Matthias Ostrzolek hätte beim EM-Qualifikationsspiel zwischen Polen und Deutschland dabei sein können. Doch der HSV-Profi bat den polnischen Fußball-Verband um Bedenkzeit.
Hamburg. Natürlich wird sich Matthias Ostrzolek am Sonnabend (20.45 Uhr) das EM-Qualifikationsspiel zwischen Polen und Deutschland im Fernsehen anschauen. „Ganz neutral“, wie er betont. Dabei, erzählt der Linksverteidiger vom HSV, hätte er eventuell die Chance gehabt, bei dieser Partie in Warschau aufzulaufen. Für Polen.
„Ich habe vor einem Dreivierteljahr eine Anfrage vom polnischen Verband erhalten“, erzählt der 24-Jährige. „Ich habe aber um ein Jahr Zeit für eine Entscheidung gebeten, das wurde so akzeptiert.“ Seine Eltern stammen aus dem polnischen Teil Schlesiens, er ist in Bochum geboren, besitzt aber beide Staatsbürgerschaften. In der U17-Nationalmannschaft hatte er noch für das Geburtsland seiner Eltern gespielt, in der U21 für Deutschland.
Insgeheim hofft Ostrzolek schon darauf, in das Blickfeld von Bundestrainer Joachim Löw zu geraten, gerade auf seiner Position. „Wahrscheinlich ist es als linker Verteidiger einfacher als anderswo“, sagt der Blondschopf, „aber ich beschäftige mich damit jetzt nicht. Wenn ich Leistung bringe, dann kommt das Thema von allein.“
Seine Leistung bringt er jetzt, seit Joe Zinnbauer der Cheftrainer ist. „Dessen Spielidee entspricht auch eher dem, was wir beim FC Augsburg gespielt haben“, sagt Ostrzolek. Jetzt fühlt er sich wohl, auf und neben dem Platz, ist angekommen in Hamburg, hat eine Wohnung in der Hafencity gefunden.„Alle ziehen an einem Strang. Die Mannschaft funktioniert, wir können erfolgreich sein.“ Und das ist Voraussetzung für eine Berufung in die Nationalmannschaft – in diese oder jene.