Abstieg ist kein Thema mehr – oder doch? Der HSV gibt sich abergläubisch, muss heikle Personalien lösen und zeigt sein neues Trikot.

Letzte Ausfahrt Bayern: Der VfL Wolfsburg mit Trainer Dieter Hecking und den Weltmeistern Julian Draxler und André Schürrle hat sich vor dem Spiel beim HSV am Sonnabend (15.30 Uhr live bei Sky und bei abendblatt.de, danach Matz ab live) ins Trainingslager an den Chiemsee verzogen. Solch eine Maßnahme kann bei einem Krisenclub ja etwas bringen, wie Werder Bremen bewiesen hat. Nun kann der VfL, amtierender DFB-Pokalsieger, ja höchst theoretisch sogar noch absteigen, als Verlierer einer denkbaren Relegation. Aber damit rechnet man natürlich nicht. Nur ist das fest eingeplante internationale Geschäft in weiter Ferne.

Und ein Sieg gegen den HSV muss her, denn Hecking und Sportchef Klaus Allofs müssen zeigen, dass der sportliche Verfall nach dem Abgang von Superstar Kevin de Bruyne zu Manchester City aufhaltbar ist. Und deshalb ist der HSV besonders gewarnt.

Wolfsburg? Das klingt in diesen Tagen nach einer schlagbaren Mannschaft. Doch die Truppe von Trainer Bruno Labbadia ist auch mit sich beschäftigt. Im Prinzip haben die Tabellennachbarn (Wolfsburg 10. Mit 39, der HSV 11. Mit 38 Punkten) ja keine Abstiegssorgen mehr. Aber verabschieden will der HSV – aus Aberglauben? – im letzten Heimspiel noch niemanden.

HSV präsentiert neues Triko

Und, apropos Aberglauben und Omen, der HSV wird gegen Wolfsburg erstmals im neuen Heimtrikot der kommenden Saison 2016/17 auflaufen. Die Raute wird auf der Vorderseite groß zu sehen sein. Ab sofort soll das erste Hemd der neuen Saison online im Shop verfügbar sein und von Freitag an im Handel.

Das neue Heimtrikot des HSV zur Saison 2016/2017
Das neue Heimtrikot des HSV zur Saison 2016/2017 © HSV

Gerüchte um Jaroslav Drobnys Nachfolger

Auch nicht Torwart Jaroslav Drobny, der wieder für den verletzten René Adler (Hüfte) spielen wird. Drobny soll künftig ersetzt werden durch Christian Mathenia von Darmstadt 98. Nach Abendblatt-Informationen beschäftigt sich der HSV ernsthaft mit der Personalie. Und bei Adlers Verletzungshistorie wäre Mathenia einer, der häufiger ranmüsste. Mathenia, 24, soll über eine Ausstiegsklausel verfügen, die deutlich unter seinem vermeintlichen Marktwert von 2,5 Millionen Euro liegen soll. Oder gibt es einen Zusammenhang mit Bundesliga und zweiter Liga in seinem Vertrag?

Ivica Olic mit Abschiedsspiel?

Ob Ivica Olic beim HSV sein „Abschiedsspiel“ erhält, ist noch fraglich. Immerhin ist er im Kader und Trainer Bruno Labbadia orakelte am Donnerstag, man wolle Olic „gebührend“ verabschieden. Olic hatte selbst früher in Wolfsburg gespielt, da liegt es nahe, dass er am Sonnabend noch mal für den HSV die Linie hoch und runter läuft.

Das wird Nicolai Mülle versagt bleiben, der noch verletzt ist. Gideon Jung und Albin Ekdal werden ebenfalls fehlen. Ivo Ilicevic und Gotoku Sakai sind dagegen wieder fit und sollen spielen. Und was wird aus Ilicevic? Der Vertrag des Kroaten, 29, läuft aus. Sein Abschied aus Hamburg stand schon fest. Aber er hat bislang offenbar nirgendwo unterschrieben. Labbadia sagte, es sei ein „großer Wunsch“, Ilicevic zu behalten.

HSV II verschafft sich Luft im Abstiegskampf

Derweil hat die zweite Mannschaft des Hamburger SV in der Regionalliga Nord einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht: Durch einen 3:0-Erfolg im Nachholspiel beim sieglosen Schlusslicht TSV Schilksee verbesserte sich die Mannschaft von Trainer Soner Uysal auf den neunten Tabellenplatz. Für die Tore gegen das Schlusslicht sorgten Rafael Brand, Ahmet Arslan und Nico Charrier. Drei Spieltage vor dem Saisonschluss hat die HSV-Reserve jetzt vier Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.