Eine Halbserie ist Markus Gisdol im Amt. Seitdem hat sich viel verändert. Vor dem Tor zeigen die Hamburger ungewohnte Qualität.
Hamburg. Der 1:0-Sieg gegen Hertha BSC war zugleich Markus Gisdols persönlicher Start in die Rückrunde. Im Hinspiel (0:2) saß er das erste Mal auf der HSV-Bank. Seitdem hat der Trainer viel verändert, was die Partie gegen die Berliner am Sonntag verdeutlichte. Die Hamburger spielen mittlerweile stabil, lassen sich auch von einem 0:8-Debakel in München nicht aus dem Konzept bringen und sind deutlich effektiver vor dem Tor.
Zu Gisdols Amtsantritt vor fünf Monaten hatte der HSV noch Probleme, überhaupt ein Tor zu schießen. Gerade mal zwei mickrige Treffer erzielten die Hanseaten zu Saisonbeginn unter Bruno Labbadia – ein Wert, der bis zum zehnten Spieltag Bestand haben sollte. Vor dem Hinspiel gegen Hertha stellte der HSV daher wenig überraschend mit erschütternden 6,3 Prozent die schlechteste Chancenverwertung der Liga.
HSV ist sogar effektiver als Bayern
Eine Gisdolsche Halbserie später ist der abstiegsbedrohte Bundesliga-Dino sogar effektiver als der FC Bayern und belegt Rang eins in dieser Statistik. Laut „kicker“ verwertet der HSV inzwischen 33,3 Prozent seiner Torchancen und liegt damit vor Sensations-Aufsteiger RB Leipzig (33,1 Prozent) und den Münchnern (32,6 Prozent). Interessant dabei: Die Hamburger schießen ligaweit am seltensten aufs Tor (66). Selbst beim Schlusslicht Darmstadt und den tief stehenden Augsburgern (jeweils 81) wurden mehr Torabschlüsse gezählt.
Die wichtigen drei Punkte gegen Hertha untermauerten diese Statistik. Der HSV stand defensiv kompakt und erspielte sich nur wenige Chancen. Doch ein genialer Moment von Bobby Wood und Aaron Hunt sowie eine gelungene Torgrätsche von Albin Ekdal reichten für den Erfolg. Die Berliner (32,3 Prozent bei 93 Torchancen) wurden mit ihren eigenen Mitteln geschlagen. Die neue Kaltschnäuzigkeit des HSV soll am Sonntag auch Gladbach (17.30 Uhr im Abendblatt-Liveticker) im nächsten Heimspiel zu spüren bekommen.