassenerhalt geführt.

Sollte Gisdol tatsächlich in Hannover unterschreiben, wäre das für den HSV ein Segen. Die Hamburger würden etwa eine halbe Million Euro an Gehalt einsparen, die dem Ex-Trainer noch bis zum Ende seiner Vertragslaufzeit im Juni 2019 zustehen.

Leipzig bietet 15 Millionen für Calhanoglu

Die Rückkehr von Hakan Calhanoglu in die Bundesliga scheint sich zu konkretisieren. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, hat RB Leipzig den früheren HSV-Star als Ersatz für Emil Forsberg ins Visier genommen. Der Schwede Forsberg kämpft seit Anfang Oktober mit Leistenbeschwerden, sein Comeback ist noch nicht absehbar.

Hakan Calhanoglu (r.) ist bei Milan-Trainer Gennaro Gattuso nicht immer gesetzt.
Hakan Calhanoglu (r.) ist bei Milan-Trainer Gennaro Gattuso nicht immer gesetzt. © imago/Gribaudi/ImagePhoto

Angeblich hat Leipzig dem AC Mailand für einen Calhanoglu-Wechsel noch im Winter eine Ablöse von 15 Millionen Euro angeboten. Die Italiener verlangten 20 Millionen Euro für den Mittelfeldspieler, dessen Vertrag noch bis 2021 gilt. Calhanoglu (24) war im Sommer 2017 für 21,3 Millionen Euro von Bayer Leverkusen zu Milan gewechselt. In der Saison 2013/14 spielte der Deutschtürke für den HSV (32 Bundesligaspiele, elf Tore), bevor er seinen Wechsel nach Leverkusen erzwang.

Sakai hat manchmal Heimweh

HSV-Profi Gotoku Sakai (27) leidet unter der räumlichen Trennung von seiner Familie. "Wenn die Familie nicht da ist, ist das ein großer Nachteil für mich. Manchmal bin ich einsam", sagte der Japaner der "Hamburger Morgenpost".

Seine Frau Yuka war mit den gemeinsamen Töchtern Miina und Yuno im Sommer zurück in die Heimat gezogen. Sakai: "Meine Kinder gehen jetzt in Japan zur Schule. Das hat meine Frau entschieden. Die Kinder sollen einfach nicht oft die Schule wechseln. Ich finde das auch richtig. Aber natürlich ist es für mich sehr schwierig, dass sie nicht mehr bei mir sind."

In Hamburg verbringt der frühere Kapitän viel Zeit mit seinem Bruder Goson (22), der für den Lüneburger SK Hansa in der Regionalliga Nord spielt, und mit HSV-Teamkollege Tatsuya Ito (21). Umso mehr genießt Sakai aktuell die Zeit mit seiner Familie, bevor am 5. Januar das Training wieder beginnt.

Für Hwang fällt das Neujahrsfest zweimal aus

Für Sakais HSV-Kumpel Hee-Chan Hwang ist dagegen an Heimaturlaub nicht zu denken. Der Südkoreaner reiste am 1. Weihnachtstag nach Dubai, wo sich seine Nationalmannschaft bereits seit 22. Dezember auf die Asienmeisterschaft (5. Januar bis 1. Februar) vorbereitet. Und während die Kollegen zu Silvester feiern, muss Angreifer Hwang um 17 Uhr (MEZ) in Abu Dhabi beim letzten Formtest gegen Saudi-Arabien ran.

Ein Trost: Das koreanische Neujahrsfest Seollal fällt 2019 erst auf den 5. Februar. Allerdings empfängt an dem Tag der HSV im DFB-Pokal den Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Nürnberg (18.30 Uhr). Es könnte das erste Spiel sein, in dem Hwang den Hamburgern wieder zur Verfügung steht. Südkora geht als Mitfavorit ins Turnier. Neujahr zu feiern soll für Hwang offenbar nicht sein.

Was Hoffmann sich vom E-Sport erhofft

HSV-Vorstandschef Bernd Hoffmann hat große Erwartungen an die E-Sport-Aktivitäten des Clubs. "Ich habe den Eindruck gewonnen, dass wir mit unserer Entscheidung, uns im E-Sport zu engagieren, richtigliegen", sagte Hoffmann in einem Interview mit dem "Kicker": "Es ist eine schöne Ergänzung zu unserem natürlich wichtigsten Kerngeschäft, nämlich Fußballspiele auf dem Rasen zu gewinnen. Ich glaube, dass die Bedeutung des E-Sports wachsen wird, und bin froh, dass wir ein Teil davon sind."

Hoffmann hofft, dass der HSV dadurch junge Zielgruppen erreicht. "Das ist ein Weg, wie wir auf den Social-Media-Kanälen kommunizieren können. Und von daher war ich dann auch relativ schnell begeistert, und wir haben es umgesetzt." Der HSV tritt von Januar an erstmals mit einem eigenen E-Sport-Team in der Virtuellen Bundesliga an. Gespielt wird das Spiel "Fifa 19" auf Xbox One und PlayStation 4.

Kontakt mit E-Sport hat der Clubchef von Haus aus. Hoffmann: "Die intensivste Erfahrung mache ich eigentlich fast jeden Tag, wenn meine drei Söhne im Alter zwischen 14 und 18 die eine oder andere Stunde an der Konsole verbringen – und das ganz besonders in 'Fifa'."

Walaces zweifelhafter Weihnachtsgruß

Mit Strandbildern aus Brasilien hat Walace Souza seine Fangemeinde schon zu seiner Zeit beim HSV ausreichend versorgt. Auch nach seinem Wechsel zu Hannover 96 im vergangenen Sommer hält der defensive Mittelfeldspieler an dieser Tradition fest.

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Tradition hat allerdings auch, dass sich Walace damit nicht nur Freunde macht. Im vergangenen Jahr verlängerte Walace seinen Weihnachtsurlaub eigenmächtig und traf erst mit vier Tagen Verspätung im HSV-Trainingslager in Spanien ein. Auch bei Hannovers Trainingsstart am Freitag wird der brasilianische Nationalspieler fehlen – diesmal allerdings entschuldigt. Walace (23) und sein Landsmann Felipe dürfen erst am 3. Januar einsteigen, damit "sie ihren Familien in außergewöhnlichen Situation beistehen", wie der Club mitteilte. Weitere Details dazu würden nicht genannt.

Es darf also spekuliert werden: Wird Walace etwa schon zum dritten Mal Vater, nachdem erst im Februar Töchterchen Titia zur Welt kam? Seine Frau Kamila Trindade hätte es uns auf Instagram sicherlich wissen lassen.

Was aber will uns Ballkünstler Walace dann mit den ausgestreckten drei Fingern sagen? "Kumpel, du wirst zum zweiten Mal absteigen, nicht zum dritten", spottet ein Twitter-User. Immerhin: Teamkollege Bobby Wood, im Sommer zusammen mit Walace von Hamburg nach Hannover gewechselt, gefällt das Strandfoto. Wood selbst muss übrigens am Freitag zum Training antreten. 96-Trainer André Breitenreiter hatte nach einer Serie von sechs Spielen ohne Sieg und dem Sturz auf einen Abstiegsplatz den Weihnachtsurlaub gekürzt.