Hamburg. Santos’ Flirt mit Leverkusen wurde immer komplizierter, doch nun ist er beendet. Kostic steht vor einem Wechsel nach Frankfurt.
Der Transfermarkt ist kompliziert. Und am kompliziertesten sind und waren dem Vernehmen nach schon immer die Brasilianer. Es dürfte also wenig überraschen, dass sich auch bei Douglas dos Santos Justino de Melo (kurz: Douglas Santos) die Gemengelage komplizierter darstellt als man denkt. Die Fakten: Am letzten Tag der Transferfrist 2016 wechselte jener Santos für rund 7,5 Millionen Euro von Atlético Mineiro zum HSV. In Hamburg unterschrieb der Olympiasieger einen Fünfjahresvertrag – ohne Ausstiegsklausel, aber mit Zweitligaklausel.
Und an dieser Stelle fängt es an, tatsächlich kompliziert zu werden. Denn verringerte Bezüge finden Fußballer selten gut. Ihre Berater aber noch viel seltener. Und so dauerte es auch nicht lange, ehe sich gleich mehrere Agenten um das Wohl des Südamerikaners bemühten, darunter auch Beraterschwergewicht Volker Struth von SportsTotal. Der sicherte sich frühzeitig eine Absichtserklärung von Santos’ Berater Roberto Dantas, weil er den Linksverteidiger bei Schalke 04 unterbringen wollte.
Nachdem dieser Deal scheiterte, war es nun Unterhändler Wolfgang Meier, der sein Glück probieren durfte. Diesmal mit Bayer Leverkusen. Die kolportierten Rahmenbedingungen: Angeblich soll Paris Saint Germain stark an Leverkusens Wendell interessiert und bereit gewesen sein, rund 45 Millionen zu zahlen. Bayer sollte demnach Santos als Wendell-Ersatz ausgeguckt haben. Mutmaßlicher Kostenpunkt: mindestens 20 Millionen Euro. Und weil es um viel Geld ging, soll auch SportsTotal beim theoretischen Bayer-Santos-Deal ganz praktisch wieder versucht haben, mitzumischen.
Kostic vor Wechsel nach Frankfurt
Am Wochenende machte sogar eine Telefonkonferenz zwischen Bayer-Verantwortlichen und HSV-Chefs die Runde. Nur beim HSV will man von so einer Telko gar nichts gewusst haben. Und die ganze Geschichte hat einen weiteren Haken: Denn nach Abendblatt-Informationen wird der Brasilianer Wendell eben nicht nach Paris wechseln. Deswegen wird die Ware Santos (vorerst) auch nicht zwischen dem HSV und Leverkusen verhandelt. Ende gut, alles gut?
Nicht ganz. Denn neben Santos hat der HSV ja auch noch einen Nicht-Brasilianer, der den Transfermarkt in Atem hält: Filip Kostic. Und ähnlich wie Santos wird auch der Serbe von einer Reihe von Beratern bei einer ganzen Reihe von Clubs angeboten. Doch nachdem Kostic zuletzt sowohl Wolfsburg als auch dem Premier-League-Club Burnley abgesagt hatte, scheint es nun doch noch ein Happy End für den Flügelflitzer zu geben.
Wie das Abendblatt erfuhr, steht Kostic unmittelbar vor einem Wechsel zu Eintracht Frankfurt auf Leihbasis. Anfang dieser Woche sollen die Gespräche finalisiert werden. Es bleibt also kompliziert.