Eigentlich sollte die Reise nach Asien 450.000 Euro in die klammen Kassen der Norddeutschen spülen. Doch wie die Bild-Zeitung berichtet, hat der HSV mit dem Trip ein Minusgeschäft gemacht.

Hamburg. Negativlauf, Abstiegsangst, Verletzungssorgen, öffentliche Vertragsinhalte eines Spielers – der HSV hat turbulente Tage und Wochen hinter sich. Doch die schlechten Nachrichten reißen nicht ab. Wie die Bild-Zeitung berichtet, hat der klamme Nordclub nicht wie bisher angenommen 450.000 Euro beim Trip nach Asien eingenommen, sondern unterm Strich ein Minusgeschäft gemacht.

Der HSV-Tross flog von Hamburg über Dubai und Jakarta für ein Testspiel nach Malang, ehe es nach dem dreitägigen Trip endlich ins Trainingslager nach Abu Dhabi ging. Jetzt kommt heraus: Die Kosten haben die Einnahmen von 450.000 Euro (darunter 250.000 Euro DFL-Zuschuss) überstiegen. Große Kostenpunkte war der Charter-Flieger von Dubai nach Jakarta (210.000 Euro), das noble Fünf-Sterne-Quartier in Abu Dhabi (110.000 Euro) und Flüge zwischen Hamburg und Dubai (75.000 Euro).

„Wir haben die Reise gemacht, um dem Wunsch nach einem hochwertigen Trainingslager in Abu Dhabi nachkommen zu können. Wir haben den Plan für die sportliche Situation geändert. Sonst hätten wir erheblich mehr Geld bekommen“, sagte Vorstand Joachim Hilke der Bild-Zeitung.

Geplant war der Trip nach Indonesien ursprünglich erst nach dem Trainingslager in Abu Dhabi. Trainer Bert van Marwijk bat jedoch um einen früheren Termin. Das hatte zufolge, dass der HSV keine Linienflüge mehr bekam und der geplante Testspielgegner Jakarta auch nicht mehr zur Verfügung stand.

Van Marwijk hätte indes lieber auf die Reise nach Indonesien verzichtet, wie er bereits vor dem Trip verlauten ließ. "Das ist alles andere als optimal", sagte der ehemalige Bondscoach, "aber das gehört nun einmal dazu. Die Vereine müssen Geld kassieren." Doch statt die klammen Kassen der Hamburger aufzufüllen, wurde die Asien-Reise zu einem Verlustgeschäft.

Hinzu kam, dass der HSV eine lange Verletztenliste in Asien zu verzeichnen hatte. Neben René Adler (Bänderriss), der schon nach den drei Tagen in Indonesien zurück in die Heimat geflogen ist, mussten Johan Djourou (Wadenprobleme), Heiko Westermann (Aufbautraining nach Knieoperation), Jonathan Tah (grippaler Infekt), Tolgay Arslan (Adduktorenprobleme), Pierre-Michel Lasogga (muskuläre Probleme), Maximilian Beister (Kreuzbandriss), Lasse Sobiech (Zeh) und Dennis Diekmeier (Adduktorenprobleme) zeitweise mit dem Training aussetzen.

Torjäger Lasogga erklärte seine Muskelprobleme beispielsweise mit den langen Flügen – und auch Adlers Miles-and-More-Konto dürfte bei der Genesung seines verletzten Fußes kaum geholfen haben. "Die Verletzungen sind die negativen Seiten des Trainingslagers", sagte Sportchef Oliver Kreuzer damals. Es sollten nicht die einzigen bleiben.