Hamburg. In zehn Tagen starten die HSV-Profis in die Vorbereitung für die kommende Saison. Doch der Kader steht noch lange nicht.

Die ersten Spieler erschienen am Donnerstag schon wieder zur Arbeit. Obwohl der HSV offiziell erst am 27. Juni mit einem Leistungstest in die Vorbereitung startet, sind einige Profis bereits im Volkspark aktiv. Während die zuletzt angeschlagenen Youngster Gideon Jung, Dren Feka und Finn Porath im Kraftraum arbeiteten, drehte Aaron Hunt nach seiner komplizierten Mandel-Operation und einem Gewichtsverlust von acht Kilogramm wieder erste Runden im Volkspark. Auch Torhüter-Neuzugang Christian Mathenia arbeitete nach seinem Kahnbeinbruch am Comeback.

Trainer Bruno Labbadia, der die letzten Tage seines Urlaubs auf Mallorca verbringt, dürfte dennoch mit einigen Sorgenfalten an den Beginn der Vorbereitung denken. Zu viele Fragen gilt es im Bereich der Kaderplanung noch zu beantworten. „Wir wollen versuchen, den Kader homogener zu machen“, sagte Labbadia über die schwierige Aufgabe, die ihn schon während seines Urlaubs beschäftigt.

In der Personalie Demirbay steckt noch Zündstoff

Da wären zum einen die noch ungeklärten Fragen der vier verliehenen Spieler. Kerem Demirbay (Düsseldorf) und Mohamed Gouaida (KSC) müssen – Stand jetzt – zunächst zum HSV zurück. Vor allem in der Personalie Demirbay steckt noch Zündstoff. Der 22-Jährige will und darf den HSV verlassen, doch der Verein möchte ihn nicht für weniger als zwei Millionen Euro ziehen lassen. Demirbays Vertrag läuft bis 2017.

Matti Steinmann (Chemnitzer FC) steht dagegen vor einem Wechsel zu Mainz 05, wo er in der zweiten Mannschaft in Liga drei zum Einsatz kommen soll. Zoltan Stieber, nach Nürnberg verliehen, hat nach der EM drei Wochen Zeit, sich einen neuen Verein zu suchen. Nach seinem Tor zum 2:0-Auftaktsieg mit Ungarn gegen Österreich hat Stieber am Sonnabend gegen Island die Chance, die Suche mit einem vorzeitigen Achtelfinaleinzug hinauszuzögern.

Transfers noch in der Schwebe

Auch der Schwede Albin Ekdal und der Schweizer Johan Djourou sowie Neuzugang Bobby Wood, der in der Nacht zu Freitag bei der Copa América mit den USA gegen Ecuador den Einzug ins Halbfinale erreichte, werden frühestens Ende Juli in die Vorbereitung einsteigen. Weil namhafte Transfers eine Woche nach dem Zustandekommen des Kühne-Deals noch in der Schwebe sind, könnte Bakery Jatta der einzige gesunde Neuzugang sein, der zum Start der Vorbereitung im Volkspark erscheint.

26 Spieler, darunter die Nachwuchskräfte Porath, Mats Köhlert, Jonas Behounek und Frank Ronstadt, sind aktuell beim ersten Training dabei. Das Team, das Ende August zum Start der Bundesligasaison antritt, wird sich von diesem Kader grundlegend unterscheiden. Labbadia wird mit Spielern arbeiten, mit denen er nicht mehr plant. Doch diese Situation kennt der Coach bekanntlich aus dem Vorjahr.