Während ein Großverdiener flüchten will, gibt es einen Favoriten für die Sechs. In der Abwehr könnte es einen lachenden Dritten geben.

Hamburg. Wenn der HSV heute nach Dubai fliegt, wird Mergim Mavraj der einzige Neuzugang an Bord sein. Von seinem Ziel, alle Winter-Verstärkungen beim Trainingslager in der Wüste (bis zum 14. Januar) um sich zu haben, muss sich Markus Gisdol verabschieden. Dennoch arbeiten die Hamburger hinter den Kulissen intensiv an weiteren Transfers. Mindestens ein Innenverteidiger und ein defensiver Mittelfeldspieler stehen noch auf Gisdols Wunschzettel.

Wie die „Bild“ berichtet, soll Eugen Polanski erste Wahl für die Position des Mittelfeld-Abräumers sein. Unter Julian Nagelsmann ist Hoffenheims etatmäßiger Kapitän nicht mehr gesetzt. Der 30 Jahre alte Pole stand in der Hinrunde lediglich siebenmal in der Startelf und absolvierte nur drei Partien über 90 Minuten. Als Gisdol noch Trainer der TSG war, hatte Polanski einen Stammplatz sicher.

Hoffenheim ist als Tabellen-Fünfter die einzige noch ungeschlagene Mannschaft in der Bundesliga und nimmt Kurs auf das internationale Geschäft. Verzichtet der kampfstarke Sechser für mehr Einsatzzeit auf Europa? Polanskis Management wollte das Gerücht auf Abendblatt-Anfrage weder bestätigen noch dementieren.

Sticht Subotic Papadopoulos aus?

Polanski ist keinesfalls der einzige Spieler, mit dem der HSV derzeit Gespräche führt. Bei der Suche nach einem weiteren Innenverteidiger an der Seite des neuen Abwehrchefs Mavraj sind gleich mehrere Kandidaten im Rennen. Neben Kyriakos Papadopoulos (24), der nach gerade mal 26 Minuten in der Hinrunde unglücklich über seine Reservistenrolle bei Aufsteiger RB Leipzig ist und Gisdol noch aus seiner Schalker Vergangenheit kennt, wird auch Dortmunds Neven Subotic heiß gehandelt.

Der 28 Jahre alte Serbe spielt unter Thomas Tuchel keine Rolle mehr und hätte den BVB bereits im Sommer verlassen dürfen. Eine Rippen-OP bremste den zweimaligen Deutschen Meister damals aber aus. Momentan befindet sich Subotic nach Knieproblemen im Aufbautraining. Vor dem 15. Januar werde er die Borussia nicht verlassen, kündigte sein Berater bei "Sport1" an. Anfragen für seinen Klienten lägen demnach auch von Bundesliga-Konkurrenten und Vereinen aus England vor.

Klose wohl aus dem Rennen

Während der Subotic-Flirt immer intensiver wird, muss sich der HSV wohl von seinen Plänen, Timm Klose zurück nach Deutschland zu holen, verabschieden. Der 28-Jährige ist plötzlich wieder erste Wahl beim englischen Zweitligisten Norwich City und kam die letzten beiden Spiele über 90 Minuten zum Einsatz. Nach zuvor fünf Gegentoren in zwei Ligaduellen steht mit Klose wieder die Null bei Norwich. Eine Ausleihe dürfte sich damit schwierig gestalten. Nachdem die Engländer erst im Sommer elf Millionen Euro an den VfL Wolfsburg für den Schweizer überwiesen hatten, käme eine feste Verpflichtung ohnehin nicht infrage.

Ist ein Holländer lachender Dritter?

In den unter dem neuen Club-Boss Heribert Bruchhagen eingeführten Sparkurs würde da schon eher der Transfer von Wesley Hoedt (22) passen. Der niederländische U21-Nationalspieler ist noch bis 2019 an Lazio Rom gebunden. Dort hat er aber im Laufe der Hinrunde seinen Stammplatz im Abwehrzentrum verloren, weshalb er die Italiener im Winter verlassen könnte. Laut „lazionews.eu“ soll Hoedt entweder zum HSV oder in die Premier League zu West Ham United wechseln.

Sucht Hunt das Weite?

Freiwillig Platz machen für Neuzugänge könnte Aaron Hunt. Der Mittelfeld-Regisseur spielt unter Gisdol keine Rolle mehr und stand von zehn möglichen Partien nur einmal in der Startelf. Nach „Matz-ab“-Informationen ist der ehemalige Bremer auf der Suche nach einem neuen Verein. Laut türkischen Medienberichten soll Besiktas Istanbul Interesse an einer Verpflichtung bekundet haben.

Der HSV würde Hunt bei einem Wechsel keine Steine in den Weg legen. Mit einer Jahresgage von knapp zwei Millionen Euro zählt der 30-Jährige zu den Topverdienern. Auf dem Platz konnte er seine Spitzenrolle in der Gehaltstabelle hingegen schon lange nicht mehr rechtfertigen. Auch wenn Hunt erstmal mit ins Trainingslager nach Dubai reist, könnte er den Wüstenstaat schon vorzeitig verlassen.

Trainingsauftakt des HSV: