Hamburg. Agent des Stürmers lässt durchblicken, dass sein Klient Hamburg verlassen könnte. Zum Trainingsstart soll Lasogga aber in Hamburg sein.
Den Trainingsplan des HSV hat Pierre-Michel Lasogga beherzigt. Zwei Wochen vor dem Auftakt der Sommervorbereitung in Hamburg sah man den Stürmer auf Fotos in sozialen Netzwerken beim Krafttraining. Nachdem Lasogga in den vergangenen Tagen mit der Familie seinen Urlaub in Dubai verbrachte, wird er am 27. Juni wieder in Hamburg zum ersten Leistungstest erscheinen. Wie es dann weitergeht mit dem 24-Jährigen beim HSV, ist aber weiterhin fraglich. Immer wieder machen Spekulationen die Runde, wonach Lasogga als Verkaufskandidat gilt. Vor einigen Tagen kursierte eine Nachricht über einen bevorstehenden Wechsel zum FC Newcastle im Netz. Doch die entpuppte sich schnell als Fake.
Lasoggas Berater Didier Frenay dementiert nun im Abendblatt konkrete Angebote für den Angreifer. „Pierres Priorität ist der HSV.“ Der Belgier betreut Lasogga seit einigen Jahren gemeinsam mit dessen Mutter Kerstin. Frenay führte auch die Verhandlungen mit Oliver Kreuzer und Dietmar Beiersdorfer, als sein Klient 2014 nach dem Leihgeschäft mit Hertha BSC einen Vertrag in Hamburg bis 2019 unterschrieb. Der HSV zahlte 8,5 Millionen Euro.
So richtig glücklich mit dem Wechsel wurden seitdem aber weder Lasogga noch der HSV. Zwölf Tore schoss der Angreifer in zwei Spielzeiten. Zu wenig angesichts des Gehalts von rund drei Millionen Euro. Auch deshalb denkt der HSV darüber nach, Lasogga bei einem angemessenen Angebot gehen zu lassen. Berater Frenay erklärt: „Wenn es eine interessante Anfrage gibt, werden wir das Gespräch mit dem HSV suchen und eine Lösung finden, mit der alle Seiten zufrieden sind.“
Lasogga hätte auch nach Wolfsburg gehen können
Nicht zufrieden war Frenay mit der angestrebten Entwicklung der Mannschaft um den Stürmer Lasogga herum. Der ehemalige Berliner sei auch deswegen zum HSV und nicht nach Wolfsburg gewechselt, weil die Hamburger das Ziel gehabt hätten, mit Lasogga als Schlüsselspieler eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen. „In einer funktionierenden Mannschaft ist Pierre immer in der Lage, 15 bis 20 Tore zu schießen“, sagt Frenay. „Dazu muss er fit sein und seine Leidenschaft finden.“
So wie es Lasogga in seiner Anfangszeit beim HSV schaffte, als er den Verein mit seinen Toren vor dem Abstieg bewahrte. Seit zwei Jahren ist der Sturmbulle aber auch aufgrund mehrerer Verletzungen nie wieder über einen längeren Zeitraum in Form gekommen. Im Winter verzichtete er auf eine Operation an seiner zweimal ausgekugelten Schulter. Die Problematik hemmte ihn in der Rückrunde spürbar.
Schmerzen habe er nun keine mehr. Auch keine Angst vor einem erneuten Sturz auf die Schulter. Bleibt also nur noch die Frage, ob er auch zum Saisonstart Ende August noch beim HSV ist. „Im Fußball-Geschäft weiß man nie. Es hängt ja auch nicht nur vom Spieler, sondern auch vom Verein ab“, sagte Lasogga in dieser Woche der „Bild“. Zum Trainingsstart ist er in jedem Fall wieder da. Die nötige Fitness hat er sich zumindest schon wieder erarbeitet.