Hamburg. Wut, Kritik, Spott – die Nutzer zeigen wenig Verständnis für die Entlassung von Christian Titz. Doch es gibt auch Ausnahmen.
Die Anhänger des HSV haben offenbar wenig Verständnis für die Entlassung von Trainer Christian Titz. Wut, Kritik und jede Menge Spott – das war die Mixtur der Reaktionen in den sozialen Netzwerken am Dienstag. Die Entscheidung sei "noch lächerlicher als die Pressekonferenz des FC Bayern", schrieb ein User bei Twitter. User "Can" beginnt sich dafür zu schämen, HSV-Fan zu sein: "Nicht wegen der Mannschaft oder der fußballerischen Leistung, sondern wegen der Häme, der man andauernd wegen der getroffenen Entscheidungen der Vereinsführung ausgesetzt ist. Peinlich."
Kritisiert wird vor allem, dass Titz nicht mehr Zeit eingeräumt wurde, die neu zusammengestellte Mannschaft zu entwickeln. Auch sportlich sei die Entlassung angesichts von nur einem Punkt Rückstand auf den zweiten Aufstiegsplatz nicht nachvollziehbar. "Heidedino" verzweifelt an seinem Club: "Lernt der #HSV es denn nie? Endlich hatten wir seit Doll wieder einen Trainer, der Team und Fans miteinander identifiziert. Jetzt kommt wieder irgendeiner von den aufm Markt Verfügbaren."
Auch bei Facebook kocht die Wut hoch. Sebastian Härtel ist fassungslos: "Ich kann nicht mehr. Der HSV spielte dank Titz wieder so etwas wie Fußball, und ihr rasiert ihn ab? Was soll der Hannes wohl besser machen?"
Titz' Nachfolger Hannes Wolf ist nun der 19. Trainer des vergangenen HSV-Jahrzehnts, was Supporters-Chef Timo Horn zu folgendem Spott anregte.
Mit der Entscheidung treibe der Vorstand einen Keil zwischen Verein und Fans, kritisiert "Willi1887". Die Führung habe nichts gelernt, sagt Nessa: "Behutsame, langsamere, aber beständigere Entwicklung sind offensichtlich nicht gewünscht. Überhastet funktioniert es aber nicht."
Oder haben etwa die Bayern tatsächlich etwas mit Titz' Entlassung zu tun? So stellt sich "Rautenjunkie" die entscheidende Vorstandssitzung vor.
"Bruns Büttler" vermutet, der HSV habe dem FC Bayern den Titel "peinlichstes Präsidium" wieder abnehmen wollen.
Vereinzelt Zustimmung
Nicht verschwiegen werden darf, dass es auch Zustimmung gab. Dass Torhüter Julian Pollersbeck die meisten Ballkontakte aller Zweitligaspieler habe, "das sagt eigentlich schon alles. Ballbesitz in der eigenen Hälfte bringt nichts", gibt ein User zu bedenken.
Welche Beweggründe genau zu der Trennung geführt haben, darüber gab es auf der Pressekonferenz Antworten.