Hamburg. In St. Gallen arbeitet der ehemalige HSV-Trainer Joe Zinnbauer wieder mit seinem Lieblingsschüler Mohamed Gouaida zusammen.
Gleich am ersten Tag durfte Mohamed Gouaida mit seinen neuen Teamkollegen auf den Platz. Am Mittwochvormittag wurde der Wechsel des Offensivspielers vom HSV auf Leihbasis zum Schweizer Erstligisten FC St. Gallen bekannt, schon am Abend bestritt er mit seinem neuen Arbeitgeber das erste Testspiel (4:0 gegen Lora Tallinn). „Mo ist genau der Spieler, den ich für die linke Seite gesucht habe“, sagt St. Gallens Trainer Joe Zinnbauer im Gespräch mit dem Abendblatt.
Der ehemalige HSV-Coach arbeitet somit wieder mit seinem Lieblingsschüler zusammen. Als Trainer der U 23 hatte Zinnbauer den Tunesier 2014 nach Hamburg geholt. Nach seinem Aufstieg zu den Profis schaffte auch Gouaida den Sprung in die Bundesliga. Als Zinnbauer dann im März 2015 entlassen wurde, schwanden auch Gouaidas Einsatzchancen bei den HSV-Profis. So entschied er sich im vergangenen Sommer für einen Wechsel zum Zweitligisten Karlsruhe.
St. Gallen sichert sich Kaufoption
Nach dem Ende des Leihgeschäfts folgt nun der nächste Transfer auf Zeit. Für ein Jahr verleiht der HSV Gouaida in die Schweiz. St. Gallen sicherte sich zudem eine Kaufoption. Eine Rückkehr nach Hamburg ist dennoch möglich. Denn gleichzeitig haben die HSV-Verantwortlichen den Vertrag bis 2019 verlängert. Sollte St. Gallen die Kaufoption ziehen und Gouaida plötzlich furios aufspielen, hätten die Hamburger wiederum eine Rückkaufoption. „Ich bin froh, dass der HSV weiterhin auf mich setzt, ich gehe mit einem guten Gefühl nach St. Gallen“, sagte Gouaida.
Wirklich gesetzt hat der HSV nach Zinnbauer aber nicht mehr auf den schnellen Angreifer. Dennoch sah der Plan ursprünglich vor, dass Gouaida die Vorbereitung in Hamburg absolviert. Doch dann kam Zinnbauer ins Spiel und überzeugte Gouaida vom Wechsel in die Schweiz. „Ich weiß, was er abrufen kann, und ich weiß, wie er zu packen ist“, sagt Zinnbauer. „Mo braucht Vertrauen und ein familiäres Umfeld. Wir sind hier eine kleine Familie“, sagt Zinnbauer, der seit September beim FC St. Gallen arbeitet.
Schon der neunte Abgang
Beim HSV ist Gouaida der zweite der zuletzt vier verliehenen Spieler, die den Verein gleich wieder verlassen. Zuletzt war Matti Steinmann zur U 23 von Mainz 05 gewechselt. Auch der Transfer von Kerem Demirbay zu 1899 Hoffenheim wird immer konkreter. Zoltan Stieber, zuletzt an Nürnberg verliehen, begibt sich nach der Europameisterschaft mit Ungarn auf Vereinssuche.
Insgesamt hat der HSV nun schon neun Abgänge zu verzeichnen. Dem gegenüber stehen mit Christian Mathenia, Bobby Wood und Bakery Jatta bislang drei Neuzugänge. Gut möglich, dass das bis zum Start der Vorbereitung am Montag auch so bleibt.