HSV bekommt seinen Glücks-Schiedsrichter. Hamburger schalten die Fifa wegen der nach wie vor nicht erhaltenen Ablöse für Cléber ein.

HSV-Pyro-Fan auf dem Weg nach Hamburg gestoppt

Zivilfahnder der Bundespolizei haben womöglich einen erneuten Pyro-Eklat im Volksparkstadion verhindert. Die Beamten nahmen am Sonnabendmorgen gegen 9.30 Uhr einen 23 Jahre alten HSV-Fan, der mit Pyrotechnik zündelte, im Hauptbahnhof Oldenburg fest. Der Twen war auf dem Weg zum Heimspiel der Hamburger gegen den VfL Wolfsburg, als er aus einer Gruppe von Anhängern der Rothosen heraus zunächst ein „Stroboskop-Feuerwerk“ auf den Bahnsteig warf.

Unmittelbar darauf wurde ein Nebeltopf gezündet, woraufhin blauer Rauch entlang der offenen Zugtüren empor stieg. Bundespolizisten erkannten den Verursacher, trennten ihn von der Gruppe und nahmen ihn in Gewahrsam.

Bei der Durchsuchung des Rucksacks des 23-Jährigen wurden eine Leuchtfackel, eine weitere Rauchbombe und zwei zusätzliche Lichtfontänen gefunden. Dabei handelte es sich um die gleichen Modelle, wie die auf dem Bahnsteig abgebrannte Pyrotechnik. Womöglich hätten diese während des kleinen Nordderbys abgebrannt werden sollen. Die Gegenstände wurden allesamt sichergestellt und durch den Entschärfungsdienst der Bundespolizei in Verwahrung genommen.

Die Bundespolizei in Oldenburg hat Ermittlungen wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz und gefährlicher Körperverletzung aufgenommen. Eventuell durch die Rauchentwicklung Geschädigte sowie Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0441/218380 zu melden. In der Vergangenheit fielen HSV-Fans immer wieder negativ durch das Abbrennen von Pyrotechnik auf.

Rauchbomben auf der Nordtribüne beim Darmstadt-Spiel:

Rauchbomben auf der Nordtribüne beim HSV-Spiel

Die Partie des HSV gegen Darmstadt 98 wurde von einem Pyrotechnik-Eklat überschattet
Die Partie des HSV gegen Darmstadt 98 wurde von einem Pyrotechnik-Eklat überschattet © imago/Jan Huebner | Ulrich
Nach bisherigen Erkenntnissen handelte es sich um eine choreografierte Aktion von HSV-Ultras
Nach bisherigen Erkenntnissen handelte es sich um eine choreografierte Aktion von HSV-Ultras © Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images
Die Partie musste für etwa drei Minuten unterbrochen werden
Die Partie musste für etwa drei Minuten unterbrochen werden © WITTERS | Tay Duc Lam
Kurz nach Spielbeginn wurden in der Nordkurve des Volksparkstadions mehrere Rauchbomben gezündet
Kurz nach Spielbeginn wurden in der Nordkurve des Volksparkstadions mehrere Rauchbomben gezündet © imago/Jan Huebner
Auch die Spieler, hier Lewis Holtby, hatten unter der Rauchentwicklung zu leiden
Auch die Spieler, hier Lewis Holtby, hatten unter der Rauchentwicklung zu leiden © imago/Jan Hübner
HSV-Torwart Christian Mathenia übte später heftige Kritik an der Aktion
HSV-Torwart Christian Mathenia übte später heftige Kritik an der Aktion © imago/Jan Huebner | Huebner/Ulrich
Kurzzeitig reichte die Sicht nicht einmal übers halbe Spielfeld
Kurzzeitig reichte die Sicht nicht einmal übers halbe Spielfeld © imgo/Claus Bergmann
Für den HSV dürfte der Eklat ein Nachspiel haben
Für den HSV dürfte der Eklat ein Nachspiel haben © WITTERS | TayDucLam
"Forza HSV": Schon die Choreo zeigt Vermummte. Die Rauchbomben tun ihr Übriges © imago/Sven Simon
Es war bereits der dritte Zwischenfall dieser Art im Volksparkstadion in dieser Saison
Es war bereits der dritte Zwischenfall dieser Art im Volksparkstadion in dieser Saison © imago/Claus Bergmann
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HSV-Fans sollten nicht mit dem Auto anreisen

Wie schon beim jüngsten Heimspiel gegen Wolfsburg stehen auch für die Partie am Dienstag gegen Frankfurt (20.30 Uhr) größere Teile der Parkflächen nicht zur Verfügung. Wie der HSV auf Anfrage mitteilte, werden vermutlich sogar noch mehr Parkplätze gestrichen. Denn am Dienstag soll es vor dem Spiel noch 15 Zentimeter Neuschnee geben. Der HSV empfiehlt deshalb eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf Park & Ride umzusteigen.

