Der Schweizer Neuzugang aus Neapel tut den Hamburgern richtig gut. Aber auch Rafael van der Vaart machte auf sich aufmerksam. Die Einzelkritik.

Der HSV hat den Härtetest gegen Lazio Rom mit 0:2 verloren. Doch es gab auch wichtige Erkenntnisse für Trainer Mirko Slomka.

Adler: Nach seiner Rückenverletzung sammelte der Torhüter wichtige Spielpraxis. In der ersten Halbzeit hatte er kaum Möglichkeiten, sich auszuzeichnen. Beim Gegentor chancenlos, in der Luft sicher und im Eins-gegen-Eins gewohnt stark. Zudem gab Adler viele Kommandos.

Diekmeier: Der Rechtsverteidiger ist körperlich in blendender Verfassung, konnte seine Schnelligkeit aber nur selten nutzen. Insbesondere im Zusammenspiel mit Stieber ist noch viel Luft nach oben.

46. Westermann: Versuchte sich als Dampfmacher auf dem Flügel. Zweikampfstark, aber nicht zielführend.

Djourou: Der Schweizer WM-Fahrer präsentierte sich sicher im Stellungsspiel und konzentriert im Zweikampf. In der Luft kaum zu bezwingen. Dass er im Aufbauspiel Schwächen hat, wurde in einigen Situationen wieder deutlich.

Kacar: Der Serbe erwischte einen gebrauchten Tag. Von Beginn an wackelte der Innenverteidiger in fast allen Aktionen. Fast folgerichtig, dass er vor dem Gegentor über den Ball schlug. Positiv: Kacar ließ den Kopf nicht hängen und kämpfte sich zurück ins Spiel.

Jansen: Defensiv wurde der Linksverteidiger kaum gefordert. Schaltete sich im Zusammenspiel mit Ilicevic häufig in die Offensive ein, seine Aktionen waren aber nur selten zielführend. Zur Halbzeit raus.

46. Jiracek: Der Tscheche machte seine Sache ordentlich, hatte Zeit für ein paar Ausflüge nach vorne.

Behrami: Auch wenn noch nicht alles gelang: Der Neuzugang aus Neapel tut dem HSV richtig gut. Behrami ist enorm präsent, sucht viele Zweikämpfe, gibt Kommandos, arbeitet nach vorne und nach hinten. Mitunter fast ein wenig übermotiviert. Dennoch: An diesem Behrami wird der HSV noch viel Freude haben.

66. Demirbay: Fügte sich gut in das Hamburger Spiel ein.

Arslan: An der Seite von Behrami fühlte sich der Mittelfeldmann sichtlich wohl, zeigte sich gewohnt ballsicher. Versuchte das Spiel anzutreiben, offenbarte dabei aber auch seine bekannten Schwächen in der Rückwärtsbewegung.

Stieber: Der Neuzugang aus Fürth hatte im ersten Durchgang viele Ballkontakte, machte daraus aber nichts. Stieber traute sich wenig zu, nutzte sein Tempo nicht. In dieser Form wird er gegen Nicolai Müller keine Chance haben.

62. Zoua: Auf der rechten Seite fühlt sich der Kameruner nicht so wohl. Das konnte man gegen Lazio merken.

Van der Vaart: Der Niederländer ist körperlich wieder in guter Verfassung. Forderte in Halbzeit eins viele Bälle, verteilte sie klug und machte einige Meter. Betrieb Eigenwerbung für eine Weiterbeschäftigung beim HSV.

71. Skjelbred: Der Norweger spielte einen guten Part als fleißiger Ballverteiler.

Ilicevic: Neben Behrami bester Hamburger. Der Kroate machte mächtig Tempo und war an fast allen Offensivaktionen beteiligt. Nur im Abschluss wirkte er meist zu hektisch. Vergab in der 79. Minute die beste HSV-Chance.

Rudnevs: Unheimlich fleißig, aber auch unheimlich fehlerhaft. Brachte kaum einen Ball unter Kontrolle. Vergab eine gute Chance, als er das Spielgerät nicht traf.