Trainingslager in Jerez. Trauer um Stapelfeldt. “Postillon“ recycelt HSV-Gag. Salihovic und van Drongelen pausieren. Kehrt Doll zurück?
HSV testet gegen Oberligaclub
Spätestens kommende Woche sollte der HSV wieder mal einen Sieg feiern dürfen. Für Donnerstag, den 9. November wurde der Oberligaclub SV Curslack-Neuengamme zu einem Testspiel eingeladen. Zeit und Ort sind nicht bekannt, weil die Partie nicht öffentlich ist. Der Spielbetrieb in der Bundesliga ruht kommende Woche zugunsten der Nationalmannschaften.
HSV trauert um Stapelfeldt
Er war dabei, als der HSV 1963 ins Abenteuer Bundesliga startete: Hubert Stapelfeldt. Jetzt ist der frühere Stopper und Mittelläufer im Alter von 76 Jahren gestorben.
Stapelfeldt, der aus der eigenen Jugend kam, debütierte im Oktober 1960 in der damaligen Meistermannschaft und stand in fünf Jahren in insgesamt 23 Oberliga- und 15 Bundesligaspielen neben Legenden wie Uwe Seeler, Horst Schnoor und Gert Dörfel auf dem Platz. Sein größter Erfolg war 1963 der Gewinn des DFB-Pokals.
1965 wurde er vom neu verpflichteten Willi Schulz aus dem HSV-Kader verdrängt und bestritt noch sieben Partien für Eintracht Trier in der Regionalliga Südwest, ehe er seine Karriere verletzungsbedingt beenden musste. In Hamburg war Stapelfeldt später noch als Trainer und Manager für mehrere Amateurfußballvereine tätig. Beruflich war er zuletzt Betriebsratsvorsitzender beim Lebensmittelhändler Edeka. 2016 feierte er seine 60-jährige Mitgliedschaft beim HSV.
HSV bezieht Trainingslager in Jerez
Der HSV bereitet sich in Jerez de la Frontera auf die Bundesliga-Rückrunde vor. Laut "Hamburger Morgenpost" ist die Entscheidung für die Stadt in der südspanischen Region Andalusien gefallen. Das Trainingslager soll vom 1. bis zum 8. Januar dauern. Der Spielbetrieb wird bereits am 12. Januar wiederaufgenommen.
Teammanager Jürgen Ahlert und Cotrainer Frank Kaspari hatten Anfang des Monats mehrere Anlagen im Süden der iberischen Halbinsel inspiziert. In den vergangenen Jahren hatte sich der HSV meist in den Vereinigten Arabischen Emiraten oder der Türkei Anlauf für die zweite Saisonhälfte genommen.
Sakai und Ekdal für Länderspiele nominiert
HSV-Kapitän Gotoku Sakai ist für die nächsten beiden Länderspiele der japanischen Nationalmannschaft nominiert worden. Der 26 Jahre alte Verteidiger trifft mit den „Samurai Blues“ am 10. November in Lille auf Frankreich und vier Tage später in Brügge auf Belgien. Nach der Punktspielpause muss Sakai mit dem HSV am 19. November (15.30 Uhr) beim FC Schalke 04 antreten.
Schweden setzt für das Play-off-Duell gegen Italien auf Albin Ekdal. Der HSV-Defensivmann steht im Kader für die K.-o.-Spiele am 10. und 13. November. Nominiert wurde auch der frühere HSV-Stürmer Marcus Berg.
Gruselig: "Postillon" legt HSV-Witz neu auf
HSV-Witze? Gehen immer. Und wenn einem gerade kein neuer einfällt? Holt man einfach einen alten aus der Schublade und frischt ihn wieder auf. Dachte sich wohl die Satire-Website "Der Postillon" und recycelte ihren Vorjahresgag zu Halloween. Titel: "Gruselig: FC Bayern verkleidet sich zu Halloween als HSV." Im dazugehörigen Foto wurde der Mannschaft des deutschen Meisters eine HSV-Optik verpasst.
