Hamburg. In einer hart umkämpften Partie zeigt der HSV gegen Ingolstadt eine schwache Leistung. Drmic erzielt sein erstes Tor für die Rothosen.
Die Pfiffe waren unüberhörbar, das 1:1 (1:0) gegen Bundesliga-Aufsteiger FC Ingolstadt war den Anhängern des HSV viel zu wenig. Und dabei hatten die Hanseaten noch Glück, denn die Oberbayern hätten in der Schlussphase gar gewinnen können. Auch so knackte der FCI am Sonnabend die 30-Punkte-Marke in der Fußball-Bundesliga und verschaffte sich reichlich Luft zu den Abstiegsplätzen. Josip Drmic (7. Minute) traf für den HSV, der nun immerhin seit vier Partien ungeschlagen ist. Lukas Hinterseer (61.) gelang das erste Ingolstädter Auswärtstor seit fünf Begegnungen, die Donaustädter warten aber weiter seit neun Spielen in der Fremde auf einen Sieg.
„Das Spiel besteht daraus, dass sie herumblöken und sich fallenlassen. Das ist eine ekelhafte Mannschaft“, sagte Mittelfeldspieler Lewis Holtby über den unbequemen Gegner. Da musste Ralph Hasenhüttl lächeln. „Es sind nicht die ersten, die sich nicht erfreut zeigen, dass wir sie nicht in Ruhe lassen“, meinte der Gäste-Coach.
HSV führt gegen Ingolstadt
HSV-Trainer Bruno Labbadia, der auf die gleiche Elf wie beim 0:0 bei Eintracht Frankfurt gesetzt hatte, stellte ernüchtert fest: „Wir konnten uns nicht so behaupten, haben uns das Spiel aufzwingen lassen.“ Vor 50.675 Zuschauern tat sich der HSV gegen die schnellen und wendigen Ingolstädter extrem schwer.
Hasenhüttl hatte nach dem 2:0 gegen Werder Bremen überraschend Örjan Nyland für Ramazan Özcan aufgeboten und war froh, dass der norwegische Nationaltorhüter erstmals etwas Zählbares im FCI-Dress holte. Zudem brachte der österreichische Fußball-Lehrer Landsmann Hinterseer für Moritz Hartmann - und lag damit richtig. Die Gäste hatten allerdings zunächst etwas Glück, dass sie nicht schon nach zwei Minuten per Eigentor in Rückstand gerieten. Nach einem Flügellauf von Nicolai Müller wollte Robert Bauer abwehren, der Versuch landete fast im Tor.
Fünf Minuten danach gelang den Hanseaten eine sehenswerte Ballstafette über Aaron Hunt, der Drmic bestens im Fünf-Meter-Raum einsetzte. Der Schweizer konnte in aller Ruhe einschieben. Der erste Treffer des Winterzugangs beflügelte den HSV aber nicht.
Im Gegenteil: Der FCI erarbeitete sich immer mehr Spielvorteile - nur an der Chancenausbeute mangelte es. Pascal Groß (18.) und Mathew Leckie (21.) zielten knapp am Aluminium vorbei. Die Partie wurde immer ruppiger, HSV-Innenverteidiger Emir Spahic blieb nach einem Zweikampf (35.) mit Leckie benommen liegen. Zu Beginn der zweiten Hälfte musste sich der gut aufgelegte René Adler richtig strecken, als Dario Lezcano (53.) eine Hereingabe von Groß gefährlich auf sein Gehäuse köpfte.
Die Labbadia-Elf tat viel zu wenig für das Spiel und überließ dem Gegner die Initiative. Die langen Abschläge von Adler landeten häufig schnell bei den Oberbayern. Der Ausgleich war überfällig. Und so kam es auch: Mit dem zehnten Saisontreffer nach ruhenden Bällen belohnten sich die Ingolstädter. Der gänzlich unbedrängte Hinterseer köpfte eine Ecke von Groß ein. Einen Treffer in der Fremde hatte der FCI zuletzt vor vier Monaten beim 1:1 auf Schalke Ende Oktober erzielt.
Hinterseer (72.) hätte Adler dann fast ein zweites Mal überwunden. Auf der anderen Seite blieb HSV-Stürmer Artjoms Rudnevs wirkungslos, auch der eingewechselte Pierre-Michel Lasogga strahlte keine Torgefahr aus. „Wir haben uns an deren Spiel angepasst“, sagte Müller.