Frankfurt. Der HSV war über weite Strecken die bessere Mannschaft. Auch weil Frankfurt zu passiv war. Tore fielen dennoch nicht.

Der HSV verpasst einen Sieg bei Eintracht Frankfurt, weil die Rothosen verpasst haben, aus den vielen Chancen ein Tor zu schießen. Damit haben der HSV aber vor allem Eintracht Frankfurt verpasst, einen großen Schritt im Abstiegskampf zu machen. In einem schwachen Bundesliga-Spiel trennten sich die beiden direkten Konkurrenten am Freitagabend 0:0.

Für den HSV war der eine Punkt zu wenig, weil er lange Zeit dominierte und in der ersten Halbzeit mehrere gute Torchancen vergab. Für die Frankfurter war der Abend vor 47.200 Zuschauern noch ernüchternder, weil sie als Heimmannschaft über weite Strecken enttäuschten und bereits im vierten Spiel nacheinander sieglos blieben.

Die Hessen, mit 22 Punkten Tabellen-14., konnten ihr Polster auf den Relegationsplatz damit nicht im erhofften Maße vergrößern. Der HSV (27) muss den Blick ebenfalls weiter nach unten richten.

Frankfurt zwischen Passivität und Lethargie

HSV gegen Frankfurt die bessere Mannschaft

Hamburgs Josip Drmic (2.v.l.) und die Frankfurter Marco Fabian (v.l.), Makoto Hasebe und Alexander Meier kämpfen um den Ball
Hamburgs Josip Drmic (2.v.l.) und die Frankfurter Marco Fabian (v.l.), Makoto Hasebe und Alexander Meier kämpfen um den Ball © dpa | Arne Dedert
Marco Fabian liegt nach einem Foul am Boden
Marco Fabian liegt nach einem Foul am Boden © Bongarts/Getty Images | Simon Hofmann
Alexander Meier gelang in der ersten Halbzeit nichts. Hier im Duell mit Emir Spahic
Alexander Meier gelang in der ersten Halbzeit nichts. Hier im Duell mit Emir Spahic © Bongarts/Getty Images | Simon Hofmann
Der HSV hatte in der ersten Halbzeit die besseren Möglichkeiten. Unter anderem von Gotoku Sakai
Der HSV hatte in der ersten Halbzeit die besseren Möglichkeiten. Unter anderem von Gotoku Sakai © Bongarts/Getty Images | Simon Hofmann
Alexander Meier und Johan Djourou im Duell
Alexander Meier und Johan Djourou im Duell © Bongarts/Getty Images | Simon Hofmann
Frankfurts Stefan Aigner (r) und Hamburgs Matthias Ostrzolek
Frankfurts Stefan Aigner (r) und Hamburgs Matthias Ostrzolek © dpa | Arne Dedert
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Die heftige Kritik an der vogelwilden Spielweise beim 1:3 in Köln zeigte bei der Eintracht Wirkung. Selbst Trainer Armin Veh und Sportdirektor Bruno Hübner hatten vor dem Anpfiff mehr Ruhe und Geduld angemahnt.

Die Eintracht-Profis übertrieben es damit in der ersten Hälfte aber gewaltig - sie agierten ohne Tempo und Ideen. Der Auftritt der Veh-Truppe, die zur Pause von einem Großteil der Zuschauer mit Pfiffen in die Kabine verabschiedet wurde, schwankte zwischen Passivität und Lethargie.

Der HSV beherrschte die Szenerie, konnte aus seiner Überlegenheit aber kein Kapital schlagen. Artjoms Rudnevs, der im Angriff wie schon beim 3:2 gegen Borussia Mönchengladbach den Vorzug vor Pierre-Michel Lasogga erhielt, bot sich in der 25. Minute die größte Chance zur Führung. Der Lette scheiterte jedoch an Eintracht-Torwart Lukas Hradecky.

Der hatte dann Glück, dass Josip Drmic (32.) knapp an einer Hereingabe von Nicolai Müller vorbeischlitterte. Auch Gotoku Sakai (37.) und Müller (44.) ließen die nötige Genauigkeit beim Abschluss vermissen.

Zweite Halbzeit ausgeglichener

Veh reagierte zur Halbzeit und brachte Haris Seferovic für den wirkungslos gebliebenen Szabolcs Huszti. Für die erste Frankfurter Möglichkeit im Spiel zeichnete aber Makoto Hasebe verantwortlich. Der Japaner, der den gesperrten Bastian Oczipka als Linksverteidiger vertrat, verfehlte das HSV-Tor in der 50. Minute mit einem Distanzschuss nur knapp.

Die Partie war nun etwas ausgeglichener, weil die Frankfurter aktiver wurden. Der HSV verlor nach und nach seine Dominanz und konnte kaum noch Akzente in der Offensive setzen. Die Eintracht hielt jetzt voll dagegen und kam in der 72. Minute durch Stefan Aigner zur zweiten Möglichkeit. Der Mittelfeldspieler scheiterte aber aus spitzem Winkel an HSV-Keeper René Adler.

Wenig später tauchte erneut Aigner im Hamburger Strafraum auf, schoss jedoch am langen Pfosten vorbei. Auch ein Kopfball von Marco Russ verfehlte knapp das Ziel. So stand am Ende auf beiden Seiten die Null.