Hamburg. Die Rothosen haben es verpasst, sich weiter ins Tabellenmittelfeld vorzuarbeiten. Chancenverwertung des Gisdol-Teams schwach.
Es bleibt beim torlosen Remis. Der HSV lässt zwei wichtige Punkte gegen erschreckend schwache Niedersachsen liegen. Die Rothosen müssen sich vorwerfen lassen, nicht konsequent genug auf den Siegtreffer gegangen zu sein. Immerhin muss man konstatieren, dass die Defensive funktioniert. Zum dritten Mal in Folge bleibt der HSV in der Bundesliga ohne Gegentor. Trotzdem dürfte sich der Bundesliga-Dino mächtig über die vergebene Chance ärgern.
Dem HSV läuft die Zeit davon. Das Team von Markus Gisdol spielt eine starke zweite Hälfte, belohnt sich aber nicht für den Aufwand und muss plötzlich zittern, als Gomez urplötzlich frei vor HSV-Keeper Christian Mathenia auftaucht. Doch der Mittelstürmer war zu überrascht und verpasst die Hereingabe in Minute 82.
Die Partie läuft wieder bei schönstem Hamburger Schmuddelwetter. Der HSV spielt in der zweiten Halbzeit auf die Nordtribüne. Kann das Gisdol-Team den Heimsieg erzwingen? Bisher bietet sich den Fans das gleiche Bild wie im ersten Durchgang. Der HSV probiert viel, aber es fehlt an Ideen und Genauigkeit gegen weiterhin erschütternd blasse Wolfsburger. Vielleicht kann ja der Nicht-Abstiegs-Held Luca Waldschmidt helfen. Der Stürmer, der im Mai den Siegtreffer gegen Wolfsburg erzielt hatte, kommt in der 60. Minute für den eher unauffälligen Ito in die Partie.
In der 63. Minute hatten die Niedersachsen Glück, als Mario Gomez abseits des Spielgeschehens Kyriakos Papadopoulos in die Wade tritt. Es gibt Schiedsrichter, die das als Tätlichkeit werten. Auch sechs Minuten später steht der Referee im Mittelpunkt. Nach einer Großchance für Dennis Diekmeier landet der Ball bei Filip Kostic, dessen Gegenspieler den Serben und den Ball zeitgleich trifft. Der HSV fordert Elfmeter, doch der Pfiff bleibt aus.
Schiedsrichter Christian Dingert pfeift pünktlich zur Halbzeit. Der HSV ist im Nordderby die aktivere Mannschaft, scheitert aber bisher an der schwachen Chancenverwertung. Wolfsburg präsentiert sich erschreckend schwach. Nicht einen Torschuss bringen die Niedersachsen in den ersten 45 Minuten zustande. Beim HSV fehlt häufig die letzte Präzision im Passspiel. Bekommt das Gisdol-Team das in den Griff, sind drei Punkte gegen den Werksclub durchaus möglich.
Das hätte die Führung sein müssen! Walace schickt Jann-Fiete Arp, der frei vor dem Tor auftaucht, aber etwas zu genau zielt. Doch der HSV übernimmt wieder zunehmend die Initiative. Gideon Jung scheitert mit seinem Schuss aus 15 Metern, der Ball fliegt deutlich am Tor vorbei
Das Niveau im Nordderby verflacht ab Mitte der ersten Hälfte. Viele Aktionen finden im Mittelfeld statt. Beide Torhüter haben bisher einen geruhsamen Nachmittag. Wolfsburgs erste Torannäherung probierte Mario Gomez, doch sein Kopfball in der 19. Minute geht weit am Tor vorbei. So bekommen die Fans bei nasskaltem Wetter eher Schonkost geboten. Diskussionen gab es in der 30. Minute, als Wolfsburg Joshua Guilavogui im Strafraum gegen Tatsuya Ito den Arm ausfährt, doch die Pfeife von Schiedsrichter Dingert blieb zurecht stumm.
HSV gegen Wolfsburg – die besten Bilder
Der HSV übernimmt von Beginn an die Initiative. Walace hatte in der fünften Minute die beste Chance, doch sein Schuss wurde im letzten Moment zur Ecke geklärt. Wolfsburg tut sich in der Anfangsphase schwer mit dem hohen Pressing der Gastgeber. Erst nach 15 Minuten nahmen auch die Gäste am Spiel teil, doch Torchancen sprangen für den Werksclub bisher noch nicht heraus.
Gute Stimmung auf den Rängen. Trainer Gisdol setzt gegen die Niedersachsen auf die Heimstärke und die eigenen Offensive. "Defensiv hat Wolfsburg Nachlässigkeiten drin. Daraus wollen wir Kapital schlagen", sagte der Coach vor der Partie. Matthias Sammer würde sich über eine attraktivere Spielweise freuen. Der ehemalige Bayern-Manager hatte die Hamburger für ihre biedere Spielweise beim 0:0 gegen Freiburg vor einer Woche massiv kritisiert.
Der Hamburger SV muss im Nordderby gegen den VfL Wolfsburg kurzfristig auf den Einsatz von Stürmer Bobby Wood verzichten. Der US-Amerikaner laboriert an Knieproblemen. Für den 24-Jährigen rutscht der Japaner Tatsuya Ito in die Startelf. Ebenfalls überraschend: Kapitän Gotoku Sakai sitzt nur auf der Bank. Für ihn bekommt der Brasilianer Walace eine Chance im defensiven Mittelfeld. Trainer Markus Gisdol schickt folgende Elf ins Rennen: Mathenia – Diekmeier, Mavraj, Papadopoulos, Santos – Jung, Walace – Ito, Hunt, Kostic – Arp
Die Gäste aus Niedersachsen setzten im Volkpark auf geballte Offensiv-Power. Mit Yunus Malli, Divock Origi, Daniel Didavi und Mario Gomez setzten gleich vier gefährliche Spieler in der Startelf. Wolfsburgs Trainer Martin Schmidt setzt im 4-2-3-1-System auf folgende Spieler Casteels - Verhaegh, Uduokhai, Brooks, William - Guilavogui, Arnold - Origi, Malli, Didavi, - Gomez.
Schiedsrichter der Partie ist Christian Dingert. Kein gutes Omen: Der HSV hat unter der der Leitung des Unparteiischen noch kein Heimspiel gewonnen.