Santiago. Frisch gebackener Copa-Sieger weckt durch Auftritte mit Chile Begehrlichkeiten. Knäbel schmerzen die Aussichten bei Díaz ein wenig.
Die Mannschaft des HSV hatte sich für ihren Helden etwas Besonderes ausgedacht. „Du bist der Größte. Wir sind stolz auf dich“, stand auf einem Transparent, das Torhüter René Adler und seine Teamkollegen am Sonntag per Fotogruß Richtung Chile schickten. Adressat war ihr Mitspieler Marcelo Díaz.
Der Mittelfeldspieler hatte sich in der Nacht zuvor in seiner Heimat unsterblich gemacht. Gemeinsam mit der chilenischen Nationalmannschaft gewann Díaz sensationell die Copa América im Finale gegen Argentinien. Als der Triumph durch das 4:1 nach Elfmeterschießen perfekt war, sanken die Spieler der Roja ungläubig zu Boden. Im heimischen Nationalstadion der Hauptstadt Santiago de Chile herrschte der Ausnahmezustand. Und Marcelo Díaz mittendrin. Der 28-Jährige hat sich mit dem Sieg der Copa, dem südamerikanischen Pendant der Europameisterschaft, einen Traum erfüllt.
Höhepunkt eines verrückten Halbjahres
Für Díaz war die Nacht von Chile der Höhepunkt eines verrückten Halbjahres. Im Januar war der Mittelfeldspieler vom FC Basel aus der Schweiz zum HSV gekommen, nachdem er dort keine Rolle mehr spielte. Doch statt dem HSV im Abstiegskampf zu helfen, fiel Díaz mit einem Innenbandanriss im Knie mehrere Wochen aus. „Das war für Marcelo sehr schwer“, sagte Peter Knäbel. Der HSV-Sportdirektor kannte den Chilenen aus seiner Zeit in der Schweiz, holte ihn im Winter nach Hamburg.
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Als kaum ein Fan ihn noch auf dem Zettel hatte, rettete Díaz dem HSV mit seinem Freistoßtor in der Relegation in Karlsruhe mal eben den Klassenerhalt. Und nun als Krönung die Copa América. „Ich freue mich wahnsinnig für ihn“, sagte Knäbel. Dass Díaz nun drei Wochen Urlaub macht und zum Saisonstart gegen München noch nicht in Bestform sein wird, sei für den HSV zwar schmerzhaft. „Aber das war uns ja bewusst“, sagt Knäbel.
Díaz ist für den HSV unverkäuflich
Der Sportdirektor macht zudem klar, dass Díaz für die neue Saison fest eingeplant ist. Denn natürlich hat der Chilene mit seinen Leistungen bei der Copa Begehrlichkeiten geweckt. Doch der HSV hat gar kein Interesse daran, über einen Verkauf nachzudenken. Ende des Monats kommt Díaz nach Hamburg zurück. Der HSV hat dann einen echten Helden in seinen Reihen.
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