Bruchhagen nimmt sich Streik-Profi, der eine Abmahnung erhält, zur Brust. Arp freut sich auf die 18. “Doppelgänger“ bei der Zwoten.
Gisdol verzichtet auf Prämie und äußert sich zu Walace
Markus Gisdol hat bei seinem Vertrag auf eine Nichtabstiegsprämie verzichtet. "Ich muss keine Klauseln im Vertrag haben, um alles zu geben. Ich bekomme auch jetzt keine Prämie für den Klassenerhalt. Auch in Hoffenheim, als ich nur sieben Spieltage für den Klassenerhalt hatte, gab es keine Sonderklausel. Ich brauche das nicht", sagte der HSV-Trainer dem Abendblatt.
Angesprochen auf den Spieler Walace, der seinen Urlaub eigenmächtig um drei Tage verlängert hatte und erst am Donnerstag in Spanien eintraf, reagierte Gisdol gelassen: "Das Fehlverhalten von einem Spieler bringt glücklicherweise noch nicht die ganze Mannschaft aus dem Tritt. Aber die Mannschaft steht immer über allem. Das muss jeder kapieren. Auch Walace."
Am Freitag gab es ein erstes Gespräch mit Walace, mit der Mannschaft habe er über den Brasilianer aber nicht gesondert gesprochen: "Ich habe den Vorfall in der Kabine noch nicht großartig thematisiert. Denn so eine wichtige Rolle spielt ein Einzelner eben nicht. Man sollte das Fehlverhalten nicht überhöhen. Damit macht man es wichtiger als es für die Gruppe insgesamt ist."
Lesen Sie ein ausführliches Interview mit Markus Gisdol in der Sonnabend-Ausgabe des Abendblatts oder bei abendblatt.de.
Walace erhält noch länger frei
Nach dem 2:1-Arbeitssieg gegen Malaga dürfen die HSV-Profis am Freitag ein wenig regenerieren. Nach Stabilisierungsübungen im Kraftraum erhalten die Spieler am Nachmittag sogar komplett frei.
Damit kommt auch Rückkehrer Walace nach seinem Trainingslager-Streik weitere Schonfrist – in der er sich selbst um seine Wiedereingliederung kümmern darf.
"Wir sind davon überzeugt, dass wir ihn wieder in die Gruppe integrieren können", sagte Sportchef Jens Todt am Donnerstag nach der Ankunft des Brasilianers in Jerez. Heute will sich dann auch Trainer Markus Gisdol Walace noch einmal vorknöpfen.
Kolumne: Der Verein ist bei Spielerstreiks immer der Dumme
Ungemütlich wurde es für Walace bereits am Vormittag. Da machte HSV-Boss seine Ankündigung wahr und mahnte den 22-Jährigen mündlich ab. Eine schriftliche Abmahnung solle in den kommenden Tagen folgen.
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HSV im Trainingslager – die besten Bilder
Sakai II und Ferati starten mit der Zwoten
Nanu, ist das etwa ein weiterer Fall von Trainingsstreik? Im Volkspark hält sich derweil ein Spieler auf, der HSV-Profi Gotoku Sakai verblüffend ähnlich sieht. Und beim Test gegen Malaga führte das Team schließlich Kyriakos Papadopoulos statt des eigentlichen Kapitäns aufs Feld.
Die Auflösung ist jedoch simpel: Zum Trainingsauftakt der Zwoten hat der HSV überraschende Verstärkung des jüngeren Bruders des japanischen Nationalspielers erhalten. Goson Sakai, nach seinem Engagement beim Zweitligisten Albirex Niigata demnächst vereinslos, hält sich derzeit beim Tabellenführer der Regionalliga Nord fit.
"Er ist momentan in Deutschland und möchte sich hier zeigen. Dem Wunsch sind wir gerne nachgekommen und schauen uns das die Woche über an", wurde U-21-Trainer Christian Titz auf hsv.de zitiert. Neben dem 21 Jahre alten Verteidiger Sakai trainiert ab sofort auch Arianit Ferati wieder mit der Bundesligareserve. Der U-Nationalspieler, der im Sommer 2016 von Dietmar Beiersdorfer für 850.000 Euro aus Stuttgart geholt wurde, kehrt von Erzgebirge Aue nach Hamburg zurück.
Auch Top-Torjäger Törles Knöll (14 Treffer) war am Freitag dabei, wobei der 20 Jahre alte Stürmer den Verein noch in dieser Transferperiode verlassen könnte.
Augsburg sorgt sich um Top-Duo
Hamburgs Gegner zum Rückrundenauftakt plagen weiter Personalsorgen. Auch am Freitag musste der FC Augsburg auf Linksverteidiger Philipp Max verzichten, der im Trainingslager auf Teneriffa erkrankt im Hotel blieb. Bereits am Donnerstag hatte der 24-Jährige, der nach einer starken Hinrunde vor dem Sprung in die Nationalmannschaft steht, im Training gefehlt und will sich auskurieren.
Ersatztorwart Andreas Luthe musste indes wegen Rückenbeschwerden ebenfalls im Hotel bleiben. Torjäger Alfred Finnbogason hat nicht nur weiter Probleme an der linken Achillessehne, der 28-Jährige ist nun auch erkältet. Mit elf Treffern ist der Isländer aktuell drittbester Bundesligaschütze.
Die Rückkehr von Verteidiger Kevin Danso ins Mannschaftstraining rückt indes näher. Der 19-jährige Österreicher macht nach einem Bänderriss im Sprunggelenk die Passübungen im Training wieder mit, bei den Spielformen fehlt der Youngster aber noch.
"Wir wollen nicht übers Ziel hinausschießen und gegen Hamburg müde sein", sagte Augsburgs Trainer Manuel Baum und lobte den Trainingseifer seiner Spieler. Der HSV tritt am nächsten Sonnabend, 13. Januar, bei den Schwaben an (15.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de).
Son trifft traumhaft
Für den HSV hat Heung-Min Son in der Bundesliga 20 Treffer erzielt, darunter auch etliche sehenswerte. Und zwei Stationen weiter hat der Südkoreaner augenscheinlich nichts verlernt: Beim 1:1 gegen West Ham rettete Son am Donnerstagabend seinem aktuellen Club Tottenham Hotspur mit einem Traumtor wenigstens noch einen Punkt im Wembley.
In der 84. Minute holte der Angreifer aus und drosch den Ball per strammem Rechtsschuss aus rund 25 Metern zum Endstand der Nachholpartie des 21. Spieltages der Premier League in die Maschen. Damit steht Son bei sieben Siasontoren, Tottenham bleibt auf Platz fünf.
Todt feiert heute, Arp morgen
Heute wird Jens Todt 48 Jahre alt, der Sportchef feiert seinen Geburtstag bekanntlich unter der Sonne Spaniens. Morgen folgen gleich zwei weitere interessante Jubilare. Während Manfred "Manni" Kaltz – bis heute der erfolgreichste Titelsammler des HSV – seinen 65. Geburtstag begeht, darf sich der aktuelle Hoffnungsträger auf bessere Zeiten endlich über seine Volljährigkeit freuen: Fiete Arp wird am Sonnabend 18 Jahre alt.
Vor allem der Fahrerlaubnis fiebert der Stürmer entgegen. "Vor allem, wenn ich im Sommer in meine eigene Wohnung ziehen möchte, ist es von Vorteil, ein bisschen mobiler zu sein", sagte Arp am Freitag in der Medienrunde in Jerez. Auch, dass für Einsätze in Abendspielen künftig keine Sondergenehmigungen mehr fällig werden, "vereinfache die ganze Sache nur".
