Veh, 53, hatte erst im Sommer Eintracht Frankfurt verlassen und begründete dies mit den beschränkten finanziellen Möglichkeiten und dem dauernden Abstiegskampf: „Es sind Grenzen da. Und das sind nicht unbedingt meine Ziele.“
Es wurde ja auch Zeit.
Schon am Sonntagabend blickten die skandalerprobten TV-Kameras des Bezahlfernsehens vor allem nach Schwaben. Der HSV hatte gewonnen, nichts mehr dran zum Reiben. Aber nun der VfB Stuttgart. Tabellenletzter. Fragen, Fragen, Krise, Krise.
Vielleicht hat ja dieser Medienfokus Armin Veh zu dem Entschluss getrieben: Das will ich nicht. Rücktritt noch in der Nacht. Dafür verzichtet er sogar auf eine Abfindung und sitzt das Problem – notfalls bis zum Gerichtsprozess – nicht wie andere Kollegen aus. Der Mann ist schließlich Meistertrainer, Aufstiegscoach und die personifizierte Selbstinszenierung als schicker Elder-Trainer-Statesman. Das Haar grau, die Kleidung modisch. Der taugt für rote Jahrgangsweine und nicht für Bier. Für Spitzenfußball und nicht für Drecksarbeit.
Veh, 53, hatte erst im Sommer Eintracht Frankfurt verlassen und begründete dies mit den beschränkten finanziellen Möglichkeiten und dem dauernden Abstiegskampf: „Es sind Grenzen da. Und das sind nicht unbedingt meine Ziele.“
Deshalb ist es auch nur konsequent, jetzt in Stuttgart hinzuschmeißen. Kurz noch was von „meine Verantwortung“ verlautbart und dass ihm „der Verein am Herzen liegt“. Und dann tschüß – oder besser ade.
Jetzt stehen sie in Stuttgart also ohne Trainer und ohne Sportchef da, denn auch Fredi Bobic musste ja schon gehen. Über Berti Vogts wird nun spekuliert, Thomas Tuchel und eine Rückkehr von Huub Stevens. Das allgemeine Synonym für Chaosclub ist nun tatsächlich in den Süden verschoben. Das ist gut für den HSV. Und höchste Zeit. Nur hätte Armin Veh mit seiner Flucht aus der Verantwortung doch bitte noch drei Wochen bis nach dem Spiel in Hamburg warten können.