Hamburg. Adler droht nach Rippenbruch eine lange Pause. HSV glaubt dennoch an schnelle Rückkehr. Mathenia erfuhr durch Reporter von Verletzung.
Am späten Sonnabend lagen zwischen Wahrheit und Halbwahrheit lediglich ein paar Meter und ein paar Minuten. Es war bereits eine gute Stunde nach dem sehenswerten 2:1 gegen Hoffenheim vergangen, ehe der Blick ein wenig weiter zurück- und dann ganz weit nach vorne gehen sollte. Was denn nun genau mit René Adler sei, wurde zunächst Trainer Markus Gisdol gefragt. Ob die Rippe des früheren Nationaltorhüters angebrochen oder sogar gebrochen sei, wollte es ein Medienvertreter wissen. „Angeknackst“, sagte Gisdol und versicherte, eben nicht genau zu wissen, wie lange seine Nummer eins ausfallen werde.
Fast zeitgleich saß jener Adler im VIP-Bereich einen Stockwerk höher im Stadion und ließ seine Fan-Gemeinde via Facebook wissen, dass die angeblich „angeknackste“ Rippe viel mehr durchgeknackst sei: „Eine zweite Untersuchung hat gestern ergeben, dass ich mir im Spiel gegen den BVB einen Rippenbruch zugezogen habe.“ Doch auch schlechte Nachrichten brauchen ein gutes Ende. Deswegen versicherte Adler, der bereits die WM 2010 wegen einer Rippen-OP absagen musste: „Ihr kennt mich, ich weiß mit solchen Situationen gut umzugehen und werde so schnell wie möglich zurück bei dieser geilen Truppe sein.“
Adler droht das Saison-Aus
Die gute Nachricht: Die Rippe ist tatsächlich glatt durch, was erst ein MRT am Freitagabend im UKE ergab. Die schlechte Nachricht ist aber, dass zur ganzen Wahrheit auch gehört, dass so eine Verletzung in der Regel eine Ausfallszeit von (im besten Fall) vier bis (im Regelfall) sechs Wochen nach sich zieht. Damit droht dem ab Sommer vertragslosen Adler (im Normalfall) das Saison-Aus und (im schlimmsten Fall) sogar das vorzeitige HSV-Aus. „Wir rechnen nicht mit so einer langen Pause“, sagte Sportchef Jens Todt, der auf eine schnelle Rückkehr Adlers hofft.
Adler-Vertreter Christian Mathenia berichtete, dass er erst nach dem Sieg gegen Hoffenheim von einem Journalisten von der Schwere der Verletzung seines Kollegen erfahren hatte. „Vor dem Spiel hat mir René noch viel Glück gewünscht. Ich werde nun versuchen, in den nächsten Wochen meine Leistungen zu bringen.“ Gegen Hoffenheim wurde er nur durch einen Elfmeter von Andrej Kramaric (35.) überwunden.
Hunt nimmt dem HSV die Hoffenheim-Angst
Für Mathenia ist die Situation nicht neu. Bereits in der Hinrunde musste der Ex-Darmstädter den am Ellenbogen verletzten Adler, der dem Vernehmen nach als Manuel-Neuer-Ersatz von Bayern München umworben wird, ersetzen. „Der Fußball schreibt die komischsten Geschichten“, sagte Mathenia, als er daran erinnerte, dass er seinerzeit auch gegen Hoffenheim ins Tor kam – und dort sieben weitere Partien blieb. Nun wiederholt sich die Geschichte. Der Anfang ist Mathenia gelungen.