Berlin. Berlins Norweger Per Skjelbred sprach vor seiner Rückkehr mit dem Abendblatt über Fink, Beiersdorfer und Diekmeier.
Im Sommer verkaufte der HSV Per Skjelbred nach Berlin. Vor seiner Rückkehr traf das Abendblatt den norwegischen Offensivspieler und wagte einen gemeinsamen Blick zurück nach vorne.
Hamburger Abendblatt: Herr Skjelbred, warum funktionieren Sie nun bei Hertha und damals nicht beim HSV?
Per Skjelbred: Es war eine andere Situation beim HSV. Ich kam aus Norwegen, keiner kannte meinen Namen. Dazu gab es zu Beginn ein Problem zwischen mir und dem Trainer Thorsten Fink. Er hatte mich nicht geholt, sondern Michael Oenning. Der war aber schnell wieder weg, und Fink sagte mir: „Per, ich kenne dich nicht. Ich brauche Zeit, um zu sehen, was du kannst.“ Bei ihm habe ich kaum gespielt.
Haben Sie ein schlechtes Gefühl, wenn Sie an den HSV zurückdenken?
Skjelbred : Das Fußballgeschäft läuft nun einmal so. Ich habe immer noch viele Freunde im Team, wie zum Beispiel Dennis Diekmeier. Wir treffen uns manchmal mit unseren Familien. Unsere Frauen sind befreundet.
Beim HSV wird aktuell viel über die Integration von ausländischen Spielern gesprochen. Wie war das damals bei Ihnen?
Skjelbred : Okay. Wir hatten viele Ausländer. Der HSV hat uns eine Deutschlehrerin besorgt. Aber wegen meiner Familie konnte ich selten teilnehmen. Am Ende sprach ich lustigerweise trotzdem besser Deutsch als die anderen.
Gab es im Sommer echte Bemühungen des HSV, Sie zu behalten, nachdem Sie in Berlin eine gute Saison gespielt hatten?
Skjelbred : Nein. Ich kam von Hertha zurück zum HSV. Dort war nach der überstandenen Relegation alles im Umbruch. Ich habe gefragt: „Was ist euer Plan mit mir?“ Aber keiner hatte einen, weil sie erst auf den neuen Clubchef Dietmar Beiersdorfer warten wollten.
Zinnbauer stürzt sich ins Getümmel
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Der HSV spielt erneut gegen den Abstieg. Haben Sie damit gerechnet?
Skjelbred: Keiner hat damit gerechnet. Der HSV müsste normalerweise zu den besten fünf Teams in der Liga gehören.
Auch Heiko Westermann hat gerade gesagt, dass der HSV eigentlich viel besser sei als ein Abstiegskandidat.
Skjelbred : Tja, aber es gibt eine andere Realität. Zu meiner Zeit in Hamburg gab es immer sehr viel Druck aus dem Umfeld – von den Nachbarn, und selbst wenn ich bei Rewe einkaufen ging.
Hängt Ihr Herz noch ein wenig am HSV, auch wenn Ihre Zeit dort schwierig war?
Skjelbred : Nein. Ich bin jetzt Herthaner. Da gibt es keinen Platz für die Vergangenheit. So einfach ist das.