Auf Anregung von Thomas Müller sei die Mannschaft des FC Bayern auf einer vereinsinternen Feier in den Trikots "des künftigen Zweitligisten" aus Hamburg aufgetreten, heißt es im "Bericht". Trainer Jupp Heynckes habe dabei auf einem wackeligen Trainerstuhl Platz nehmen müssen, an dem der halbe Vorstand bereits gesägt habe. Nach der Feier seien die Spieler dann nach Hause gefahren oder "irgendwo abgestiegen".
Okay, der Gag ist nicht schlecht. Als zweiter Aufguss aber fast schon: gruselig. Immerhin: In sehr, sehr kleiner Schrift findet sich am Ende ein Hinweis, dass der Artikel "letztes Jahr so ähnlich" schon erschienen ist.
Bandow sieht Lizenz in Gefahr
Muss der HSV auch aus finanziellen Gründen um die Erstklassigkeit bangen? Vergangene Woche hatte der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen beschwichtigt, das neue Minus von 13,4 Millionen Euro stelle für die Lizenz keine Gefahr dar. Doch der frühere Aufsichtsratsvorsitzende Udo Bandow (85) schlägt jetzt Alarm. "Es geht um die Existenz des Vereins", sagte Bandow der "Sport-Bild". Der Club werde sich "sehr anstrengen müssen", um die Lizenz zu bekommen.
Im Lizenzierungsverfahren für die laufende Saison hatte Investor Klaus-Michael Kühne dem HSV den Verbleib in der Bundesliga gesichert, indem er für weitere 20 Millionen Euro Anteile am Club erwarb. Bruchhagen ist es bisher nicht gelungen, den Personaletat zu senken und die Einnahmen entscheidend zu steigern. Stattdessen übernahm Kühne einen Teil der Spielergehälter.
Ohne die Hilfe des schwer reichen Unternehmers wird es auf absehbare Zeit wohl nicht gehen. Im Fall eines (Zwangs-)Abstiegs befürchtet der frühere Bankier Bandow das Schlimmste für den HSV: "Mir fehlt die Vorstellungskraft, wie man das wirtschaftlich und sportlich überleben kann."
Lasoggas Tor reicht nicht
HSV-Leihgabe Pierre-Michel Lasogga poliert in der zweiten englischen Liga seinen ramponierten Ruf als Torjäger weiter auf. Im Spiel gegen Derby County brachte er Leeds United am Dienstag in der siebten Minute mit 1:0 in Führung.
Lasoggas fünfter Saisontreffer reichte allerdings nicht zum Sieg: Derby drehte die Partie, gewann mit 2:1 und verdrängte Leeds in der Tabelle vom fünften Platz.
Seelers Sorge um Arp
Der November gilt im Kirchenjahr ja als Monat der Besinnung. Nun denn: Der HSV könnte sich ja nach acht Spielen ohne Sieg mal wieder seiner Stärken besinnen. Es könnte allerdings sein, dass es dazu neuer Kräfte bedarf. Konkret: Jann-Fiete Arp und Tatsuya Ito. Am vergangenen Sonntag hatte Trainer Markus Gisdol bereits angedeutet, dass die beiden Nachwuchsangreifer im richtungweisenden Bundesligaspiel gegen den VfB Stuttgart am Sonnabend (15.30 Uhr, Volksparkstadion/Sky, Liveticker auf Abendblatt.de) in die Startelf rutschen könnten.
Im Training am Dienstag durften die beiden schon mal im vermeintlichen A-Team mitmachen. Leidtragende könnten Stürmer Bobby Wood und Flügelspieler André Hahn sein.
Uwe Seeler verfolgt Arps Entwicklung mit gemischten Gefühlen. Das HSV-Idol mahnt, den 17-Jährigen behutsam aufzubauen. „Grundsätzlich bin ich für den Einsatz von jungen Spielern. Aber diese sollten sich im Schatten von gestandenen Profis in Ruhe entwickeln“, sagte der 80 Jahre alte Ex-Stürmer der „Bild“-Zeitung. Zu viel Verantwortung sei „nicht gut für die Jungs. Sie dürfen unter dem Druck des Funktionierens nicht ihre Unbekümmertheit verlieren“, betonte Seeler.
