Hamburg/Karlsruhe. Freistoßspezialist van der Vaart ließ Diaz den Vortritt und ebnete so den Weg zum Klassenerhalt. Ein Abschied des Holländers in Würde.

Nach seinem letzten Auftritt für den HSV genoss Rafael van der Vaart noch einmal die Aufmerksamkeit. Der niederländische Altstar posierte nach dem erlösenden 2:1 (1:1,0:0) nach Verlängerung im Relegationsrückspiel beim Karlsruher SC vor einigen wenigen Fans für Erinnerungsfotos und schrieb Autogramme. „Das war mein letztes Spiel und wir sind dringeblieben, dabei hatte es lange nicht so ausgesehen“, resümierte der 32-Jährige.

+++ Die Saisonkritik der HSV-Spieler +++

Van der Vaart verabschiedete sich am Montag mit einer würdevollen Vorstellung vom Bundesliga-Gründungsmitglied. Er rackerte, er kämpfte – und ebnete dem HSV mit einer kleinen Skurrilität den Weg zum Klassenverbleib. Denn einen der wichtigsten Freistöße seiner Karriere schoss van der Vaart gar nicht. Zusammen mit Marcelo Diaz stand er kurz vor dem Schlusspfiff der regulären Spielzeit (90.+1) beim Freistoß. Doch der Chilene zirkelte den Ball ins Tor. Damit rettete sich der HSV in die Verlängerung.

„Ich dachte auch, Rafa schießt. Er hat vorher sogar noch mal den Ball geküsst“, wunderte sich Verteidiger Dennis Diekmeier. „Für mich war das die Aktion überhaupt, dass Rafael hat Marcelo schießen lassen“, lobte Sportchef Peter Knäbel den Mittelfeldstrategen.

Für van der Vaart war es ein versöhnlicher HSV-Abschluss. Während seiner ersten Zeit an der Alster von 2005 bis 2008 war er noch eine prägende Figur gewesen. Nach Gastspielen bei Real Madrid und Tottenham Hotspur wurde der Linksfuß dann 2012 zurückgeholt.

Der Glanz war jedoch längst verblasst, für den Techniker und die Hamburger war der Überlebenskampf in der Bundesliga zum Alltag geworden. „Ich kann nur sagen: Abstiegskampf ist scheiße, es gibt für mich nichts Schlimmeres“, brachte es van der Vaarts erleichterter Trainer Bruno Labbadia schonungslos auf den Punkt.

Die Freude über die geglückte Rettung war Spielmacher van der Vaart, der über die Jahre deutlich an Tempo eingebüßt hat, anzusehen. „Das ist ein unglaubliches Gefühl. Das ist unglaublich wichtig für den ganzen Verein, für die ganze Stadt“, betonte er.

