Für Verteidiger Heiko Westermann ist die Hinrunde gelaufen - doch wer ersetzt den 31-Jährigen? Neben dem Brasilianer Cleber drängt sich ein fast schon vergessener Defensiv-Allrounder auf.
Hamburg. 1. November, etwa 17.20 Uhr, mehr als 50.000 Zuschauer im Volkspark zittern im Spiel des HSV gegen Bayer Leverkusen dem ersten Heimsieg der Saison entgegen. Es steht 1:0, in der Nachspielzeit wird Gojko Kacar im Zuge eines taktischen Wechsels für Lewis Holtby eingewechselt. Schlusspfiff, drei Punkte.
Es war der erste und bislang einzige Einsatz für Kacar in dieser Bundesligasaison. Nur wenige Sekunden - viel zu wenig für den ambitionierten Defensiv-Allrounder, der nun wieder seine Chance wittert. „Wir sind im Moment in einer schwierigen Situation. Ein Platz ist offen. Ich werde alles geben, um die Chance zu bekommen“, sagt der 27-Jährige.
Der „offene Platz“ ist der von Heiko Westermann. Bei der bitteren 1:3-Niederlage in Augsburg am Sonnabend hatte sich der Verteidiger einen Innenbandanriss im Knie zugezogen. Der Nationalspieler fällt bis zur Winterpause aus. Vier Spiele, gegen Mainz und Stuttgart sowie in Freiburg und auf Schalke, stehen bis Weihnachten aber noch an.
In Augsburg ersetzt der Brasilianer Cleber den verletzten Westermann - überzeugen konnte der 23-Jährige allerdings nicht, auch die mitteleuropäische Kälte machte ihm zu schaffen. Kacar wittert seine Chance: „Wenn ich die Möglichkeit erhalte, werde ich alles geben, um zu helfen, einen wichtigen Sieg zu erringen.“
Nach einer starken Vorbereitungen war Kacar durch einen Innenbandanriss im Knie, also der gleichen Verletzung wie sie nun Westermann hat, lange ausgefallen. Ex-Trainer Mirko Slomka hatte auf den Serben gesetzt, unter Joe Zinnbauer reichte es in der Bundesliga bislang nur zu dem Ultra-Kurzeinsatz gegen Leverkusen. Dennoch stellt Kacar, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, keine Forderungen: „Der Trainer entscheidet“, sagt er.