Hamburg. Dieter Gudel soll den Sportchef des HSV, Dietmar Beiersdorfer, entlasten. Peters arbeitet verstärkt in Norderstedt.

Als HSV-Chef Dietmar Beiersdorfer am vergangenen Mittwoch auf die Suche nach personeller Unterstützung bei der Kaderplanung angesprochen wurde, sprach er von „Anpassungen“, die geplant seien. „Natürlich muss die Organisation sukzessive so aufgestellt werden, dass nicht alles bei einem liegt. Wir planen aber ohne Aktionismus“, sagte Beiersdorfer. Insofern kam die Nachricht, dass Dieter Gudel ab sofort als Direktor Administration Sport tätig sein wird, nur einen Tag später überraschend.

Die Suche nach einem Kaderplaner ist für Beiersdorfer damit aber nicht beendet. Vielmehr gehört die neue Position des 40 Jahre alten Gudel zu einer veränderten Organisationsstruktur, die der HSV seit einiger Zeit im Hintergrund neu aufstellt. Gudel, der bislang als Geschäftsführer das Nachwuchsleistungszentrum verantwortete, hat im Volksparkstadion ein Büro bezogen und soll dort als verlängerter Arm von Beiersdorfer fungieren. Der Vorstandschef hatte vor drei Wochen zusätzlich den Job von Sportchef Peter Knäbel übernommen. Weil der Posten des Direktors Profifußballs wegfällt, übernimmt Gudel administrativ die Bereiche Scouting und Spielanalyse. Für den Leiter des HSV-Scoutings, Benjamin Schmedes, soll die personelle Umstellung keine Auswirkungen haben.

Gudel gilt als enger Vertrauter von Beiersdorfer. Schon in seiner ersten Amtszeit als Sportchef beim HSV arbeitete Gudel, der an der Universität Hamburg Sportwissenschaft studierte und in Betriebswissenschaft promovierte, eng mit Beiersdorfer zusammen. Auch bei RB Leipzig unterstütze Gudel als Geschäftsführer zwischen Januar 2010 und Juni 2011 den Sportchef Beiersdorfer. Als dieser entlassen wurde, war auch Gudels Zeit bei RB vorbei.

2013 kehrte Gudel zum HSV zurück und übernahm an der Seite von Michael Schröder den Nachwuchs. Seit 2014 ist Schröder wieder im Scouting tätig, Bernhard Peters kam als Direktor Sport und Entwicklung für die sportliche Leitung des Nachwuchszentrums. Und das soll auch so bleiben. Peters und Gudel, so sieht es der HSV vor, werden weiterhin eng zusammenarbeiten. Während Gudel nun aber hauptsächlich im Volkspark an der Seite von Beiersdorfer fungiert, wird Peters nach Abendblatt-Informationen künftig verstärkt in Norderstedt arbeiten.