So feiern die HSV-Fans den Klassenerhalt

HSV-Fans feiern in Hamburg in der Imtech Arena beim Public Viewing vor einer Videoleinwand den Ausgleichstreffer des HSV im Relegationsspiel
HSV-Fans feiern in Hamburg in der Imtech Arena beim Public Viewing vor einer Videoleinwand den Ausgleichstreffer des HSV im Relegationsspiel © dpa | Christian Charisius
Maskottchen Dino Hermann war nicht mehr zu halten
Maskottchen Dino Hermann war nicht mehr zu halten © WITTERS | TimGroothuis
Lotto King Karl umarmt den Dino
Lotto King Karl umarmt den Dino © WITTERS | TimGroothuis
Die Fans rasten aus!
Die Fans rasten aus! © WITTERS | TimGroothuis
13.000 Fans in Extase
13.000 Fans in Extase © WITTERS | TimGroothuis
Nach dem Schlusspfiff kannte die Freude keine Grenzen
Nach dem Schlusspfiff kannte die Freude keine Grenzen © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
Großer Jubel!
Großer Jubel! © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
Die Freude war kaum kanalisierbar
Die Freude war kaum kanalisierbar © Roland Magunia | Roland Magunia
Als das entscheidende Tor fiel, gab es im Restaurant
Als das entscheidende Tor fiel, gab es im Restaurant "Gurke" in Harvestehude kein Halten: HSV-Fans rissen die Arme hoch und lagen sich jubelnd in den Armen und sangen nach dem Schlusspfiff lautstark "Hamburch meine Perle" © Jörg Riefenstahl
Jubelbilder aus der
Jubelbilder aus der "Gurke" © Jörg Riefenstahl
Jubelbilder aus der
Jubelbilder aus der "Gurke" © Jörg Riefenstahl
Jubelbilder aus der
Jubelbilder aus der "Gurke" © Jörg Riefenstahl
Jubelbilder aus der
Jubelbilder aus der "Gurke" © Jörg Riefenstahl
Jubelbilder aus der
Jubelbilder aus der "Gurke" © Jörg Riefenstahl
Vorher war das Spiel in der Imtech-Arena kaum zu ertragen
Vorher war das Spiel in der Imtech-Arena kaum zu ertragen © dpa | Christian Charisius
Die Angst in den Gesichtern
Die Angst in den Gesichtern © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
Wer glaubte noch an die Rettung?
Wer glaubte noch an die Rettung? © dpa | Christian Charisius
Die Fans des HSV standen zu Beginn voll hinter ihrem Team
Die Fans des HSV standen zu Beginn voll hinter ihrem Team © WITTERS | TimGroothuis
Die Karlsruher Fans zeigen vor dem Spiel eine Choregraphie
Die Karlsruher Fans zeigen vor dem Spiel eine Choregraphie © dpa | Daniel Naupold
Die Hamburger Fans brennen vor dem Spiel Pyrotechnik ab
Die Hamburger Fans brennen vor dem Spiel Pyrotechnik ab © dpa | Daniel Naupold
Auf der Tribüne: Josef
Auf der Tribüne: Josef "Joe" Zinnbauer und Oliver Kreuzer © WITTERS | ThorstenWagner
Tausende HSV-Fans waren auch beim Public-Viewing in der Imtech-Arena zugegen
Tausende HSV-Fans waren auch beim Public-Viewing in der Imtech-Arena zugegen © dpa | Christian Charisius
Public Viewing im Hamburger Volksparkstadion am Montag - die Uhr läuft noch
Public Viewing im Hamburger Volksparkstadion am Montag - die Uhr läuft noch © Roland Magunia | Roland Magunia
Die HSV-Fans machten in Karlsruhe schon vor dem Anpfiff ordentlich Alarm
Die HSV-Fans machten in Karlsruhe schon vor dem Anpfiff ordentlich Alarm © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
Die Unterstützung ist schon die ganze Saison über einmalig
Die Unterstützung ist schon die ganze Saison über einmalig © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
Trainer Bruno Labbadia guckt vor dem Anpfiff ein wenig skeptisch
Trainer Bruno Labbadia guckt vor dem Anpfiff ein wenig skeptisch © WITTERS | ValeriaWitters
Gojko Kacar konzentriert sich vor dem Spiel
Gojko Kacar konzentriert sich vor dem Spiel © WITTERS | ValeriaWitters
Artjoms Rudnevs, Heiko Westermann und Torwart Jaroslav Drobny vor der Partie
Artjoms Rudnevs, Heiko Westermann und Torwart Jaroslav Drobny vor der Partie © WITTERS | ValeriaWitters
Mohamed Gouaida, Ronny Marcos und Maximilian Beister bei der Platzbegehung
Mohamed Gouaida, Ronny Marcos und Maximilian Beister bei der Platzbegehung © WITTERS | ThorstenWagner
Pierre-Michel Lasogga kann auch spielen
Pierre-Michel Lasogga kann auch spielen © WITTERS | ValeriaWitters
KSC-Trainer Markus Kauczinski vor dem Spiel
KSC-Trainer Markus Kauczinski vor dem Spiel © WITTERS | ValeriaWitters
Torwart Jaroslav Drobny ist zur Unterstützung dabei
Torwart Jaroslav Drobny ist zur Unterstützung dabei © WITTERS | ValeriaWitters
Rafael van der Vaart (l.) und Peter Knaebel (Direktor Profifussball) gehen den Rasen ab
Rafael van der Vaart (l.) und Peter Knaebel (Direktor Profifussball) gehen den Rasen ab © WITTERS | ValeriaWitters
Rafael van der Vaart wirkt vor dem Spiel gelöst
Rafael van der Vaart wirkt vor dem Spiel gelöst © WITTERS | ValeriaWitters
Maximilian Beister ist guter Dinge
Maximilian Beister ist guter Dinge © WITTERS | ValeriaWitters
Poliziautos stehen vor dem Wildparkstadion
Poliziautos stehen vor dem Wildparkstadion © dpa | Daniel Naupold
90 Minuten vor dem Spiel ist der Schriftzug
90 Minuten vor dem Spiel ist der Schriftzug "Relegation 2015" am Spielertunnel im Wildparkstadion zu sehen © dpa | Daniel Naupold
Polizisten gehen vor dem Spiel durch den Eingang zum Wildparkstadion
Polizisten gehen vor dem Spiel durch den Eingang zum Wildparkstadion © dpa | Daniel Naupold
Die Ruhe vor dem Sturm
Die Ruhe vor dem Sturm © dpa | Daniel Naupold
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Van der Vaart hat für den Krisenverein Hamburger SV immerhin den erneuten Klassenverbleib als kleines Vermächtnis hinterlassen. Seine eigene Zukunft wird sich bald klären. Das Ausland lockt die Nummer 23 der Hanseaten. „In den kommenden Tagen wird das deutlich“, sagte van der Vaart angesprochen auf seine nächste Herausforderung.