Hamburg. Labbadia sorgt sich um eine Reihe von Stammkräften. Die persönliche Bayer-Bilanz fällt für den HSV-Trainer ernüchternd aus.
Vor dem Spiel in der Fußball-Bundesliga am Sonntag bei Bayer Leverkusen (15.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de) bangt der HSV um den Einsatz von vier Stammkräften. Am Donnerstag konnten weder Aaron Hunt noch Ivo Ilicevic, Gotoku Sakai und Gideon Jung am letzten öffentlichen Mannschaftstraining teilnehmen. Alle vier waren beim Sieg gegen Hertha BSC am vergangenen Wochenende (2:0) zum Einsatz gekommen.
Während Hunt wegen seiner Rückenprobleme mit Reha-Trainer Sebastian Capel ein individuelles Programm abspulte, begaben sich Ilicevic (Schlag auf die Wade) und Jung (Rücken) in den Kraftraum. Gänzlich passen musste Sakai, der zuletzt so formstarke Japaner laborierte noch immer an einer Erkältung.
"Er hat Fieber, ist aber zumindest auf dem Weg der Besserung", sagte Trainer Bruno Labbadia in der Pressekonferenz. "Er sollte morgen schon mittrainieren können, damit es Sinn macht für Sonntag." Auch für Hunt, Ilicevic ("Er hatte Probleme, normal zu laufen") und Jung sei der Freitag entscheidend. "Bei Hunt warten wir eine Reaktion ab", sagte Labbadia.
Auch Hunts Zähne werden gecheckt
Dass sich der Regisseur wiederholt mit gesundheitlichen Problemen plage, sei für Hunt selbst eine völlig neue Situation, sagte Labbdia, der versicherte, den Ursachen dafür genau auf den Grund gehen zu wollen. Dazu gehöre auch eine dentale Untersuchung. "Ich kenne das aus meiner eigenen Laufbahn", erzählte Labbadia. Erst, als bei ihm ein Zahnarzt einen Eiterherd festgestellt habe, sei er damals aus einem Verletzungskreislauf gekommen.
Sollte Hunt für Leverkusen ausfallen, hätte Labbadia ein Problem. Denn Albin Ekdal sei für diese Position keine Alternative. Miachel Gregoritsch könne den Hunt-Part zwar übernehmen, sei aber nach längerer Pause noch nicht wieder so weit. "Irgendetwas werden wir uns schon einfallen lassen", gab Labbadia zu Protokoll.
Labbadia kann gegen Bayer nicht siegen
Den kommenden Gegner will er am Donnerstagabend noch einmal vor dem Fernseher studieren. Dass Bayer Leverkusen durch das Spiel in der Europa League bei Villareal (19 Uhr, live auf Sport1) am Sonntag geschwächt sein könnte, glaubt Labbadia nicht: "Leverkusen ist diesen Rhythmus gewohnt, sie können damit umgehen."
Die Belastung sei daher "kein Riesenvorteil" für das eigene Team, das Labbadia auf ein "intensives Spiel" einstellen will. "Wenn zwei intensive Teams aufeinander treffen, kann man was erwarten", prognostiziert der HSV-Coach. Leverkusen gehöre noch immer zu den fünf besten Mannschaften der Bundesliga, die aktuelle Schwächephase sei nur eine Momentaufnahme.
Labbadias persönliche Bilanz gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber, der ihm 2008 den Einstieg in die erste Liga ermöglichte, fällt übrigens vernichtend aus: Keines seiner bislang neun Spiele als Trainer gegen Leverkusen konnte der 50-Jährige gewinnen. Das soll sich am Sonntag ändern, denn Labbadia weiß: "Wir sind nicht so naiv zu glauben, dass wir mit 31 Punkten schon gerettet sind."