Hamburg. Der Champions-League-Kandidat VfL Wolfsburg ist Hamburgs Angstgegner im Volkspark. Doch Trainer Peter Knäbel ist optimistisch.

Am vergangenen Dienstag erst ist der VfL Wolfsburg in das Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen: 1:0 gegen den SC Freiburg. Am kommenden Donnerstag steht für die Niedersachsen das Viertelfinalhinspiel in der Europa League gegen den SSC Neapel an. Wichtige Aufgaben für das ambitionierte sportliche Aushängeschild des VW-Konzerns. Dazwischen liegt für den Tabellenzweiten an diesem Sonnabend (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) die Bundesligapflicht beim HSV.

Eigentlich eine Gelegenheit, manchen stark belasteten Spieler zu schonen. Immerhin hatte selbst Sportchef Klaus Allofs nach dem mühevollen Pokalspiel festgestellt, dass die Beine etwas schwerer geworden seien. Trainer Dieter Hecking aber will davon offenbar nichts wissen. „Für uns zählt nur Hamburg. Die Liga hat oberste Priorität. Wir wollen schnellstmöglich die direkte Qualifikation für die Champions League schaffen, dem ordnen wir alles unter“, sagt der VfL-Chefcoach.

Das sind keine guten Nachrichten für den HSV, dessen Stadion ohnehin für den VfL zu einem Punktegaranten geworden ist. Seit einem 1:0-Erfolg am 1. April 2007 konnten die Hamburger nicht mehr gegen den norddeutschen Nachbarn gewinnen. Gegen keinen anderen etablierten Bundesligisten wartet der HSV länger auf einen Heimsieg. Gegen Augsburg wurde zwar im Volkspark noch nie gewonnen, aber die sind auch erst im vierten Jahr dabei.

HSV-Interimstrainer Peter Knäbel sah sich den VfL-Sieg gegen Freiburg live im Stadion an. Er erlebte dominante Gastgeber, die sich jedoch gegen die kompakte Gästeabwehr schwertaten, in der jeder Spieler diszipliniert seine Aufgabe erfüllte. „Freiburg hat mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung einen Plan umgesetzt“, sagte Knäbel. Er hat auch festgestellt: „Es ist auch schon einigen anderen Teams gelungen, Wolfsburg in einem Auswärtsspiel vor Probleme zu stellen.“ Zuletzt musste sich der Tabellenzweite mit einem 1:1 in Mainz zufriedengeben und verlor in Augsburg (0:1).

Zeit also, mal wieder in der Fremde ein Zeichen zu setzen, schon um die Verfolger weiter auf Abstand zu halten. Dass dabei der gesperrte Luiz Gustavo fehlt, fällt angesichts der Breite des Wolfsburger Kaders kaum ins Gewicht. „Mit Christian Träsch, Josuha Guilavogui oder Maximilian Arnold haben wir drei Spieler, die als Ersatz für ihn infrage kommen“, sagt Hecking. Am meisten Respekt hat der VfL-Coach offenbar vor der Atmosphäre im HSV-Stadion: „Die Hamburger werden alles versuchen, um uns mit ihrem Publikum im Rücken weh zu tun und die Partie zu gewinnen.“ So wie auch in den vergangenen acht Jahren...

Hamburger SV: Adler – Westermann, Djourou, Cleber, Ostrzolek – Diaz, Behrami – Beister, van der Vaart, Holtby – Olic.VfL Wolfsburg: Benaglio – Träsch, Naldo, Knoche, Rodriguez – Guilavogui, Arnold – Perisic, De Bruyne, Schürrle – Dost. Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin).