Hamburg. Es ist die erste Heimspiel-Niederlage seit der Rückkehr von Trainer Labbadia. Doch der Blick des HSV geht schon wieder nach vorn.

„Es ist ein Scheißgefühl“, räumte HSV-Trainer Bruno Labbadia kurz nach der ersten Heimpleite seit seiner Rückkehr an den Volkspark ein. Seine Mannschaft verlor gegen den FC Schalke 04 mit 0:1. Der Gegentreffer fiel zu einer Zeit, wo der HSV versucht hatte, die Kontrolle des Spiels zurückzugewinnen.

„Es hat mich wahnsinnig geärgert, dass wir in unserer besten Phase das Gegentor bekommen haben. Schalke konnte in der zweiten Halbzeit kaum atmen“, meinte Labbadia. Ganz so stark war der HSV zwar nicht, doch stimmt, dass es die beste Phase des HSV in dem Spiel war.

Die Gäste waren vor der Pause die klar tonangebende Mannschaft und hatten vier Großchancen, der HSV keine. In der zweiten Halbzeit agierten die Hamburger zwar offensiver und energischer, hatten auch Möglichkeiten, zum Ausgleich zu kommen, waren aber nicht zwingend genug. Am verdienten Sieg der Schalker gibt es nichts zu deuteln.

„Wird uns nicht umwerfen“

HSV verliert gegen Schalke

Pierre-Michel Lasogga schlägt sich mit den Händen nach einer vergeben Chance an den Kopf. Der HSV verliert zu Hause 0:1 gegen Schalke 04
Pierre-Michel Lasogga schlägt sich mit den Händen nach einer vergeben Chance an den Kopf. Der HSV verliert zu Hause 0:1 gegen Schalke 04 © dpa | Axel Heimken
Das Tor des Tages schoss Jungstar Sané
Das Tor des Tages schoss Jungstar Sané © dpa | Axel Heimken
Kuriose Szene: Schiedsrichter Drees wurde nach seinem verletzungsbedingten Aus vom Vierten Offiziellen Marco Fritz ersetzt
Kuriose Szene: Schiedsrichter Drees wurde nach seinem verletzungsbedingten Aus vom Vierten Offiziellen Marco Fritz ersetzt © dpa | Axel Heimken
Trainer Bruno Labbadia (r) stellte vor dem Spiel seine Mannschaft um
Trainer Bruno Labbadia (r) stellte vor dem Spiel seine Mannschaft um © dpa | Axel Heimken
Schalke-Trainer Andre Breitenreiter derigiert seine Elf
Schalke-Trainer Andre Breitenreiter derigiert seine Elf © dpa | Axel Heimken
Pierre-Michel Lasogga blieb gegen Schalke glücklos
Pierre-Michel Lasogga blieb gegen Schalke glücklos © dpa | Axel Heimken
Lewis Holtby im Zweikampf mit Eric  Maxim Choupo-Moting
Lewis Holtby im Zweikampf mit Eric Maxim Choupo-Moting © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
Ralf Fährmann wurde auch vom HSV nicht überwunden
Ralf Fährmann wurde auch vom HSV nicht überwunden © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
Der FC Schalke steht nun auf Platz drei der Tabelle
Der FC Schalke steht nun auf Platz drei der Tabelle © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
Der HSV hat erstmals seit der Rückkehr von Trainer Bruno Labbadia ein Heimspiel verloren
Der HSV hat erstmals seit der Rückkehr von Trainer Bruno Labbadia ein Heimspiel verloren © dpa | Axel Heimken
Die Hamburger stehen nun zunächst auf Tabellenplatz neun
Die Hamburger stehen nun zunächst auf Tabellenplatz neun © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
Die Schalke freuen sich über das Tor
Die Schalke freuen sich über das Tor © dpa | Axel Heimken
Lewis Holtby reagiert frustriert nach einer vergebenen Chance
Lewis Holtby reagiert frustriert nach einer vergebenen Chance © dpa | Axel Heimken
Hamburgs Michael Gregoritsch rutscht unter Leroy Sane durch
Hamburgs Michael Gregoritsch rutscht unter Leroy Sane durch © dpa | Axel Heimken
Schalkes Leon Goretzka, der den Weltklassepass zum 1:0 gab, im Zweikampf mit Aaron Hunt
Schalkes Leon Goretzka, der den Weltklassepass zum 1:0 gab, im Zweikampf mit Aaron Hunt © dpa | Axel Heimken
Matthias Ostrzolek kann Leroy Sane nicht stoppen
Matthias Ostrzolek kann Leroy Sane nicht stoppen © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
Schalkes Eric Maxim Choupo-Moting (l) und Hamburgs Marcelo Díaz kämpfen um den Ball
Schalkes Eric Maxim Choupo-Moting (l) und Hamburgs Marcelo Díaz kämpfen um den Ball © dpa | Axel Heimken
Albin Ekdal gewinnt das Kopfballduell gegen Max Meyer
Albin Ekdal gewinnt das Kopfballduell gegen Max Meyer © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
Emir Spahic gegen Franco Di Santo im Kampf um den Ball
Emir Spahic gegen Franco Di Santo im Kampf um den Ball © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
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Anders als vor Wochenfrist gegen Eintracht Frankfurt (0:0) leisteten sich die Einheimischen diesmal Fehlabspiele und verloren zu viele Zweikämpfe. „Wir haben keinen Zugriff bekommen“, beschrieb Labbadia die erste Spielhälfte. Im zweiten Durchgang verstärkte der Coach mit Sven Schipplock, Ivo Ilicevic und Nicolai Müller die Offensive und brachte damit Leben auf den Rasen und unter die 53 192 Fans auf den Rängen. Doch Aaron Hunt, der diesmal unauffällig agierte, vermisste etwas: „Die letzte Überzeugung hat gefehlt. Wir waren nicht so präsent.“

Dennoch besteht für die Hamburger kein Grund zu Selbstzweifeln. „So eine Niederlage darf und wird uns nicht umwerfen“, verspricht Rechtsverteidiger Dennis Diekmeier. „Man darf nicht vergessen: Wir haben zwei Jahre gegen den Abstieg gespielt und in der Scheiße gesteckt.“ Nach dem 0:1 durch Leroy Sané (60. Minute) war von Selbstaufgabe wie früher nichts zu sehen. Vielmehr stachelte der Rückstand den Kampfgeist des Teams an. Kapitän Johan Djourou: „Wir sind nicht am Boden. Wir haben gekämpft bis zum Ende. Das bleibt so.“

Lob von Aogo

Auch Schalkes Dennis Aogo sieht seinen Ex-Verein HSV auf einem guten Weg. „Ich habe immer betont, dass ich große Stücke auf Bruno Labbadia halte. Er hat gute Arbeit geleistet und hält immer den Ball flach. In Hamburg ist es nicht einfach, die Euphorie gedämpft zu halten. Er macht das sehr gut und fordert Geduld. Das ist ein anderer HSV als in den letzten Jahren.“ Aogo zieht Parallelen zu den rasanten Entwicklungen im eigenen Verein, die Schalke zu einem Spitzenteam haben werden lassen: „Es zeigt, wie schnell es aufwärts und abwärts gehen kann in Fußball.“.

Den Hamburgern bleibt der Trost, die zweitbeste Startbilanz seit sechs Jahren erreicht zu haben. Vorrangiges Ziel ist unverändert, das Abstiegsgerangel diesmal den Konkurrenten zu überlassen. Alles andere jenseits von Realismus und Bodenhaftung hat bei Labbadia keinen Platz.