Van der Vaart meldet sich mit Grippe krank, Diekmeier muss mit Oberschenkelproblemen untersucht werden. Rechtzeitig vor seiner Rückkehr nach Berlin kommt dagegen Lasogga in Fahrt.

Hamburg. HSV-Kapitän Rafael van der Vaart hat sich am Montag krank gemeldet. Wegen einer leichten Grippe nahm der niederländische Nationalspieler am Tag nach dem 1:1 im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim nicht am Training seines Clubs teil. Nach dem freien Dienstag wird erwartet, dass der 31-Jährige Mitte der Woche ins Training zurückkehrt und dem HSV am Sonnabend im Spiel bei Hertha BSC wieder zur Verfügung steht.

Auch Dennis Diekmeier stand an seinem 25. Geburtstag nicht auf dem HSV-Trainingsplatz. Der Rechtsverteidiger, der gegen Hoffenheim nach einem Pferdekuss frühzeitig ausgewechselt werden musste, unterzog sich einer MRT-Untersuchung, teilte der HSV via Twitter mit. Die Untersuchung sollte Aufschluss darüber bringen, wie lange der Abwehrspieler seinem Club fehlen wird.

Pierre-Michel Lasogga scheint sich dagegen allmählich von seinen Verletzungen erholt zu haben. Seine Formkurve zeigt nach dem zweiten Saisontor weiter nach oben. „Man sieht, dass es seit München bergauf geht. Wir verstehen das System unseres Trainers mehr und mehr“, sagte Lasogga – und war nach dem 1:1 trotzdem nicht wirklich glücklich: Denn ein Lattenkracher und ein Freistoß ans Außennetz ärgerten den 1,89 Meter großen und 88 Kilogramm schweren Torjäger.

Seine vielen Kritiker, die die 8,5 Millionen Euro Ablöse an Hertha BSC im Sommer für überhöht hielten, werde der wuchtige Angreifer noch von seiner Klasse überzeugen, davon geht sein Coach fest aus. „Pierre ist noch nicht in Top-Form, er ist auf dem Weg dahin. Wir haben gewusst, dass er kommt“, sagte Joe Zinnbauer. Der Trainer ist überzeugt von seinem Mittelstürmer, der die Norddeutschen in der vergangenen Saison als Leihgabe mit seinen Toren vor dem Abstieg bewahrte.

Lasogga freut sich auf Berlin

Zwar wird Lasogga niemals ein filigraner Techniker werden, er steht aber meist am richtigen Ort. Für sieben der 17 Torschüsse war er am Sonntag verantwortlich. „Wir haben bald einen Lasogga, der uns noch viel Spaß machen wird“, meinte Zinnbauer. „In Berlin, das wird sicher auch sein Spiel sein. Ich hoffe, dass er gut regeneriert.“ Erstmals spielt Lasogga am Sonnabend an alter Wirkungsstätte in Berlin und ist durchaus optimistisch: „Ich freue mich auf die Partie. Die haben zurzeit einen kleinen Negativtrend, mal sehen, wie das ausgeht.“

Der HSV ist mit sechs Punkten zwar nur Tabellen-16., die engagierte Leistung macht den Anhängern aber Hoffnung. So wird der ehemalige U23-Coach Zinnbauer demnächst sicher mit einem Profivertrag ausgestattet, den er sich mit seiner akribischen Arbeit allemal verdient hat. „Wir sind in guten Gesprächen“, sagt der ehemalige Karlsruher, dem das nächste Spiel aber wichtiger scheint als seine persönliche Vertragssituation.

Dass er es zudem ernst damit meint, junge Spieler aus der zweiten Mannschaft hochzuziehen, bewies er mit der Hereinnahme von Ashton Götz für den am Oberschenkel verletzten Diekmeier. Der 21-Jährige spielte eine gute Partie auf der rechten Seite, legte schnell den Respekt vor Hoffenheims Flügelflitzern ab. „Man hat nicht gesehen, dass er aus der U23 kommt. Er hat das richtig gut gemacht, viele Fehler habe ich nicht gesehen“, meinte Zinnbauer, der bei den Profis keine rechte Alternative für die Außenbahn hatte. Falls Diekmeier vor dem Hertha-Spiel nicht rechtzeitig fit wird, könnte Götz sogar erstmals von Beginn an auflaufen.