HSV bekommt seinen Glücks-Schiri

Wie der DFB bekannt gab, leitet Schiedsrichter Manuel Gräfe das HSV-Heimspiel am Dienstag gegen Frankfurt. Gräfe? Da war doch was? Richtig! Der Unparteiische aus Berlin pfiff auch das legendäre Relegationsspiel der Hamburger in Karlsruhe (2:1-Sieg n.V.) in der Saison 2014/15, als Gräfe dem HSV in der Nachspielzeit einen umstrittenen Freistoß, den Marcelo Díaz zum 1:1 verwandelte, nach einem vermeintlichen Handspiel zusprach.

An Manuel Gräfe hat der HSV beste Erinnerungen
An Manuel Gräfe hat der HSV beste Erinnerungen © imago/Claus Bergmann

Seitdem leitete Gräfe drei Bundesligaspiele mit HSV-Beteiligung, bei denen die Hanseaten zweimal als Sieger vom Platz gingen – unter anderem auch beim 2:1-Erfolg am letzten Spieltag der Vorsaison gegen Wolfsburg.

Wegen Cléber-Ablöse: HSV schaltet die Fifa ein

Auch wenn Abwehrspieler Cléber den HSV bereits im Januar verlassen hat, wartet der HSV noch immer auf die Ablösezahlung des brasilianischen Clubs FC Santos. Weil die zwei Millionen Euro Ablöse noch nicht auf dem Konto der Hamburger eingegangen sind, schaltete der HSV jetzt die Fifa ein, berichtet die „Bild“.

Cléber wechselte 2014 für drei Millionen nach Hamburg, konnte sich aber nie durchsetzen und verließ den Club im Januar 2017 wieder
Cléber wechselte 2014 für drei Millionen nach Hamburg, konnte sich aber nie durchsetzen und verließ den Club im Januar 2017 wieder © Witters | UweSpeck

„Santos ist säumig, sodass wir den Weg über die Fifa zur Sicherung unserer Rechte beschreiten müssen“, wird Vorstandsboss Heribert Bruchhagen in dem Bericht zitiert.

Neben der Ablöse soll nun offenbar auch eine Strafzahlung, die vertraglich festgehalten wurde, von weiteren 250.000 Euro fällig werden. Cléber ist seit August bis Jahresende an Coritiba FC ausgeliehen.

Was Kovac vor Rückkehr nach Hamburg sagt

Von 1999 bis 2001 zog Niko Kovac beim HSV die Fäden im Mittelfeld. Natürlich ist die Rückkehr nach Hamburg etwas Besonderes für den Trainer von Eintracht Frankfurt. "Ich verbinde sehr viele schöne Ereignisse mit Hamburg: Die Geburt meiner Tochter oder auch das Wiedersehen mit Heribert Bruchhagen. Ich hatte selbst eine tolle Zeit beim HSV", sagte der Kroate auf der Spieltagspressekonferenz.

Während des Spiels kennt Kovac allerdings keine Freunde. Vorweihnachtliche Geschenke sind von ihm nicht zu erwarten. "Der HSV ist eine sehr lauf- und kampfstarke Mannschaft. Wir wollen aber das Spiel unbedingt gewinnen."

HSV-Fans prügeln sich auf Nordtribüne

Zum Anfang des Wolfsburg-Spiels hat es eine Auseinandersetzung auf der Nordtribüne gegeben. Laut Augenzeugen sollen sich Ultras der Clique du Nord mit Fußball-Rockern der Hamburger Löwen geprügelt haben, bis die Polizei dazwischenging. Der HSV wollte sich auf Anfrage nicht äußern.

Die Bilder aus dem Wolfsburg-Spiel:

