Der Hamburger SV steht nach französischen Medienberichten vor einer Verpflichtung des Franzosen Hatem Ben Arfa. HSV-Direktor Peters will neue Strukturen für den Club: „Es muss ein Ruck durch den Laden gehen“.

Hamburg. Fußball-Bundesligist Hamburger SV ist auf der Suche nach einer Verstärkung für den Angriff offenbar fündig geworden. Wie die französische Sporttageszeitung L’Equipe berichtet, steht der HSV vor einer Verpflichtung des französischen Nationalspielers Hatem Ben Arfa.

Am Sonnabend soll der Transfer bei einem Treffen zwischen Klubvertretern, dem Spieler und dessen Berater perfekt gemacht werden. Allerdings sollen Ben Afras Verhandlungen mit dem französischen Club OGC Nizza schon weit gediehen sein.

Der französische Nationalspieler, der in 13 Länderspielen zwei Tore erzielt hat, spielt derzeit in England Fußball. Der 27-Jährige ist von Newcastle United an Premier-League-Konkurrent Hull City ausgeliehen. Der HSV sucht derzeit dringend eine neue Offensivkraft. In den 17 Hinrundenspielen gelangen den Hamburgern lediglich neun Tore. Dennoch belegen sie als 14. mit 17 Punkten einen Nicht-Abstiegsplatz.

Direktor Peters will den HSV stabilisieren

Bernhard Peters fordert unterdessen mehr Engagement. Er sieht sich nach fünf Monaten beim Hamburger SV „mittendrin“ in vielen Baustellen und Prozessen, doch sein Konzept ist auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. „Man soll eine Handschrift erkennen in unserer sportlichen Arbeit: Wie wir Fußball spielen, wie wir interessante Typen ausbilden und eine langfristige Systematik entwickeln, die einem klaren Plan folgt. Und wie wir mittelfristig Spieler hervorbringen wollen, die stark genug sind für die Bundesliga“, sagte der frühere Hockey-Bundestrainer und aktuelle Direktor Sport beim Fußball-Erstligisten HSV in einem am Freitag verbreiteten Interview mit „ndr.de“.

Das spezielle Problem beim wirtschaftlich angeschlagenen HSV sei, dass dieser den schnellen Erfolg brauche, aber „die Systematik und Nachhaltigkeit nur mittelfristig funktionieren“ könne. Dennoch glaubt der 54-Jährige: „Irgendwann wird diese Klammer zusammengehen.“ Gemeinsam mit Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer und Peter Knäbel, dem Direktor Profifußball, will Peters den in diesem Sommer beinahe abgestiegenen Traditionsclub weiter stabilisieren und ihn mit neuen Strukturen versehen.

„Ich finde, es ist ein geiler Club hier. Wenn aber Strukturen eingefahren sind, ein gewisser Sättigungsprozess und eine gewisse Selbstzufriedenheit eingetreten sind und sich eine Komfortzone breitmacht, kann man im Sport nichts mehr gewinnen“, betonte Peters. Er fordert: „Es muss ein Ruck durch den Laden gehen.“