Der junge HSV-Verteidiger, den das Abendblatt begleitet, könnte am Mittwoch gegen eines seiner Vorbilder spielen.

Hamburg. Am Mittwoch werden die Kumpels von Stephan Ambrosius wieder in den Volkspark fahren. Um 18 Uhr tritt der HSV im Testspiel gegen den FC Bayern München an (Sport1 live). Die Jungs aus Wilhelmsburg wollen dabei sein, wenn sich ihr Freund gegen die Topstars des Deutschen Meisters messen darf.

„Sie versuchen immer zu kommen, wenn ich spiele“, sagt Ambrosius im Gespräch mit dem Abendblatt, das den 19-Jährigen in seiner ersten Saison als HSV-Profi begleitet. Dass Ambrosius gegen die Bayern zum Einsatz kommt, gilt als sehr wahrscheinlich. Trainer Christian Titz will den Test gegen den Rekordmeister drei Tage vor dem Pokalspiel beim Fünftligisten TuS Erndtebrück nutzen, um auch denjenigen Profis Spielpraxis zu ermöglichen, die zuletzt etwas außen vor waren.

Ambrosius wollte in Sandhausen spielen

Dabei sah es in der vergangenen Woche noch so aus, als würde Ambrosius beim Spiel des HSV in Sandhausen von Beginn an zum Einsatz kommen. „Das hatte ich auch gedacht“, sagt der Innenverteidiger und lacht. Zweimal hatte Titz Ambrosius in der Vorwoche im Training in der A-Elf getestet. Am Ende entschied sich Titz dazu, David Bates eine weitere Chance zu geben. Ambrosius kam nach seiner Kapselzerrung im Knie schließlich beim U-21-Spiel gegen Oldenburg zu seinem ersten Saisoneinsatz.

„Der Trainer hat mir gesagt, dass ich gute Trainingsleistungen gezeigt habe. Dass es für mich aber besser wäre, wenn ich hier noch einmal 90 Minuten spiele“, sagte Ambrosius nach dem 2:0-Erfolg gegen Oldenburg, bei dem er an der Seite des ebenfalls noch jungen Patric Pfeiffer (18) im Abwehrzentrum verteidigte. „Jetzt hoffe ich, dass ich gegen die Bayern spiele.“

Ambrosius fiebert Boateng entgegen

Vor allem auf einen Spieler freut sich Ambrosius: Jérôme Boateng. Der frühere HSV-Verteidiger, der wegen Problemen an der Patellasehne den Supercup gegen Frankfurt verpasste, soll am Mittwoch in seiner früheren Heimat wieder einsatzfähig sein. Der Nationalspieler, der nach wie vor mit einem Wechsel zu Paris Saint-Germain in Verbindung gebracht wird, zählt zu den Vorbildern von Ambrosius. Die Vorfreude auf die Begegnung mit Boateng ist groß. „Gegen die Bayern spielt man nicht alle Tage. Als Fußballer willst du dich immer mit den Besten messen“, sagt Ambrosius.

Sollte sich die Gelegenheit ergeben, will sich Ambrosius hinterher auch das Boateng-Trikot sichern. „Ich weiß nur nicht, ob er darauf Lust hat, wenn wir gewinnen sollten“, sagt Ambrosius im Spaß. „Ich werde ihn auf jeden Fall fragen.“

Mit einer guten Leistung gegen die Bayern will sich Ambrosius wieder zurück in den Profikader kämpfen, auch wenn mit Leo Lacroix ein weiterer Konkurrent in der Innenverteidigung dazugekommen ist. „Der Trainer und meine Mitspieler haben mir gesagt, dass ich auf einem guten Weg bin. Es geht in eine positive Richtung“, sagt Ambrosius.

Stimmt die Richtung auch nach dem Bayern-Spiel, könnte Ambrosius am Sonnabend mit den Profis zum Pokalspiel nach Siegen fahren, anstatt mit der U 21 zum Nordderby bei Holstein Kiel II.