Arp drückt die Schulbank, Salihovic und van Drongelen zurück im Training. Pojer kandidiert nicht. Ekdal soll mit Sporting verhandeln.
Serbischer Jungstar soll im HSV-Visier sein
Der HSV hat Interesse an Luka Adzic von Roter Stern Belgrad. Das berichtet das Internet-Portal "Fussballtransfers.com". Scouts aus Hamburg sollen den 19 Jahre alten Linksaußen am Freitag beim EM-Qualifikationsspiel der serbischen U-21-Nationalmannschaft in Österreich beobachtet haben, bei dem Adzic nach seiner Einwechslung den Treffer zum 3:1-Endstand vorbereitete.
Adzic steht bis Dezember nächsten Jahres in Belgrad unter Vertrag und sei für eine relativ geringe Ablöse zu haben. Mitbewerber des HSV sei unter anderen der AFC Sunderland, der als derzeitiger Tabellenletzter der zweiten englischen Liga aber keine gute sportliche Perspektive bieten könne.
HSV verlängert mit U-21-Europameister Jung
Der HSV hat den Vertrag mit U-21-Europameister Gideon Jung vorzeitig um zwei Jahre bis 2022 verlängert. „Gideon ist seit Wochen unser bester und beständigster Spieler. Ohne Wenn und Aber – egal auf welcher Position. Er macht aktuell den nächsten Schritt zum Führungsspieler“, lobte Trainer Markus Gisdol am Montag den 23 Jahre alten Defensiv-Allrounder. Jung hat bislang 57 Bundesliga-Spiele für den HSV absolviert. Der gebürtige Düsseldorfer war 2014/2015 vom Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen zum HSV gewechselt.
„Gideon hat eine hervorragende Entwicklung bei uns vollzogen und sich als absoluter Stammspieler in der Bundesliga etabliert“, erklärte HSV-Sportchef Jens Todt am Montag in einer Vereinsmitteilung. „Er ist ein Spieler, der sich immer vollkommen in den Dienst der Mannschaft stellt.“
Seine positive Entwicklung will Jung fortsetzen. „Beim HSV habe ich die Chance bekommen, mich in der Bundesliga durchzusetzen. Ich habe in den letzten Jahren sehr viel an Erfahrung mitgenommen und große Lust, hier beim HSV meinen Weg weiter zu gehen.“ Den sportlichen Aufstieg krönte er in diesem Sommer, als er mit der deutschen U-21-Auswahl den EM-Titel gewann. „Das war für mich das i-Tüpfelchen einer guten Saison. Die gesamte EM war ein tolles und unvergessliches Erlebnis.“
Bangen um Ekdal
Nach dem freien Wochenende wird beim HSV am Montag wieder gearbeitet: Um 10 Uhr fand bei schönstem Spätherbstwetter eine öffentliche Trainingseinheit statt. Noch nicht dabei waren die Nationalspieler. Kyriakos Papadopoulos war am Sonntagabend mit Griechenland im WM-Play-off an Kroatien gescheitert. Albin Ekdal verpasst das Relegationsrückspiel der Schweden an diesem Montagabend in Italien (20.45 Uhr/Nitro) wegen einer Oberschenkelverletzung, die er sich beim 1:0-Sieg im Hinspiel zugezogen hatte.
Der verletzungsanfällige schwedische Nationalspieler droht dem HSV erneut länger zu fehlen. Die Oberschenkelblessur könnte eine Auswirkung der anhaltenden Rückenprobleme Ekdals sein. Auch sein Mitwirken im HSV-Punktspiel am Sonntag beim FC Schalke 04 ist sehr fraglich.
„Ekdals Problem ist, dass er eigentlich nie acht Wochen am Stück richtig trainieren kann“, sagte kürzlich HSV-Sportchef Jens Todt über den "Sechser", der seit seinem Wechsel zum HSV nur 43 von 79 Punktspielen bestritten hat und nur 20-mal über die volle Spielzeit auf dem Platz stand. Sollte er wie erwartet bis zum Schalke-Spiel nicht fit werden, könnte ihn nach abgelaufener Sperre Gideon Jung ersetzen.
Ekdal-Berater verhandelt mit Sporting
Apropos Ekdal: Nach Informationen der "Hamburger Morgenpost" stehen die Berater des 28-Jährigen in Verhandlungen mit Sporting Lissabon. Der portugiesische Traditionsclub soll bereit sein, für eine Verpflichtung im Winter bis zu vier Millionen Euro an den HSV zu überweisen. Das hatte die Sportzeitung "O Jogo" berichtet. Eine offizielle Anfrage liegt dem HSV aber laut Todt bislang nicht vor. Ekdals Vertrag ist noch bis 2019 gültig.
