Heute vor einem Jahr starb der Kultmasseur im Alter von 72 Jahren. Vor dem HSV-Museum wurde jetzt ein Bronze-Denkmal des beliebten Bayern enthüllt.
Hamburg. Für die Anhänger des Hamburger SV ist er eine Legende, und auch bei Fußballfans außerhalb der Hansestadt war er äußerst beliebt: Hermann Rieger. Am heutigen Mittwoch jährt sich der Todestag des HSV-Kultmasseurs zum ersten Mal.
Aus diesem Anlass hat der Verein jetzt ein Bronzedenkmal des Sympathieträgers enthüllt. Vor den Augen der kompletten Mannschaft gaben HSV-Vorstandsvorsitzender Dietmar Beiersdorfer und Gesamtvereinspräsident Jens Meier den Blick auf die 1,90 Meter große und 180 Kilo schwere Statue frei. Das Denkmal zeigt Rieger in seiner typischen Pose mit erhobenem Daumen. Auf der Brust sind außerdem die Initialen „HR“ eingearbeitet.
„Wir vermissen Hermann Rieger. Ich bin froh, dass ich ihn nun wieder jeden Tag sehen kann“, sagte Beiersdorfer bei der Zeremonie vor der Arena im Hamburger Volkspark, der rund 100 geladene Gäste beiwohnten - darunter Riegers Neffe Christian Winkler, Ex-HSV-Profi Horst Hrubesch, Eintracht Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen und Uwe Seeler. „Ja, das ist Hermann“, urteilte die HSV-Ikone über das „wirklich gelungene“ Abbild.
Die Statue solle „den stets frohen und sympathischen Bayer, der 26 Jahre lang beim Verein arbeitete und diesem wie kein Zweiter die Treue hielt, sowie die Lebensart, für die er all die Jahre stand, in ehrender Erinnerung halten“, wie es von Vereinsseite aus heißt.
"Was hier heute passiert, ist nichts Alltägliches“, sagte Winkler, der noch einmal eine Anekdote aus dem Leben seines Onkels zum Besten gab: „Wir haben ihn nach seinem ersten Jahr in Hamburg gefragt, wann er zurück in den Mittenwald käme. Jahr für Jahr war es das nächste Jahr. Nach zehn Jahren haben wir nicht mehr gefragt, weil wir wussten, dass er nun in Hamburg zuhause ist“, erzählte Riegers Neffe. „Deswegen gibt es keinen besseren Ort für diese Statue, als diesen hier im Volkspark."
Rieger starb vor einem Jahr nach langer Krebserkrankung im Alter von 72 Jahren. Rieger arbeitete von 1978 bis 2004 an der Elbe, bevor er wegen seiner Krankheit seinen Beruf aufgeben musste.
Fans sammelten für das Denkmal
In der Bundesligaszene hat der Bayer tiefe Spuren hinterlassen. Beim HSV wurde unter anderem das akutelle Maskottchen Dino Hermann nach dem Masseur benannt, außerdem gründete sich ein eigener Fanclub (“Hermanns treue Riege“). Unvergessen auch, wie Rieger beim Tag der Legenden am Millerntor von Ex-Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher zu dessen Einsätzen auf dem Rasen chauffiert wurde.
Die Liebe der Fans ist so groß, dass die Anhänger sogar für die Finanzierung der 30.000 Euro teuren Bronzeskulptur von Bildhauer Pedro Requejo Novoa sammelten. Der renommierte spanische Künstler hatte fünf Monate lang an dem Werk gearbeitet.
"Ich habe mich sehr lange und intensiv mit der Person Hermann Rieger beschäftigt. Während des Prozesses der Herstellung und der Recherche habe ich festgestellt, dass er stets sehr viel Wärme und Kraft ausgestrahlt hat. Davor habe ich sehr viel Respekt. Deswegen war es mir eine Ehre, diese Arbeit machen zu dürfen", erklärte Novoa.
Die neue Rieger-Statue vor dem HSV-Museum am Nordost-Eingang befindet sich am Stadion übrigens in bester Gesellschaft. Bereits 2005 wurde dort ein bronzenes XXL-Abbild des Fußes von Uwe Seeler enthüllt. Den Walk of Fame ziert außerdem unter anderem ein Fußabdruck von Ex-Profi- und Trainer Felix Magath. Ein Handabruck Riegers ist dort ebenfalls zu sehen.
Am Todestag gedachten bereits seit den Morgenstunden zahlreiche Rieger-Fans der Kultfigur. Sogar in Hannover wurde ein Tweet für Hermann Rieger abgesetzt.