Besondere Quoten zum Spiel auf Schalke. Mavraj und Fans setzen Zeichen. Peru liegt Guerrero zu Füßen. HSV meldet sich bei Beiersdorfer.

Heute gibt es nichts zu gucken

Drei Tage vor dem Auswärtsspiel in der Bundesliga beim FC Schalke 04 am Sonntag (15.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de) findet das Training heute unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Fehlen wird in jedem Fall Albin Ekdal, für den nach seiner Oberschenkelverletzung aus dem WM-Play-off-Hinspiel mit Schweden gegen Italien nun auch die Spiele gegen Hoffenheim und Freiburg in weite Ferne zu rücken drohen. Über die weiteren Personalien wird Trainer Markus Gisdol wohl frühestens zur Pressekonferenz am morgigen Freitag informieren.

Mavraj und Nachwuchsfans setzen Zeichen

Nicole Selmer (v.l.), Mergim Mavraj, Cornelius Goebel und Ole Schmieder
Nicole Selmer (v.l.), Mergim Mavraj, Cornelius Goebel und Ole Schmieder © Witters

Mergim Mavraj ließ sich am Donnerstag aber dennoch ausführlich bei den Anhängern blicken. Zum "Internationalen Tag der Toleranz" sprach der albanische Nationalspieler mit den Fanbetreuern Nicole Selmer, Cornelius Goebel und Ole Schmieder (Jugendarbeit) über Problemfelder innerhalb der Fußballkultur.

Eindeutige Botschaft der Siebtklässler des Gymnasiums Lurup
Eindeutige Botschaft der Siebtklässler des Gymnasiums Lurup © Witters

Zu der Veranstaltung der HSV-Stiftung "Der Hamburger Weg" waren auch zahlreiche Schulkinder geladen, die neben dem Nachwuchs-Campus auch den Presseraum besichtigen durften – und auf dem dortigen Podium auch Flagge gegen Homophobie zeigten. Zum Dank gab es schließlich noch Autogramme von Innenverteidiger Mavraj.

Sonderwette auf Fiete Arp

Fiete Arp nach seinem Treffer zum 3:1 gegen Stuttgart
Fiete Arp nach seinem Treffer zum 3:1 gegen Stuttgart © Imago/Sven Simon

125 Bundesligaminuten, zwei Treffer – macht alle 63 Minuten einen Torerfolg: Hält Fiete Arp diesen Schnitt, wird er wirklich noch ein ganz Großer. Einen weiteren Beleg für den Hype um den 17 Jahre alten Stürmer liefert jetzt mybet.com.

Furiose Wortspiele mit Fiete Arp

Das in Hamburg ansässige Portal bietet als erster Buchmacher eine Spezialwette auf den formstarken Shootingstar an. Sollte Arp auf Schalke sein dritter Treffer gelingen, zahlt mybet.com das 5.00-Fache des Wetteinsatzes zurück.

HSV für Buchmacher großer Underdog

Für das Wettportal ist der HSV am 12. Bundesliga-Spieltag indes der große Underdog. Nur ein Unentschieden (8.00) oder ein Sieg (16.00) des FC Augsburg bei Bayern München sind mit noch höheren Quoten belegt als ein möglicher Sieg des Dinos auf Schalke. In diesem Fall gäbe es wie bei Konkurrent bwin sage und schreibe das 6.00-Fache des Wetteinsatzes ausbezahlt.

Selbst der erste Saisonsieg des abgeschlagenen Schlusslichts 1. FC Köln im Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 (3.50) oder ein Freiburger Dreier in Wolfsburg (5.00) scheint für die Buchmacher wahrscheinlicher zu sein als ein Erfolg der Hamburger in Gelsenkirchen. Ein Remis des HSV wäre übrigens immerhin noch das 3.90-Fache des Einsatzes wert. Für einen Schalker Sieg steht die Quote bei 1.55.

Hrubesch lobt Arp und kritisiert HSV

Und nochmal Fiete: Der Youngster hat sich erneut ein Lob von einem der ganz großen HSVer abgeholt. "Fiete ist komplett“, sagte Ex-Torjäger Horst Hrubesch dem "Stader Tageblatt" (Donnerstag). "Er ist zu seinen athletischen Voraussetzungen schnell, technisch ein guter Spieler und verfügt über eine hohe Spielintelligenz. Er ist nicht nur fußballerisch komplett, es sind auch seine Laufwege und das Auge für die Mitspieler."

Hrubesch hatte Arp Anfang September die Fritz-Walter-Medaille in Gold für den besten deutschen Spieler seines Jahrgangs verliehen
Hrubesch hatte Arp Anfang September die Fritz-Walter-Medaille in Gold für den besten deutschen Spieler seines Jahrgangs verliehen © Picture Alliance

Hrubesch stellte fest: "Es gibt eigentlich nichts, was ihm fehlt.“ Gleichzeitig beklagte der 66 Jahre frühere U-Nationaltrainer, dass der HSV bereits in der Vergangenheit über Talente verfügte, die aber abwanderten. "Entweder hat man sie nicht erkannt oder man hatte nicht die Geduld, ich kann es auch nicht erklären“, sagte Hrubesch.

HSV ist Schalkes Lieblingsgegner

Wer schaut denn da so traurig, Kyriakos Papadopoulos (l.)? Ruud van Nistelrooy schoss 2011 den letzten HSV-Siegtreffer auf Schalke
Wer schaut denn da so traurig, Kyriakos Papadopoulos (l.)? Ruud van Nistelrooy schoss 2011 den letzten HSV-Siegtreffer auf Schalke © Witters

Dabei ist die Fahrt nach Gelsenkirchen für den HSV relativ betrachtet gar nicht so schlimm. Schließlich feierten die Rothosen nur beim VfB Stuttgart (14) bislang mehr Auswärtssiege als gegen Schalke (13). Andererseits ist der letzte Erfolg schon wieder eine ganze Weile her: Am 15. Januar 2011 bescherte ein Treffer von Ruud van Nistelrooy einen dreifachen Punktgewinn im Sonnabendabendspiel.

