Hamburg. Santos schießt die schlechteste Ecke der Saison, Arp kann Derby nur bei Instagram: die individuelle Derby-Bilanz des HSV.
Es war ein in jeder Hinsicht zweitklassiges Stadtderby, und es hatte wahrlich keinen Sieger verdient. Der FC St. Pauli aber darf das 0:0 im Volksparkstadion durchaus als Erfolg werten – der HSV sicher nicht. Der Bundesliga-Absteiger enttäuschte einmal mehr in der Offensive. Die Einzelkritik.
Pollersbeck: Hätte sich auch einen schönen Herbsttag an der Elbe machen können. Wurde kaum gefordert.
Sakai: Gönnte sich ein technisches Kabinettstückchen und durfte sich ansonsten maximal über die Bewertung „stets bemüht“ freuen.
Bates: Wer das Old Firm kann, der kann auch das Hamburger Stadtderby. Fußball spielen ist seine Sache zwar nicht, aber am Aufräumen hat er Spaß.
Van Drongelen: Beschränkte sich genau wie Abwehrpartner Bates auf die Drecksarbeit.
Santos: Ein hübsch anzusehender dreifacher Übersteiger für die Galerie und die schlechteste Ecke der Saison – der Rest war ziemlich mau.
Janjicic: Ball-, pass- und spielsicher. Bester HSV-Hamburger, der sich nicht einen Fehlpass erlaubte.
Mangala: So grundsolide wie eine lauwarme Portion Labskaus.
Die Statistik
Hunt (bis 53.): Motiviert bis in die raspelkurzen Haarspitzen, aber unabhängig vom Haarschnitt weiterhin im Formtief.
Ito (ab 53.): Brachte nicht den erhofften (und benötigten) Schwung.
Holtby: Brauchte nur wenige Sekunden für sein erstes Tête-à-Tête mit einem St. Paulianer. Brauchte aber unendlich lange für die erste gelungene Offensivaktion.
Arp (bis 72.): Derby in der virtuellen Instagram-Welt kann er. Derby in der ganz realen Volkspark-Welt muss er noch lernen.
Lasogga (ab 72.): Wurde 72 Minuten lang vom Trainer und 18 Minuten lang von seinen Kollegen nicht beachtet.
Hwang (bis 65.): Es gibt solche Tage … Schade nur, dass sich der Südkoreaner ausgerechnet am Derbytag so einen alles in allem gebrauchten Tag genehmigte.
Narey (ab 65.): Nahm sich am Vorgänger ein Beispiel.