Hamburg. Videoauswertung überführt außerdem elf weitere, bislang unbekannte Tatverdächtige. Ermittler führen mehrere Straftatbestände an.

Das Landeskriminalamt (LKA) ermittelt in bisher neun Verfahren gegen Menschen, die sich beim letzten Saisonspiel des HSV in der Fußball-Bundesliga an Straftaten beteiligt haben sollen. In je zwei Fällen lautet der Verdacht auf gefährliche Körperverletzung und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz, teilte die Polizei mit. Zudem geht es unter anderem um Widerstand gegen Polizeibeamte sowie einen Verstoß wegen Verwendung von Pyrotechnik.

Zudem habe die Videoauswertung elf weitere – bisher unbekannte – Tatverdächtige hervorgebracht. An der Identifizierung werde gearbeitet. Weitere Ermittlungen der Fachdienststelle "Sportgewalt LKA 121" im Fan-Umfeld dauerten an, 19 weitere Prüfverfahren seien im Gange.

Nach Schätzungen des HSV und der Innenbehörde hatten rund 100 Menschen in der Nordkurve des Volksparkstadions kurz vor Abpfiff des Spiels gegen Borussia Mönchengladbach (2:1) in einer mutmaßlich geplanten Aktion Böller, Rauchtöpfe und bengalische Lichter gezündet. Die Partie musste für längere Zeit unterbrochen werden. Trotz des Sieges musste Gründungsmitglied Hamburg zum ersten Mal in 54 Jahren aus der Bundesliga absteigen.

Politiker lobten die Polizei

Die Polizei hatte darauf verzichtet, die Nordkurve zu stürmen. "Die Sicherheitskräfte haben besonnen und richtig reagiert", sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). "Die Polizei hat sehr professionell gearbeitet", hatte auch Innensenator Andy Grote bereits unmittelbar nach dem Spiel am 12. Mai geschlussfolgert. Durch die Pyrotechnik sowie den Polizeieinsatz wurde nach Behördenangaben niemand verletzt. Der HSV hatte bereits angekündigt, überführte Straftäter mit lebenslangen Stadionverboten zu belegen.

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