Hamburg. Die Verletzungsmisere macht HSV-Trainer Bruno Labbadia zu schaffen. Sportchef Peter Knäbel soll einen neuen Angreifer verpflichten.
Bruno Labbadia ist Kummer gewohnt. Doch das medizinische Bulletin, das dem HSV-Trainer kurz vor der ersten Einheit nach dem Trainingslager in Belek am Montagmittag überbracht wurde, war selbst für den zuletzt krisenerprobten Fußballlehrer die eine schlechte Nachricht zu viel. Wegen eines Einrisses der Bauchmuskulatur falle Innenverteidiger Emir Spahic auf unbestimmte Zeit aus, wurde dem Coach gesagt. „Diese Nachricht war natürlich ein echter Schock für uns“, gab Labbadia nach dem Training zu. „Ich habe keine Ahnung, wann Emir wieder einsteigen kann, aber irgendwie passt das ja voll ins Bild.“
Klar ist somit nur eines: Gegen Bayern München fällt der Innenverteidiger zum Rückrundenstart am Freitag (20.30 Uhr) definitiv aus. Als Ersatz steht der Brasilianer Cléber bereit, der sich mangels Alternative von nun an als gesetzt bezeichnen darf.
Hoffnung bei Lasogga
Auf viele Alternativen, das ist aber nichts Neues, darf sich Labbadia auch nicht im Sturm freuen. Immerhin: Sven Schipplock, der seine Hüftprobleme auskuriert zu haben scheint, stieg nach einer Woche Pause am Montag ins Mannschaftstraining ein. Wann Torjäger Pierre-Michel Lasogga nachzieht, ist dagegen noch ungewiss. „Es sieht schon besser bei ihm aus“, sagte Labbadia. Am Montag trainierte Lasogga vorerst aber nur individuell mit Athletiktrainer Daniel Müssig. Der ohnehin chancenlose und aussortierte Stürmer Ivica Olic fehlte dagegen ganz. Die passende Diagnose: Olic sei ein wenig verschnupft.
Für eine Alternative im Angriff soll bekanntlich Sportchef Peter Knäbel sorgen, der an diesem Mittwoch von seiner europaweiten Stürmersuche zurückerwartet wird. Verabschiedet haben sich am Montag der Chilene Marcelo Díaz, der mit großem Getöse und viel Tamtam bei Celta Vigo offiziell vorgestellt wurde, und Zoltan Stieber, der nach seinem Medizincheck dem 1. FC Nürnberg nach Belek nachreiste. Für Díaz erhält der HSV 1,8 Millionen Euro, für den Ungarn Stieber eine geringe sechsstellige Leihgebühr.