Hamburg. Der Abschied von Maximilian Beister galt als sicher. Um Geld für neue Spieler zu generieren, beschleunigte der HSV nun die Trennung.
Fanliebling Maximilian Beister hat beim HSV keine Zukunft mehr – das ist soweit nicht neu. Der Club hatte dem 24-Jährigen nach dem erfolgreichen Klassenerhalt überraschend mitgeteilt, dass er in den Planungen keine Rolle mehr spiele und sich vor Ende seiner Vertragslaufzeit (bis 2016) nach einem neuen Arbeitgeber umschauen solle.
Nun berichten mehrere Medien, dass die Club-Bosse den Vertrag mit dem Eigengewächs (Beister spielt seit 2004 für den HSV) mit sofortiger Wirkung auflösen. Die Details sind demnach ausgehandelt, es fehle lediglich die Unterschrift. Damit wäre Beister der zweite Profi binnen weniger Tage, dessen Arbeitsverhältnis vorzeitig beendet wird und den HSV so zum Nulltarif verlassen kann. Erst am Montag wurde bekannt, dass Lasse Sobiech ablösefrei zum FC St. Pauli wechselt, wo er in der abgelaufenen Saison bereits auf Leihbasis gespielt hatte.
Die Tatsache, dass der HSV bewusst auf Transfererlöse verzichtet, hat allerdings einen einfachen wirtschaftlichen Hintergrund. Verhandlungen über die Höhe von Ablösesummen ziehen sich oft in die Länge und kosten somit viel Zeit. Zeit, die der HSV in der aktuellen Situation nicht hat. Am 1. Juli ist Trainingsauftakt für die neue Saison, am 04. Juli geht’s ins Trainingslager nach Graubünden in der Schweiz. Noch konnten die Club-Bosse keinen Neuzugang präsentieren.
Um den finanziellen Spielraum zu erhöhen, müssen daher zunächst Spieler gehen. Durch die Vertragsauflösung mit Beister spart der HSV den Berichten zufolge runde eine Million Euro an Gehalt ein, Beister soll eine Abfindung in Höhe von 250.000 Euro erhalten. Da offenbar keine konkreten Kaufangebote für den gebürtigen Göttinger vorlagen, war den Verantwortlichen das Risiko offenbar zu groß, Beister bis zum Ende der Transferfrist nicht von der Gehaltsliste zu bekommen – zumal ohnehin keine hohe Ablösesumme zu erwarten war. Dafür konnte Beister aufgrund seiner Verletzungsmisere seine sportlichen Qualitäten zu selten unter Beweis stellen.
Ex-Club Düsseldorf hofft auf Beisters Rückkehr
Durch die Vertragsauflösung wird das Szenario, dass Beister zu Fortuna Düsseldorf zurückkehrt, wieder wahrscheinlicher. An den Zweitligisten war er von 2010 bis 2012 ausgeliehen und hatte maßgeblichen Anteil am Bundesliga-Aufstieg der Fortuna in der Saison 2011/12.
Jedoch ist auch nicht auszuschließen, dass nun auch ein Club aus der Bundesliga in den Beister-Poker einsteigt und sich die Dienste des schnellen Angreifers sichert – Beister fällt nun mehr denn je in die Kategorie „Schnäppchen“ und sollte er endlich einmal verletzungsfrei bleiben, kann er für einige Bundesliga-Clubs eine echte Verstärkung darstellen.
(feg)