Hamburg. Ehemaliger HSV-Profi hängt mit 29 Jahren seine Kickschuhe an den Nagel. Auch abendblatt.de möchte Ihre Meinung zu dem Schritt wissen.
Marcell Jansen beendet seine Karriere. Was die Gala schon vor mehr als einer Woche vermutete, bestätigte der 29-Jährige am Dienstag der Bild in einem Interview. "Es gab sehr tolle Angebote", so Jansen zu dem Boulevardblatt. Doch bei einem anderen Verein weiterzumachen, sei für ihn keine Option gewesen. "Ich kann jetzt nicht plötzlich ein anderes Wappen küssen."
Die Karriere des Fußballers Marcell Jansen
Bei den Fans kommt die Entscheidung größtenteils gut an. "Respekt vor Marcell Jansen, seiner Entscheidung und vor allem seiner Begründung", twitterte ein User beim Kurznachrichtendienst. Auch andere unterstützen die Entscheidung des Linksverteidigers: "Habe sehr viel Respekt vor Jansen. Er ist ehrlich und hätte den HSV in der schwersten Zeit verlassen können. Hat er nicht." Bei Facebook schrieb ein Nutzer: "Ich finde deine Entscheidung nicht so schlecht, mit dem Fußball aufzuhören und nicht für einen anderen Klub zu spielen. Das zeigt auch, wie du mit dem HSV und den Fans verbunden bist. Ist zwar auch schade, Dich überhaupt nicht mehr auflaufen zusehen, aber ich hoffe, Du bist oft im Volksparkstadion und feuerst unsern HSV an."
Doch besonders eine Sache beschäftigt die User in den Sozialen Netzwerken: Jansens Alter. Denn mit 29 Jahren steckt der ehemalige HSV-Profi eigentlich noch in den besten Fußballerjahren. "Ist der Jansen mit Ulreich verwandt?", fragte ein Fußballfan in Anspielung auf den 26 Jahre alten Torhüter Sven Ulreich, der mit seinem Wechsel vom VfB Stuttgart zum FC Bayern München seine Karriere für viele mutmaßlich zu früh aufs Spiel gesetzt haben könnte.
"Marcell Jansen geht mit 29 Jahren in Rente. Damit lebt er quasi meinen Traum", schrieb ein anderer User bei Twitter. Und damit war er nicht alleine:
Natürlich finden sich auch einige hämische Stimmen im Netz. "Marcell Jansen war noch aktiv?", fragt zum Beispiel ein User. "Er hat ja auch alles erreicht. Doppelter Relegationssieger ist schon geil", erklärt ein anderer Jansens Abschied aus dem Profi-Sport.
Löw und Bierhoff: Respekt vor Jansens Entscheidung
Dank und Anerkennung gab es von ganz anderer Stelle - nämlich von Bundestrainer Jogi Löw. "Marcell war über viele Jahre Bestandteil der Nationalmannschaft, er stand für Dynamik, Einsatz und Leidenschaft", sagte Löw auf dfb.de: "Ich habe Respekt vor seiner Entscheidung, die Karriere schon jetzt zu beenden, obwohl er sicher noch weiterspielen hätte können. Wir alle von der Nationalmannschaft wünschen ihm für die Zukunft von Herzen alles Gute." Auch Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff würdigte Jansen als "Persönlichkeit mit vielen unterschiedlichen Interessen, auch abseits des Sports". Eine solche "Entscheidung erfordert auch Mut, aber bei ihm bin ich mir absolut sicher, dass er seinen Weg findet. Ich bin schon jetzt gespannt, mit welchen Projekten er uns in Zukunft überraschen wird", sagte Bierhoff. „Mich hat der Schritt überrascht. Ich bin gespannt, wie Marcell in zwei Jahren darüber denken wird“, sagte hingegen Bruno Labbadia im Trainingslager des Hamburger SV in der Schweiz.
Beim HSV war Jansen zwischen 2008 und 2015 aktiv und absolvierte 187 Pflichtspiele für den HSV. Sein Vertrag bei den Rothosen wurde nicht mehr verlängert. In den Jahren vor dem HSV spielte Profi Jansen für Gladbach (2005 bis 2007) und Bayern (2007 bis 2008), während seiner Zeit in München wurde er Meister und Pokalsieger. Mit 19 Jahren hatte Jansen unter Jürgen Klinsmann im Nationaltrikot debütiert. 46 Mal lief er für Deutschland auf (3 Tore) und wurde mit der Nationalmannschaft bei den Weltmeisterschaften 2006 und 2010 jeweils Dritter und 2008 Vize-Europameister.