Zinnbauer lässt sich vor dem Auswärtsspiel gegen Augsburg nicht in die Karten schauen. Mindestens ein Youngster darf sich Hoffnungen machen. Auf Trainer Weinzierl ist Zinnbauer ein wenig neidisch.

Hamburg. Ein wenig neidisch scheint Josef Zinnbauer auf Markus Weinzierl schon zu sein. „Weinzierl ist ein junger, moderner Trainer. Auch für mich wäre das eine schöne Sache, als Trainer länger zu arbeiten, so dass eine Handschrift erkennbar ist“, sagt der 44-Jährige vor der Auswärtspartie am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) gegen den FC Augsburg. Seit ein, zwei Jahren sei der Kern der schwäbischen Mannschaft eingespielt, sie werde nur punktuell verstärkt, meint der Coach.

Vier der fünf Heimspiele in dieser Saison gewann der FCA bereits und steht mit insgesamt 18 Punkten glänzend da. Aus den vergangenen vier Bundesliga-Partien holte die Mannschaft des 39-jährigen Weinzierl neun Punkte. Mit dem Derbysieg in Stuttgart fuhren die Augsburger den zweiten Dreier in Serie ein.

So weit ist der HSV noch lange nicht. Im April 2013 gewannen die Hanseaten letztmals zweimal nacheinander. Eine Handschrift von Zinnbauer ist aber durchaus zu erkennen. Und eine klare Linie, was das Personal angeht. Wer auf dem Trainingsplatz nicht überzeugt, muss auf die Bank oder Tribüne.

Neue Position für van der Vaart

An genügend Nachschub scheint es in der U23 auf einmal nicht zu mangeln. Ashton Götz und wahrscheinlich Mohamed Gouaida werden am Wochenende wieder auf dem Spielberichtsbogen stehen. Zinnbauer forderte mutige Auftritte von den Youngstern und bekommt sie auch. Falls er Ronny Marcos (21 Jahre) bringt, käme der erste Fußballer aus Mosambik in der Bundesliga zum Einsatz.

Ganz anders geht er das Thema Rafael van der Vaart an. Rausnehmen will er den Kapitän nicht, auch wenn sich die Stimmen mehren, der 31-Jährige würde das Spiel nur verschleppen. Mit der Sechser-Position neben Valon Behrami vor der Abwehr scheint eine Position gefunden, wo der Niederländer trotz nachlassender Schnelligkeit Impulse geben kann. Der Leidtragende ist Tolgay Arslan.

Ob Bremen-Torschütze Artjoms Rudnevs oder wieder Pierre-Michel Lasogga sein Vertrauen bekommt, lässt Zinnbauer offen. Sein Bauchgefühl wird entscheiden. Im Training durfte der Lette in der Stammformation ran und bedankte sich mit Toren.

Matthias Ostrzolek wird erstmals zu seinem Ex-Verein zurückkehren und zeigen wollen, dass sein Wechsel zum Tabellen-15. kein Fehler war. „Wir haben ihn mit in unsere Vorbereitung einbezogen. Er hat uns wertvolle Tipps gegeben“, sagt Zinnbauer über den Außenverteidiger.