Arp hatte am vergangenen Sonnabend im Spiel bei Hertha BSC (1:2) als Joker das einzige Tor für den HSV erzielt. Der U-17-Nationalspieler löste damit Heung-Min Son als jüngsten HSV-Torschützen der Ligageschichte ab. Seeler war nur zwei Tage älter als Arp, als er 1954 gegen Oldenburg sein erstes Tor für die HSV-Herrenmannschaft erzielte.
Seeler verletzt sich bei Sturz
Ob Seeler das Spiel gegen Stuttgart im Stadion verfolgen kann, ist ungewiss. Bei einem Spaziergang mit seiner Tochter ist er über deren Hund gestolpert und gestürzt, wobei er Verletzungen im Gesicht und am Knie erlitten hat. „Beim Gehen habe ich starke Schmerzen“, sagte er der „Hamburger Morgenpost“. „Uns Uwe“ war aber auch schon wieder nach Scherzen zumute. „Eigentlich wollte ich gegen Stuttgart spielen, aber das wird wohl nichts“, fügte er augenzwinkernd hinzu.
Neuer Nationaltrainer für Kostic
Geburtstagskind Filip Kostic dürfte gegen seinen Exclub Stuttgart am Sonnabend auf dem linken Flügel gesetzt sein. Der Serbe wird an diesem Mittwoch 25 Jahre alt. Da gratulierte auch der Heimatverband dem Nationalspieler via Twitter.
Die Entwicklung in seiner Heimat könnte Kostic allerdings die Feierlaune etwas verhageln. Serbien hatte sich am Montag trotz der erfolgreichen WM-Qualifikation von Nationaltrainer Slavoljub Muslin getrennt. Die Nachfolge übernimmt interimsweise der frühere Bundesligaprofi Mladen Krstajic (43).
Sein Auftrag: Er soll die Mannschaft verjüngen. Nun ist Kostic zwar auch mit 25 nicht gerade alt. Dennoch muss er sich in den kommenden Monaten durch gute Leistungen beim HSV aufdrängen, will er bei der WM im kommenden Sommer in Russland dabei sein.
Training ohne van Drongelen und Salihovic
Bei der letzten öffentlichen Trainingseinheit am Mittwochvormittag waren Verteidiger Rick van Drongelen und Offensivmann Sejad Salihovic wegen leichter körperlicher Beschwerden nicht auf dem Platz anzutreffen, sie übten stattdessen im Kraftraum. Ihr Einsatz am Sonnabend soll aber nicht gefährdet sein. Dafür durften zwei Nachwuchsspieler bei den Profis mitmischen: Patric Pfeiffer und Stephan Kofi Ambrosius (beide 18).
Klarer Trainingsschwerpunkt am Mittwoch: das Spiel über die Flügel. Gisdol ließ die Spielfeldmitte mit Hütchen „abriegeln“, sodass Angriffe nur über außen möglich waren. Das könnte das Rezept für Sonnabend sein.
Holt der HSV Doll für Gisdol zurück?
Vergangene Woche erklärte die „Sport-Bild“ das Duell gegen Stuttgart zum Endspiel für Markus Gisdol: Sollte gegen den auswärts noch punktlosen Aufsteiger nicht die Trendwende gelingen, könnte es für den HSV-Trainer eng werden. Jetzt präsentiert die Zeitschrift schon den möglichen Nachfolger: Thomas Doll. Der ehemalige HSV-Profi und -Trainer gelte als aussichtsreichster Kandidat.
Doll (51) steht noch bis 2019 bei Ferencvaros Budapest unter Vertrag. Sollte er aber die Möglichkeit geboten bekommen, nach zehn Jahren zum HSV zurückzukehren, würde er das Gespräch mit der Führung des ungarischen Pokalsiegers suchen.