Für Schalke ist der HSV derweil der Lieblingsgegner: Gegen keinen anderen Bundesligisten punkteten (135) und schossen (139 Tore) die "Knappen" so stark wie gegen den Dino. Drei der letzten direkten Duelle in der Schalke-Arena endeten unentschieden. Zum 1:1 in der vergangenen Saison traf Pierre-Michel Lasogga. Aktuelle Hamburger Top-Schützen gegen Schalke sind André Hahn, Sejad Salihovic und der verletzte Nicolai Müller mit je zwei Treffern.

Für die Königsblauen hagelte es bislang zehn Platzverweise (der letzte allerdings schon im August 2010/Höwedes), HSV-Profis wurden gegen Schalke nur viermal vom Platz gestellt. Letztmals traf es Johan Djourou (2. März 2016). Der Schweizer versemmelte auch den letzten Strafstoß für Hamburg gegen Gelsenkirchen: Beim 2:1-Sieg im vergangenen Dezember.

WM-Fahrer Harit bleibt fokussiert

Einen weiteren Sieg gegen den HSV feiern will in jedem Fall Amine Harit. Schalkes Marokkaner geht durch die erfolgreiche WM-Qualifikation mit seinem Heimatland euphorisiert in die kommende Aufgabe und sagt: "Jetzt bin ich darauf fokussiert, am Sonntag in der Bundesliga erfolgreich zu sein. Wir wollen den HSV vor unseren eigenen Fans schlagen. Das Spiel ist der Anfang von wichtigen Wochen für uns. Wir wollen unsere guten Ergebnisse aus den vergangenen Partien fortführen."

Der HSV benötige jedoch ebenfalls "dringend Punkte", weshalb es ein schwieriges Spiel werde, sagte der 20 Jahre alte Offensivspieler.

Farfan trifft für Guerrero

In WM-Euphorie ist auch Paolo Guerrero. Der ehemalige HSV-Profi (37 Treffer für den HSV in 134 Bundesligaspielen) fährt mit Peru nach Russland – und das, obwohl er beim entscheidenden 2:0-Sieg seines Heimatlandes im Play-off-Rückspiel gegen Neuseeland in Lima gar nicht mitwirken durfte. Der Nationalmannschafts-Kapitän fehlte am Mittwochabend (Ortszeit) wegen einer Dopingsperre.

Nichtsdestotrotz freute sich der Stürmer wie ein Schneekönig über die zweite WM-Teilnahme des Andenstaats nach 1982. "Ich liebe dich, Peru", schrieb Guerrero unter anderem auf Facebook. Und auch seine Kollegen versüßtem dem 33-Jährigen den Abend: Der Ex-Schalker Jefferson Farfan widmete Guerrero gar seinen Treffer zum 1:0. "Er war allgegenwärtig. Paolo, das ist für dich", sagte Farfan.

In Peru wird Guerrero verehrt wie kein anderer Spieler. Davon zeugten bereits im Vorfeld der Rückspiels gegen Neuseeland zahlreiche Solidaritätsbekundungen der Fans. Auch nach der WM-Qualifikation war das Konterfei des jetzigen Flamengo-Profis überall im Land präsent.

In der Hauptstadt Lima überzeugte sich derweil auch der Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete Carsten Ovens (CDU) von der peruanischen WM-Euphorie:

Hauptversammlung wegen Aufsichtsrat vertagt

Die Suche nach neuen Mitgliedern für den Aufsichtsrat dauert länger als vorgesehen. Die für den 18. Dezember geplante Hauptversammlung der Fußball-AG wird deshalb auf das nächste Jahr verschoben und soll bis Ende März stattfinden, wie der Verein mitteilte. Das geschehe „innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Frist“, hieß es.

In einer mehr als dreistündigen Sitzung konnten sich die Ratsmitglieder am Mittwochabend offensichtlich nicht auf neue Kandidaten einigen. Anderenfalls wäre der 18. Dezember als Termin für die Hauptversammlung eingehalten worden. Über Inhalte der Gespräche wurde nichts mitgeteilt.

Bislang steht lediglich fest, dass Klitschko-Manager Bernd Bönte, Bau-Unternehmer Dieter Becken und Karl Gernandt, Vertrauter von Anteilseigner Klaus-Michael Kühne, das sechsköpfige Gremium verlassen. Als Kandidaten für frei werdende Posten sind Jens Luther, Vorstandsvorsitzender der Hanseatischen Krankenkasse HEK, und Ex-Profi Marcell Jansen im Gespräch.

Beiersdorfer hat Grund zu feiern

Dietmar Beiersdorfer (l.) erlebte am 20. Dezember 2016 gegen Schalke sein letztes Spiel als HSV-Boss im Volksparkstadion
Dietmar Beiersdorfer (l.) erlebte am 20. Dezember 2016 gegen Schalke sein letztes Spiel als HSV-Boss im Volksparkstadion © Imago/MIS

Weit weg vom HSV ist inzwischen Dietmar Beiersdorfer. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende und zweitweilige Sportchef wurde vor Jahresfrist gegangen. Am 16. November wurde Beiersdorfer im fränkischen Fürth geboren – weshalb der frühere Nationalspieler heute seinen 54. Geburtstag feiert.

Zum Jubeltag meldete sich dann auch der ehemalige Arbeitgeber mit einem Glückwunsch-Tweet bei Beiersdorfer, der seit seiner Demission in Hamburg ohne neue Aufgabe im Fußballgeschäft ist.