Ein Kommentar von Alexander Laux
Auch wenn es abgesprochen gewesen sein mag wegen seiner längeren Verletzungspause: René Adlers Fehlen beim Testländerspiel gegen Chile ist ein klares Signal von Bundestrainer Joachim Löw Richtung HSV-Torwart: Es gibt keine klare Nummer zwei hinter dem unantastbaren Manuel Neuer, BVB-Keeper Roman Weidenfeller befindet sich mindestens auf Augenhöhe. Dass Heiko Westermann den Mittwochabend auf der Couch statt auf dem Rasen verbringen muss, dürfte indes niemanden überrascht haben. Als einziger HSV-Feldspieler hat wohl Marcell Jansen derzeit realistische Chancen auf Einsatzzeiten bei der WM in Brasilien – und eventuell Pierre-Michel Lasogga.
So sehr man sich aus der Perspektive des HSV-Angreifers für seine Nominierung freuen kann, so weist dies neben der Tatsache, dass der 22-Jährige nun endgültig nicht mehr in Hamburg zu halten sein dürfte, auf die akuten Sorgen Löws hin. Elf Wochen vor der Bekanntgabe des WM-Kaders ist sein Team von Verletzungen und Formschwächen gebeutelt, auch im Sturm. Für Mario Gomez fängt die Saison nach fünfmonatiger Pause im Prinzip gerade erst an, Miroslav Kloses Körper nimmt sich auch längst regelmäßig Auszeiten. Nur wenn diese fest eingeplanten Spieler ausfallen, könnte der international noch unerfahrene Lasogga sein Ticket nach Brasilien lösen. Kann man aber mit einem Lasogga Weltmeister werden? Schwer, fast unmöglich. Auch wenn Löw 2010 in Südafrika mit jungen, unerfahrenen Nationalspielern, die damals Müller, Özil, Khedira und Neuer hießen, erfolgreich arbeitete – aber eben nur bis ins Halbfinale stürmte.