Van Drongelen, Salihovic und Holtby zurück
Bereits wieder im Training war Verteidiger Rick van Drongelen, nachdem er am Freitag beim lockeren 8:0-Sieg der niederländischen U-21-Nationalmannschaft gegen Andorra 90 Minuten auf dem Platz gestanden hatte. Filip Kostic kehrt heute vorzeitig von der Asienreise der Serben zurück. HSV-Sportchef Jens Todt konnte laut "Bild"-Zeitung den serbischen Interimstrainer Mladen Krstajic davon überzeugen, beim Spiel in Südkorea am Dienstag auf den lange verletzten Offensivmann zu verzichten. Kostic war am Freitag beim 2:0-Sieg in China für eine Stunde zum Einsatz gekommen. Mergim Mavraj steht im albanischen Kader für das Testspiel in der Türkei heute (18.30 Uhr). Kapitän Gotoku Sakai tritt am Dienstag mit Japan in Belgien an (20.45 Uhr).
Wieder auf dem Platz waren dafür Sejad Salihovic nach überstandenen Wadenproblemen und Lews Holtby nach einem Infekt. Aaron Hunt, Bobby Wood und Jonas Behounek nahmen nicht am Mannschaftstraining teil, Wood und Hunt trainierten stattdessen individuell mit Rehabilitationstrainer Sebastian Capel. Vermisst wurde auch Youngster Jann-Fiete Arp: Das 17 Jahre alte Toptalent drückte am Montagmorgen die Schulbank. Trainer Markus Gisdol hatte ihn vergangene Woche aus dem Profitraining genommen, um den Trubel um seinen Nachwuchsstürmer zu reduzieren.
17 Wortspiele mit HSV-Juwel Fiete Arp
Pojer will nicht in Aufsichtsrat
Offiziell war die Kandidatur nie, aber sie galt als sicher: Karl J. Pojer, Vorsitzender der Geschäftsführung von Hapag-Lloyd Cruises, sollte in den neuen Aufsichtsrat des HSV einziehen. Jetzt hat der 62-Jährige sein Interesse nach Abendblatt-Informationen zurückgezogen.
Ob die Entscheidung eine Konsequenz des Rundumschlags von Klaus-Michael Kühne in der vergangenen Woche ist, erschließt sich bislang nicht. Der HSV-Investor hatte sich öffentlich darüber beklagt, dass der Aufsichtsrat einseitig mit Vertrauenspersonen von Vereinspräsident Jens Meier besetzt werden sollte.
Durch Pojers Rückzug wäre jedenfalls der Weg für einen Kühne-Vertreter frei. Die Interessen des 20.5-Prozent-Aktionärs waren im Aufsichtsrat bisher von Karl Gernandt vertreten worden. Kühne hatte allerdings in seiner Erklärung Gernandts Rückzug aus dem Kontrollgremium angekündigt.
Der neue Aufsichtsrat wird auf der Hauptversammlung der HSV Fußball AG am 18. Dezember gewählt. Kandidaten sind neben dem Meier und dem bisherigen Vorsitzenden Andreas Peters Exprofi Marcell Jansen und HEK-Chef Jens Luther.
Live: Erinnerungen an Ernst Happel
Die erfolgreichste Ära des HSV hat einen Namen: Ernst Happel. Unter dem legendären Trainer gewann der HSV zweimal die deutsche Meisterschaft, einmal den DFB-Pokal und 1983 den Europacup der Landesmeister. Am morgigen Dienstag jährt sich zum 25. Mal der Tod des österreichischen „Genies und Grantlers“, so der Titel einer Biografie.
Aus diesem Anlass trifft sich Happels Enkelin Christina an diesem Montagabend in Wien zu einem Talk mit Weggefährten wie Günter Netzer, der Happel als Manager 1981 zum HSV lotste, und dem österreichischen Rekordnationalspieler Andreas Herzog.
Die Talkrunde unter dem Motto: „Mensch, Unikat, Phänomen – Anekdoten und Geschichten über Ernst Happel“ wird von 19.45 Uhr an live auf der von der Familie Happel ins Netz gestellte Facebook-Seite http://www.facebook.com/happel.ernst/ gestreamt.