HSV gegen Wolfsburg – die besten Bilder

Kyriakos Papadopoulos wurde nach dem 0:0 des HSV gegen Wolfsburg von VfL-Stürmer Mario Gomez scharf kritisiert
Kyriakos Papadopoulos wurde nach dem 0:0 des HSV gegen Wolfsburg von VfL-Stürmer Mario Gomez scharf kritisiert © WITTERS | TimGroothuis
Ein Bild mit Symbolcharakter: Douglas Santos wird von Felix Uduokhai unsanft zu Boden gebracht
Ein Bild mit Symbolcharakter: Douglas Santos wird von Felix Uduokhai unsanft zu Boden gebracht © WITTERS | ValeriaWitters
Torwart Christian Mathenia hatte einen entspannten Arbeitstag. Der Schlussmann wurde kaum gefordert
Torwart Christian Mathenia hatte einen entspannten Arbeitstag. Der Schlussmann wurde kaum gefordert © WITTERS | TimGroothuis
Filip Kostic (r.) rieb sich auf der linken Seite auf, blieb aber ohne entscheidende Akzente
Filip Kostic (r.) rieb sich auf der linken Seite auf, blieb aber ohne entscheidende Akzente © WITTERS | ValeriaWitters
Aaron Hunt, hier im Duell mit Maximilian Arnold, versuchte Struktur ins Spiel des HSV zu bekommen. Das gelang nur teilweise
Aaron Hunt, hier im Duell mit Maximilian Arnold, versuchte Struktur ins Spiel des HSV zu bekommen. Das gelang nur teilweise © WITTERS | ValeriaWitters
Mittelfeldspieler Walace rechtfertigt seinen Startelfeinsatz im defensiven Mittelfeld
Mittelfeldspieler Walace rechtfertigt seinen Startelfeinsatz im defensiven Mittelfeld © WITTERS | TimGroothuis
Mergim Mavraj bildete mit Kyriakos Papadopoulos  eine sichere Innenverteidung. Der Lohn: Zum dritten Mal in Folge blieb der HSV ohne Gegentor
Mergim Mavraj bildete mit Kyriakos Papadopoulos eine sichere Innenverteidung. Der Lohn: Zum dritten Mal in Folge blieb der HSV ohne Gegentor © WITTERS | TimGroothuis
Wolfsburg lief fast die gesamte Partie dem HSV hinterher. Aaron Hunt und Gideon Jung konnten aber kein Kapital daraus schlagen
Wolfsburg lief fast die gesamte Partie dem HSV hinterher. Aaron Hunt und Gideon Jung konnten aber kein Kapital daraus schlagen © WITTERS | ValeriaWitters
Elfmeter ja oder nein? Tatsuya Ito hätte in der ersten Halbzeit gerne einen Strafstoß gehabt, ging aber im Zweikampf mit Josuha Guilavogui zu leicht zu Boden
Elfmeter ja oder nein? Tatsuya Ito hätte in der ersten Halbzeit gerne einen Strafstoß gehabt, ging aber im Zweikampf mit Josuha Guilavogui zu leicht zu Boden © WITTERS | ValeriaWitters
Filip Kostic versuchte es mit Kunst, aber auch der Serbe konnte den Ball nicht über die Torlinie der Wolfsburger bringen
Filip Kostic versuchte es mit Kunst, aber auch der Serbe konnte den Ball nicht über die Torlinie der Wolfsburger bringen © WITTERS | ValeriaWitters
Dennis Diekmeier machte über die rechte Seite viel Betrieb. Immer wieder schaltete sich der Rechtsverteidiger in der Offensive ein
Dennis Diekmeier machte über die rechte Seite viel Betrieb. Immer wieder schaltete sich der Rechtsverteidiger in der Offensive ein © WITTERS | TimGroothuis
Aaron Hunt war gerade in der zweiten Hälfte einer der auffälligeren Spieler beim HSV
Aaron Hunt war gerade in der zweiten Hälfte einer der auffälligeren Spieler beim HSV © WITTERS | TimGroothuis
Jann-Fiete Arp ärgerte sich über seine vergebene Großchance im ersten Durchgang und ließ den Frust an Schiedsrichter Christian Dingert aus
Jann-Fiete Arp ärgerte sich über seine vergebene Großchance im ersten Durchgang und ließ den Frust an Schiedsrichter Christian Dingert aus © WITTERS | ValeriaWitters
Wolfsburgs Trainer Martin Schmidt dürfte mit dem über weite Strecken desolaten Auftritt seiner Mannschaft nicht zufrieden gewesen sein
Wolfsburgs Trainer Martin Schmidt dürfte mit dem über weite Strecken desolaten Auftritt seiner Mannschaft nicht zufrieden gewesen sein © WITTERS | ValeriaWitters
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Bruchhagen hält an 18-Punkte-Vorgabe fest

Geht es nach Clubboss Heribert Bruchhagen, sollen 18 Punkte unter dem Weihnachtsbaum liegen. An dieser Zielvorgabe ändern auch die beiden jüngsten Nullnummern gegen Freiburg und Wolfsburg nichts. „Ich bin gedämpft optimistisch, dass wir unser kleines Zwischenziel erreichen“, sagt Bruchhagen bei HSV-TV.

Das heißt im Klartext: Der Vorstandsvorsitzende will das Heimspiel gegen Frankfurt (Dienstag, 20.30 Uhr/Sky und im Abendblatt-Liveticker) gewinnen, damit der Druck vor dem schweren Auswärtsspiel am Freitag in Gladbach nicht noch größer wird.

Mit aktuell 15 Punkten braucht der HSV noch einen Sieg, um Bruchhagens Vorgabe zu erfüllen. Vor allem die drei Spiele ohne Gegentreffer gäben dem HSV-Boss „einen entscheidenden Schuss Optimismus“, dass die Hamburger sich mit einem weiteren Dreier ruhige Weihnachten bescheren können. „Wir brauchen natürlich etwas Fortune im Angriffsspiel, das uns gegen Wolfsburg gefehlt hat“, sagt Bruchhagen.