Hamburg. Doch zunächst muss sich der 19-Jährige um die Stärkung seines Rückens kümmern, Dazu hat der HSV Jung ein eigenes Programm erstellt.

Den ersten Urlaubstag verbrachte Gideon Jung am Montag in der Praxis. Rehatraining. Mal wieder. Wegen seiner anhaltenden Rückenprobleme muss sich der HSV-Youngster nun schon seit Monaten immer wieder behandeln lassen. Die Ursache: Jungs Hohlkreuzhaltung. Der 21-Jährige verpasste wegen der Beschwerden in diesem Jahr fast die Hälfte aller Trainingseinheiten.

„Leider bin ich in der Rückrunde nie so richtig in Fahrt gekommen“, sagt Jung im Gespräch mit dem Abendblatt. Bis zum Start der Vorbereitung am 27. Juni wird Jung nun ein gezieltes Aufbautraining absolvieren. Dazu hat er vom HSV ein eigenes Programm erhalten. An Urlaub denkt der defensive Mittelfeldspieler, der in der abgelaufenen Saison auf 19 Einsätze in der Bundesliga kam, daher nicht. „Ich will zum Start wieder richtig fit sein“, sagt Jung.

In Hinterkopf hat der Hamburger aber noch ein anderes Ziel: die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Vom 4. August an trifft die deutsche Männerauswahl in Brasilien in der Gruppenphase auf Mexiko, Südkorea und Fidschi. DFB-Trainer Horst Hrubesch darf 18 Spieler nominieren, die nach dem 1. Januar 1993 geboren sind. Einer von ihnen könnte der Hamburger Jung sein. Hrubesch berief ihn im Januar in das vorläufige, 35 Spieler umfassende Aufgebot. Am 31. Mai muss Hrubesch seinen endgültigen Kader bekannt geben. „Es wäre natürlich toll, wenn ich dabei bin“, sagt Jung.

„Olympia ist nicht meine oberste Priorität“

Allzu große Hoffnungen macht sich der Eidelstedter aber nicht. Priorität haben bei Hrubesch die Spieler, die sich vor einem Jahr bei der U-21-EM durch den Halbfinaleinzug für das Turnier in Brasilien qualifizierten. Allerdings sorgt der Olympiatermin im August für Streitpotenzial in der Bundesliga, die am 26. August in die neue Saison startet. Vereine wie der FC Schalke 04 oder der 1. FC Köln, die mehrere U-21-Nationalspieler haben, wären durch den Termin benachteiligt. Zudem will Hrubesch keine Spieler nominieren, die zuvor in der Qualifikation für die Champions League sowie die Europa League antreten. Spieler von Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC würden somit ausscheiden.